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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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schrecklich,
entsetzlich ... aber ein Wolf war es nicht. Was ich da draußen gesehen habe,
kann überhaupt kein Tier getan haben. Es war etwas anderes ...“
    Alex' Stimme blieb in ihrer Kehle stecken, als ihr
Blick zum hinteren Teil der Kirche wanderte und in ein Paar silberne Augen sah,
die so durchdringend waren, dass ihr der Atem stockte. Sie kannte den schwarzhaarigen
Mann nicht, der in den Schatten bei der Tür stand. Er war nicht aus Harmony und
auch aus keinem der weit verstreuten Nachbarorte. Alex war sicher, dass sie
diese schmalen, kantigen Wangen, das eckige Kinn und diese eindringlichen Augen
noch nie zuvor im ganzen Hinterland von Alaska gesehen hatte. Das war nicht die
Art von Gesicht, das eine Frau je vergaß.
    Der Fremde sagte nichts, blinzelte nicht einmal mit
seinen tintenschwarzen Wimpern, als sie so plötzlich verstummte und den Faden
verlor. Er starrte sie einfach über die Köpfe der Leute hinweg an, als wäre sie
die Einzige, die er wahrnahm, als wären sie beide die einzigen Personen im
Raum.
    „Was denkst du dann, was es war, Liebes?“ Millie
Dunbars dünne Stimme riss Alex schlagartig aus dem entnervenden Bann, den der
Blick des Fremden über sie geworfen hatte. Sie schluckte, ihre Kehle war wie
ausgedörrt. Dann drehte sie sich zu der reizenden alten Dame und all den
anderen um, die nun schweigend darauf warteten, dass sie ihnen sagte, was sie
draußen bei der Ansiedlung der Toms gesehen zu haben meinte.
    „Ich ... ich weiß nicht genau“, zögerte sie und
wünschte sich, erst gar nicht den Mund aufgemacht zu haben. Sie spürte den
heißen Blick des Fremden auf sich, und plötzlich wollte sie nicht mehr
aussprechen, was sie draußen in der Wildnis gedacht hatte und in all den
qualvollen Stunden, die seither vergangen waren.
     “Was hast du gesehen, Alexandra?“, drängte
Millie, ihre Miene war eine herzzerreißende Mischung aus Hoffnung und Grauen.
„Wie kannst du dir so sicher sein, dass es keine Tiere waren, die diese guten
Leute umgebracht haben?“
    Alex schüttelte schwach den Kopf. Verdammt, da
hatte sie sich einen schönen Schlamassel eingebrockt. Jetzt, wo fast hundert
Augenpaare auf ihr ruhten und eine Erklärung erwarteten, konnte sie keinen
Rückzieher mehr machen.
    Nicht, ohne sich zur kompletten Idiotin zu machen
und ein unschuldiges Wolfsrudel der Gegend zu verdammen, dem übereifrigen Big
Dave und seinen Jungs zum Opfer zu fallen. Offenbar warteten die nur noch auf
die Erlaubnis, auszuschwärmen und grundlos Wölfe abzuknallen. Scheiße.
    Blieb ihr etwas anderes übrig, als die Wahrheit zu
sagen?
    „Ich habe ... eine Spur gesehen“, gab sie ruhig zu.
    „Eine Spur?“ Dieses Mal war es Zach, der redete,
seine hellbraunen Augenbrauen tief gesenkt, als er sie aus der Kanzel über den
Köpfen der Gemeinde kritisch musterte. „Von einer Spur hast du mir nichts
gesagt. Wo hast du sie gesehen, Alex? Was für eine Spur war es?“
    „Es waren Fußspuren ... im Schnee.“
    Zachs Stirnrunzeln vertiefte sich. „Du meinst
Abdrücke von Stiefelsohlen?“
    Einen langen Augenblick stand Alex stumm da,
unsicher, wie sie formulieren sollte, was sie als Nächstes aussprechen würde.
Niemand sagte etwas in der Stille, die sich jetzt ausdehnte. Sie spürte die Blicke
der Versammlung schwer auf sich lasten. Die ganze Erwartung der Stadt war
völlig auf die groß gewachsene, knabenhafte Blondine gerichtet, die fast ihr
ganzes Leben in Harmony verbracht hatte, aber immer noch als Außenseiterin
galt, weil sie mit ihrem Vater aus den feuchten Sümpfen Floridas gekommen war.
    Es war die Erinnerung an die flirrende Hitze dieser
Feuchtgebiete, die jetzt Alex' Sinne erfüllte. Sie konnte Salzwasser auf der
Zunge schmecken, roch den süßen Duft der Lilien und moosbewachsenen Zypressen
in der Luft. Sie hörte das monotone Lied der Zikaden und das tiefe Quaken der
Ochsenfrösche, die in der Dunkelheit ihr Ständchen hielten. Genau wie damals,
als sie ihrer Mutter zugesehen hatte, wie sie ihren kleinen Bruder auf der
Veranda ihres kleinen Hauses in den Schlaf wiegte und ihnen mit ihrer leisen,
sanften Stimme, die Alex so vermisste, vorlas. Sie konnte den goldenen
Oktobermond sehen, der langsam in das glitzernde Sternenmeer hoch über der Erde
aufstieg.
    Und sogar jetzt noch konnte sie den Angstpfeil
spüren, der durch ihr Herz geschossen war, als die Nacht zu einer Orgie der
Gewalt geworden war. Als die Monster gekommen waren, um zu fressen.
    Es war alles noch da.
    Immer noch so erschütternd

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