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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dann den Befehl, ihm zu zeigen, wohin der Älteste
geflohen war.
    Alex stand mit verschränkten Armen da, eine Hand
gegen den Mund gepresst, als Luna aus der Hütte in das wirbelnde Schneegestöber
hinausrannte.

 
28
    Kurze Zeit später flog Alex über die dunkle
Landschaft. Kade saß neben ihr auf dem Copilotensitz, und drei seiner
Stammesbrüder kauerten sich hinten im Laderaum zusammen. Kade gab ihr
Richtungsanweisungen und steuerte ihren Kurs durch seine mentale Verbindung zu
Luna unten am Boden.
    Alex konnte sie nicht sehen. Dafür flogen sie zu
hoch, und der Schnee in der Dunkelheit war zu dicht, um weiter als bis zur Nase
des Flugzeugs sehen zu können. Das waren gefährliche Flugbedingungen, womöglich
lebensgefährliche, aber Alex kannte die Gegend wie ihre Westentasche. Sie
folgte Kades Anweisungen und konnte praktisch vorhersehen, welchen Weg Luna
nehmen würde. Am Koyukuk entlang war jedenfalls die logischste Strecke in die
freie Wildnis, die der Älteste hatte nehmen können.
    „Bleib weiter parallel zum Fluss“, sagte Kade zu
ihr. „Die Spur wird jetzt stärker. Wir holen auf.“
    Alex nickte. Sie konzentrierte sich aufs Fliegen
und die starken Böen, die von der Brookskette herabwehten, während sie weiter
an dem zugefrorenen Fluss unter ihnen entlang flogen. Obwohl sie das vereiste
Wasserband kaum erkennen konnte, wusste sie, dass sie bald an eine Stelle
kamen, wo der fliehende Älteste sich entscheiden musste: entweder unten zu
bleiben und darauf zu setzen, dass die zunehmend dichter werdenden Wälder ihn
vor Verfolgern verbargen, oder nach Westen abzudrehen und in höher gelegenes
Terrain zu fliehen, hinauf in die zerklüfteten Bergzüge der Kette. Optimale
Landemöglichkeiten bot keine der beiden Varianten, doch bei diesem Wetter
konnte es kaum etwas Tückischeres geben als einen abrupten Landeversuch auf
hoch gelegenem, womöglich instabilem Fels.
    „Er dreht ab“, meldete Kade. „Wir müssen uns links
halten.“
    „Okay“, erwiderte Alex und schickte ein stilles
Gebet zum Himmel, als sie den Kurs änderte, sich nun vom Fluss entfernte und
Richtung Berge flog. „Alle Mann festhalten. Jetzt wird's gleich turbulent, wenn
wir in den Gegenwind geraten.“
    „Alles klar da vorne?“, fragte Tegan von hinten.
„Bist du sicher, dass du das packst?“
    „Mit links“, sagte sie - nicht ganz wahrheitsgemäß
- und spürte, wie Kades Hand herüberglitt und über ihre strich.
    Seine Berührung fühlte sich gut an. Zwar hatte sie
immer noch die grausigen Bilder aus dem Wald vor Augen, und ihr Magen fühlte
sich deswegen immer noch wie ein Eisklumpen an - ganz zu schweigen von dem noch
größeren Schrecken, den Ältesten bei Jennas Hütte gesehen zu haben. Trotzdem
konnte Alex ihre Gefühle für Kade nicht verleugnen. Er war derjenige, der sie
jetzt besser kannte als sonst jemand. Trotz allem, was mit ihnen und um sie
herum geschehen war, konnte sie ihr Herz nicht völlig vor dem Trost
verschließen, den nur er ihr spenden konnte. Nur er allein.
    Etwas von ihrer Enttäuschung und Wut auf Kade und
den Rest seiner Spezies war verflogen, seit sie miterlebt hatte, wie er und
seine Freunde mit der furchtbaren Situation in der Hütte umgegangen waren. Kade
war zärtlich und liebevoll zu Alex gewesen und hatte sich Jenna gegenüber
respektvoll und fürsorglich gezeigt. Die übrigen Krieger ebenfalls. Vor allem
der namens Brock, der zurückgeblieben war, um sich um Jenna zu kümmern.
    Es war schwierig, sich mit dem Gedanken zu
versöhnen, dass eine Rasse von Wesen, die so viel Menschlichkeit zeigen
konnten, zum selben skrupellosen außerirdischen Geschlecht gehörten wie die
Kreatur, die in den vergangenen Tagen Zach und so viele andere getötet hatte.
Oder wie die blutsüchtigen Rogues, die ihre Mutter und ihren kleinen Bruder
umgebracht hatten. Oder wie Kades Zwillingsbruder, den er ihr aus Scham
verschwiegen hatte, bis Alex seine Grausamkeit selbst gesehen hatte.
    Aber Kade und die Stammesvampire, die er ihr
vorgestellt hatte, waren anders. Sie waren gute Männer, trotz ihrer
außerirdischen Gene, die sie zu mehr als nur menschlichen Wesen machten.
    Sie hatten Ehrgefühl.
    Wie Kade. Und als sie ihn und seine Ordensbrüder
jetzt durch Turbulenzen steuerte, auf die zerklüfteten Steilhänge der Berge zu,
dem bevorstehenden Kampf mit einer außerirdischen Kreatur entgegen, hoffte sie
nur, dass sie und Kade die Chance haben würden, das heillose Durcheinander
ihrer Gefühle füreinander zu klären, und

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