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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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unschuldigen Lächeln. Sara bekam sofort Lavaflecken auf den Wangen.
    »Nein, und ich werde mir auch keines kaufen«, schnappte sie. »Und wenn ihr so verliebt in Fedele seid, dann geht doch mit ihm tanzen!«
    Mühsam beherrschten sich Jan und Kristina, bis ihre Tante aus der Küche gerauscht war, dann erst kicherten sie los. In diesem Moment surrte Jans Handy. »Eine SMS von Luca! Er schreibt: Agent Pezzi hat den geheimen Code der Dogaressa geknackt!«

    Natürlich machten sie vor der Einkaufstour noch einen Abstecher zu den Pezzis. Luca hatte offenbar überhaupt nicht geschlafen. Mit tiefen Ringen unter den Augen saß er in der Küche, aber als Kristina und Jan reinkamen, begann er zu strahlen und hob triumphierend ein über und über bekritzeltes Blatt hoch.
    »Du hast das Rezept entschlüsselt?«, rief Jan.
    Luca gähnte und nickte. »Wenn man es weiß, ist es gar nicht so schwer: Violetta hat jeden Buchstaben um drei Stellen im Alphabet versetzt, aber statt der Vokale hat sie Zahlen genommen und die Zahlen steigen fortlaufend an. Und wir hatten recht – es ist ein Rezept für Theriak.« Er schob eine lange Liste über den Tisch. »Allerdings sind ein paar Zutaten dabei, von denen ich keine Ahnung habe, was das sein soll.«
    »Angelikawurzel«, las Kristina vor. »Ein Teil Weinstein, zwei Teile grüner Kardamom, ein Teil Myrrhe, 13 Kerne vom Granatapfel … und 13 Tränen der Aquana ?« Sie hob den Kopf. »Wie soll das denn gehen?«
    »Na, wir bringen Sara zum Weinen«, schlug Jan allen Ernstes vor.
    »Ich nehme an, es ist eine Bezeichnung, die für etwas ganz anderes steht«, meinte Luca. »So wie Pulver aus dem Horn des Einhorns. Das ist, wie wir wissen, der Elfenbeinzahn eines Narwals.« Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum. »Vielleicht können uns die Donnole weiterhelfen.«

    Mit den vollen Einkaufstüten wanderten Kristina und Jan nach dem Besuch beim Gemüseboot zur Rialto-Brücke. Gerade rechtzeitig, um das Ende der Regatta mitzukriegen. Zuschauer drängten sich am Wasser, klatschten und feuerten johlend die fünf kleinen Boote an, die sich gerade den Endspurt lieferten. Fünf alte Männer, alle mit Röcken und schwarzen Schals als Hexe »Befana« verkleidet, ruderten in ihren kleinen Mascarete- Booten um die Wette. Das war nicht so einfach, weil die winzigen Boote nur ein Ruder hatten. In jedem Boot steckte vorne ein Hexenbesen, geschmückt mit roten Bändern. In der Menge entdeckte Kristina auch einige der Donnole. Sie winkten ihr zu und das Mädchen namens Maria huschte zu ihr. »Kommt ihr heute Nacht in die Ca’ d’Oro?«, fragte sie. »Wir haben etwas für euch!«
    Jan sagte natürlich nichts, aber Kristina war klar, dass keine zehn Pferde ihn je wieder in dieses Museum bringen würden. »Ich bin dabei«, sagte sie zu dem Mädchen. Sie hoffte, niemand würde bemerken, dass sie mit der Luft sprach. Maria lachte, dann kletterte sie an der Fassade eines Hauses hoch bis zu einem goldenen Kopf, der in Sichtweite der Rialto-Brücke über einer Tür aufgehängt war. Dort verschwand sie in einem offenen Fenster.
    Cesare war im dritten Boot, und obwohl er das Rennen nicht gewann, stieg er in bester Laune an Land. »Ah, meine Fans!«, rief er Kristina und Jan zu und verbeugte sich, als sie ihm applaudierten. »Brav, Kinder, dafür steckt euch eure Befana Schokolade in die Stiefel.«
    Zu dritt kehrten sie zum Hotel zurück – und wären dort beinahe über ein dickes Kabel gestolpert. Das Foyer war taghell ausgeleuchtet, weiße Reflektorschirme waren um Sara aufgestellt. Sie trug rosenfarbenen Lippenstift, saß auf einem Sessel und hatte den ferro vor sich auf dem Boden aufgestützt. Ein Fotograf mit schulterlangem, weißblond gefärbtem Haar sprang um sie herum. Eine junge rothaarige Frau mit einem Diktiergerät und einem Schreibblock machte sich gerade Notizen. Und an der Rezeption standen Lucas Vater und Pippa und beobachteten das Geschehen. Als Kristina und die anderen eintraten, hob Sara die Hand.
    »Pause!«, rief sie und sprang auf. »Hallo, Kinder! Nicht wundern, das ist der Fotograf der Zeitung Il Gazzettino . Sie möchten einen Bericht über die Gondel bringen – und über Violetta.«
    »Vor allem aber über die neue junge Chefin des Palazzo Dandolo«, berichtigte der Fotograf mit einem freundlichen Lachen. »Es hat sich schon herumgesprochen und unsere Leser sind neugierig.«
    Sara strich sich ein wenig verlegen eine Locke hinter das Ohr. »Lassen Sie das mit der neuen Chefin nicht

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