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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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zurückschaute, war der Älteste
verschwunden, und nichts als das Wippen einiger niedrig hängender Zweige am
Waldrand verriet, in welche Richtung er geflohen war.
     
    Die Erkenntnis, dass Alex Angst hatte, traf Kade,
als würde ihm ein Amboss in den Magen gerammt.
    Er und die übrigen Krieger waren mit Vollgas nach
Harmony gefahren, aber kurz vor dem Ort hatte ihn plötzlich das Gefühl
überkommen, dass sie sich von Alex entfernten, statt sich ihr zu nähern.
Schnell dirigierte er die Gruppe um und folgte einem Wildpfad, der sich
westlich der Stadt entlang schlängelte.
    Frische Schlittenspuren verrieten ihm, dass er auf
der richtigen Spur war, aber genauso leitete ihn seine Blutsverbindung zu Alex,
die immer stärker zu pulsieren begann, je weiter sein Schneemobil über den Pfad
raste, der ein paar Hundert Meter weiter in der Dunkelheit zu einer kleinen
Blockhütte führte.
    Kades Herz machte einen freudigen Satz, dass er sie
gefunden hatte, nur um sich eine Sekunde später wieder zusammenzuziehen, als
ihm der Kupfergestank von menschlichem Blut in die Nase stieg. Es war nicht
ihres - ihren honigsüßen Duft hätte er überall erkannt. Aber die Vorstellung,
dass Alex sich in der Nähe eines Toten befand, schoss ihm Angstpfeile durch die
Adern.
    Kade gab Vollgas, aber das verfluchte Ding war
einfach zu langsam für seinen Geschmack. Er lenkte es vom Pfad und ließ es
stehen, sprang in einem fließenden Satz vom Schlitten, kam auf dem Boden auf
und rannte los, wobei er die gesamte übernatürliche Geschwindigkeit des Stammes
mobilisierte, um zu Alex zu gelangen.
    „Alex!“, brüllte er, als er an dem Blutbad vor der
Hütte vorbeiraste. Aber er sah sich lange genug um, um die brutal zugerichtete
Leiche von Zach Tucker und die zersplitterten Überreste zu bemerken, die einmal
die Tür der Blockhütte gewesen waren. „Oh, mein Gott... Alex!“
    Er rannte hinein und fand sie kniend neben ihrer
Freundin Jenna, die in der abgedunkelten Hütte auf dem Fußboden lag. Kade
knipste eine Lampe an, weniger für sich als für die beiden Frauen. Jenna schien
verwirrt, sie blickte benommen, und ihre Stimme klang wie betrunken, als sei
sie gerade erst aus einer Ohnmacht zu sich gekommen.
    „Alex“, murmelte Kade leise, und vor Rührung
versagte ihm die Stimme.
    Sie wandte ihm ihr Gesicht zu und stand langsam
auf. Dann machte sie einen zögernden Schritt auf ihn zu, und das war alles, was
er brauchte. Kade ging zu ihr, zog sie an sich und schlang die Arme um sie. Er
küsste sie aufs Haar, so verdammt erleichtert zu sehen, dass sie unverletzt
war.
    „Alex, es tut mir so leid. Das alles.“
    Sie trat zurück und sah von ihm weg. Er konnte ihre
Gefühle an ihrem Blick ablesen. Der leise Zweifel, der besagte, dass sie sich
keineswegs sicher war, ob sie ihm noch vertrauen konnte. Dieser Zweifel in
ihren Augen war niederschmetternd für ihn. Und noch schlimmer war es zu wissen,
dass er selbst ihn gesät hatte.
    Sie führte ihn von Jenna weg, die in ihrem Zustand
zwischen Wachen und Ohnmacht immer noch unzusammenhängend vor sich hin
murmelte.
    Alex hielt seinem Blick mit freudloser Ruhe stand.
„Es war der Älteste, Kade.
    Er war hier.“
    Er fluchte, aber so, wie die Leiche draußen aussah,
war er nicht überrascht.
    „Hast du ihn gesehen? Hat er dich angefasst? Hat er
... mein Gott... hat er dir irgendwas getan?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Er muss sich in Jennas
Hütte versteckt haben, als Zach und ich vor ein paar Minuten ankamen.
    Dann kam er durch die Vordertür geschossen, als
Zach versucht hat, mich zu erschießen.“
    „Was?“ Kades vor Angst fast eiskaltes Blut begann
zu kochen. Wenn Tucker nicht schon tot gewesen wäre, hätte er ihm den Hals
umgedreht. „Was zum Teufel ist passiert? Warum wollte der Hurensohn dir was
tun?“
    „Weil ich gemerkt habe, was er getrieben hat. Zach
und Skeeter haben miteinander Geschäfte gemacht, mit Drogen gedealt und Alkohol
an die abstinenten Inuitsiedlungen draußen in der Wildnis verkauft. Mir war
klar, dass da was nicht stimmte, als ich heute bei Zach Skeeters Handy und
einen Haufen Bargeld gesehen habe. Er hat versucht, es abzustreiten, aber ich
wusste es.“
    „Da hat er sich die Falsche ausgesucht, was?“
    Sie lächelte matt. „Ich will nicht, dass Jenna
sieht ...“ Sie deutete auf den Vorplatz, und ihre Stimme erstarb. „Sie muss die
Wahrheit natürlich erfahren, aber nicht so.“
    Kade nickte. „Klar.“
    Während sie sich unterhielten, kamen auch die
übrigen

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