Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
heftig in Hunters Schulter.
Kade stand gerade nicht unter Beschuss und konnte
das Feuer auf den Bastard eröffnen, aber in all dem Chaos, das um ihn tobte,
hatte er nur eine jämmerlich geringe Chance. Wenn er danebentraf konnte er
Hunter eine Kugel in den Kopf jagen.
Er stieß einen Fluch aus und legte an - da packte
Hunter den Killer an seinem schwarzen Polymerhalsband und warf ihn von sich
herunter. Dann sprang er ihm auf den Brustkorb. Stumm und gnadenlos packte er
den riesigen kahlen Kopf mit beiden Händen und schlug ihn hart auf die
schneebedeckte Erde.
Kade spürte den dumpfen Aufschlag unter seinen
Stiefeln vibrieren.
Der Killer bewegte sich jetzt schwerfälliger, aber
Hunter war noch nicht fertig mit ihm. Mit verbissener Effizienz und
unbarmherziger Kraft hob er den schweren Körper des anderen hoch und warf
seinen kampfunfähigen Gegner durch die Luft. Der krachte gegen einen der
Frachtcontainer, und sein elektronisches Halsband sprühte Funken, als er gegen
den gewellten Stahl prallte.
„Oh Scheiße!“, schrie Kade, der aus erster Hand
wusste, was diese Halsbänder konnten. „Achtung, UV-Strahlung - alles runter!“
Seine Anweisung ließ Hunter und die übrigen Krieger
sofort in Deckung gehen. Kaum hatten sie sich zu Boden geworfen, folgte ein
blendender Blitz aus reinem weißem Licht. Der ultraviolette Strahl schoss neben
dem Kopf des Killers hervor und durchschnitt in einer sauberen Linie Haut,
Gewebe, Sehnen und Knochen. Als er einen Moment später erlosch, lag der riesige
Gen-Eins-Killer als kaputter Haufen im schmelzenden Schnee, der kahle, glyphen- bedeckte
Kopf säuberlich abgetrennt neben ihm.
Prompt zog Hunter eine Pistole aus seinem
Waffengürtel und feuerte mehrere Salven auf die Handvoll Lakaien ab, die, von
der Lichtexplosion vorübergehend geblendet, durch die Gegend taumelten. Kade
und die übrigen der Gruppe schlossen sich an, und schon wenig später stand
ihnen auf ihrem Vormarsch zum Mineneingang nichts mehr im Weg - außer dem
Schlachtfeld voll Leichen.
Tegan trat die Stahltür auf und ging voran. Der
Empfangsraum des Gebäudes war bis auf einige weitere tote Lakaien und ein paar
Überwachungskameras leer. Am Ende des Raums war eine weitere Tür, ebenfalls aus
Stahl, allerdings mit einem schweren Riegel und einem Drehkreuzschloss
gesichert wie ein Banktresor.
„Brock“, sagte Tegan. „Verpass dem Teil mal eine
Ladung C-4.“
Brock trat vor und setzte den schwarzen
Munitionsranzen ab. Er nahm einen der hellen Blöcke des explosiven Materials
heraus und schnitt ein kleines Stück davon ab. Während er es an die Stahltür
drückte und die Zünder anbrachte, zogen alle nach draußen ab und hielten sich
die Ohren zu. Brock drückte auf den Auslöser und sprengte die Tür auf.
„Wir sind drin“, sagte er, als sich der wallende
Rauch und Staub wieder legten.
Sie zogen die zerstörte Tür auf und schlichen in
den Korridor, der dahinterlag.
Auf der einen Seite reihten sich Schlafräume
aneinander, vermutlich für die Lakaien, die die Einrichtung bewachten. Etwas
weiter gab es einen Lagerraum, eine einfache Küche und noch etwas weiter einen
Kommunikationsbereich, der so aussah, als hätte das Personal ihn erst vor
Kurzem geräumt.
Die Krieger setzten ihre Durchsuchung fort, vorbei
an einem spartanischen Quartier, das nicht mehr war als ein gefängnisartiger
Raum ohne Licht oder Schlafplatz, nur mit einer ordentlich gefalteten Decke auf
der Erde. Auf einem kleinen Hocker in der Ecke lagen eine geöffnete Munitionsschachtel
und die Scheide eines großen Dolches.
Unbewegt sah Hunter in den Raum. „Hier hat der
Killer geschlafen.“
Die kalte Zelle stand in scharfem Kontrast zu den
exklusiven Wohnquartieren, auf die die Gruppe ein paar Meter weiter stieß.
Durch eine halb offene Tür warf Kade einen flüchtigen Blick auf dunkles,
poliertes Holz und luxuriöse Möbel. Hinter einem schimmernden
Kirschholzschreibtisch stand ein lederner Ohrensessel, der sich immer noch
leicht drehte - noch in Bewegung von dem Letzten, der darauf gesessen und ihn
offenbar eilig geräumt hatte.
Kein Zweifel, diese schicke Suite gehörte Dragos'
Leutnant.
Kade zeigte den Gang hinunter, zum letzten Raum,
bevor der Korridor sich zum eigentlichen Minenschacht öffnete. „Er kann nur da
langgelaufen sein.“
„Ja.“ Tegan warf ihm einen zustimmenden Blick zu.
„Direkt in die Falle.“
Er winkte den anderen, ihm zu folgen, und ging
voran in den finsteren Schlund des Korridors.
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Was als
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