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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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und
versuchen, der Nachkommenschaft, die ihn entweder einfangen oder vernichten
wollte, immer einen Schritt voraus zu sein. Dieselbe Existenz weiterführen wie
bisher, seit seine Brüder und er den ersten Schritt in diese unwirtliche
Menschenwelt gesetzt hatten.
    Er würde überleben.
    Aber zu welchem Zweck?
    Während sein Instinkt ihm sagte, dass er weit davon
entfernt war, bezwungen zu werden, rechnete ihm sein Verstand vor, dass er
keinesfalls immer gewinnen konnte. Es war kein Ende in Sicht. Ihn erwartete
immer nur das ewig Gleiche.
    Er und die anderen sieben Eroberer, die hier vor so
langer Zeit gestrandet waren, hätten die Könige dieser minderwertigen
menschlichen Lebensform sein sollen. Und das wären sie auch heute, wenn ihre
halb menschlichen Söhne sich nicht gegen sie erhoben hätten. Wenn es diesen
Krieg nicht gegeben hätte, den er als Einziger überlebt hatte - dank seines
Sohnes, der den Orden verraten und ihn heimlich in einer Berghöhle versteckt
hatte.
    Es hätte ihn nicht überraschen sollen, dass auch
ihn Verrat erwartete, sobald er aufgewacht war.
    Nach seiner Überwinterungsphase hatte er erwartet,
dass die Welt sich verändert hätte und wie eine Belohnung vor ihm läge, um sich
an ihr gütlich zu tun. Stattdessen war er gefesselt und ausgehungert gewesen,
geschwächt durch Chemikalien und eine Technologie, die er dieser primitiven
Menschheit, wie er sie zuletzt erlebt hatte, gar nicht zugetraut hätte.
    Inzwischen hatte sich die Erde weiterentwickelt.
Sie hatte nicht mehr viel mit der Welt zu tun, die er zurückgelassen hatte,
aber das Leben hier blieb für ihn eine ewige Strapaze. Eine endlose Monotonie
von Tagen und Nächten, Verfolgung und Zuflucht.
    Er war nicht sicher, ob er dafür noch den Willen
oder auch nur das Verlangen aufbringen konnte.
    Die Frau, die vor ihm lag, steckte in einer
ähnlichen Falle. Er hatte ihre Verzweiflung mit angesehen und in jedem ihrer
Pulsschläge geschmeckt, als er von ihr getrunken hatte. Sie hatte mit dem Leben
abgeschlossen. Er schmeckte ihre Einsamkeit, ihre Hoffnungslosigkeit, und sie
rührten an etwas tief in seinem Inneren.
    Auch sie war eine Kriegerin. Er sah es an den
kleinen gerahmten Bildern, die in ihrer Wohnung verstreut waren. Diese Frau
trug die Uniform einer Menschenkriegerin, sie trug Waffen, und in ihrem Blick
lag Entschlossenheit.
    Dieser Blick war nicht verschwunden, nicht einmal,
nachdem Blutverlust und Angst sie geschwächt hatten. Sie war immer noch stark,
in ihrem Herzen immer noch eine Kriegerin, aber sie selbst konnte das nicht
mehr erkennen.
    Auch sie war verloren ... allein.
    Doch während sie hatte aufgeben wollen, bevor er
ihre Pläne störte, erlaubte ihm sein weiterentwickeltes Erbgut eine solche
Kapitulation nicht. Er war als Eroberer geboren, für den Krieg. Er war das
ultimative Raubtier. Ob er wollte oder nicht, sein Körper würde dem Tod bis zum
letzten Atemzug Widerstand leisten ... egal, wie lange das dauern würde.
    Außerdem trieb ihn noch der Wunsch an, seine Feinde
geschlagen zu sehen, mit welchen Mitteln auch immer.
    Das hatte ihn vor ein paar Minuten zu den Maßnahmen
an dieser Frau gezwungen, die bewusstlos und völlig nichts ahnend auf dem
Fußboden der Hütte lag.
    Jetzt rückte er mit grimmigen Gedanken von ihr ab.
Träge hob er den linken Unterarm zum Mund und versiegelte den kleinen Schnitt,
den er sich dort beigebracht hatte. Seine Zunge strich über die schwache
Einkerbung im Muskel unter seiner Haut, und die Wunde schloss sich und
verschwand, als habe es den Einschnitt nie gegeben.
    Als er aufstand und auf die andere Seite des Raumes
ging, hörte er unweit der Hütte das Dröhnen von Benzinmotoren, die sich
näherten.
    Hatten sie ihn so schnell gefunden?
    Ob seine Verfolger Menschen oder Stammesvampire
waren, konnte er nicht sagen.
    Aber als er die regenerierten Sehnen und die Haut
seiner Arme prüfte, lächelte er mit grimmiger Zufriedenheit. Er war auf jede
neue Bedrohung vorbereitet.

 
27
    Auf dem Weg zu Jennas Hütte fuhr Alex so schnell,
wie sie es durch den Schnee und die Wälder wagte. Sie konnte hören, dass Zach
immer noch hinter ihr war und aufholte. In einem halsbrecherischen Zickzackkurs
raste sie dahin und betete, dass sie ihn im dichten Schneegestöber abhängen
konnte. Und sie hoffte, dass es nur ein vorübergehender Aussetzer gewesen war,
als er in der Stadt die Waffe auf sie gerichtet hatte.
    Doch sie hatte das gefährliche Glänzen in seinen
Augen gesehen. Er war wütend und wild

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