Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
gottverdammten
Dealen und Saufen auf, bis wir diese Sache hier aus der Welt haben. Und damit
du's weißt, dieses verdammte Handyvideo auf diese Splatterseite einzustellen,
war so ziemlich das Blödeste, was du hättest machen können. Jetzt hab ich diese
Arschlöcher aus Fairbanks wegen unzureichender Sicherung des Tatortes am Hals!“
Tucker war stinkwütend, und normalerweise hätte das
Skeeter Sorgen gemacht.
Aber nicht heute.
„Muss ich dich dran erinnern, dass es verdammt gut
möglich ist, dass unsere kleine Operation auffliegt und wir mit? In ein paar
Tagen wimmelt es hier von Staatspolizisten, die mir die ganze Mordermittlung
aus der Hand nehmen. Ich werde nicht zulassen, dass du ihnen noch mehr Gründe
lieferst, um länger hierzubleiben als nötig und sich umzusehen, was hier sonst
noch so läuft. Hast du verstanden?“
Skeeter ignorierte ihn und ging um ihn herum, um
sich auf seinen Schlitten zu setzen.
„Bist du so ein Idiot“, schnaubte Tucker wütend,
„oder bist du nur zugedröhnt?“
„Ich war noch nie im Leben so nüchtern“, antwortete
Skeeter.
„Ich will wissen, mit wem du letzte Nacht unterwegs
warst. Wohin seid ihr gefahren? Himmel noch mal, warst du etwa so blöd, ihnen
zu erzählen, dass wir ein Arrangement miteinander haben?“
„Das geht Sie nichts an. Was Sie wollen, ist nicht
länger wichtig. Ich habe andere Prioritäten.“
Als Skeeter den Motor startete, fiel Tuckers Hand
schwer auf seine Schulter.
„Wenn du mir dumm kommst, denk nicht, dass ich dich
laufen lasse. Ich hab dich schneller, als du Besitz von Betäubungsmitteln
und Verdacht auf gewerbsmäßigen Handel sagen kannst. Komm mir
jetzt dumm, und ich schwöre zu Gott, das überlebst du nicht.“
Skeeter hielt dem harten Blick des Mannes stand,
der noch bis vor Kurzem sein stummer Teilhaber gewesen war. „Das wäre sehr
unklug, Officer Tucker.“
Er sah, wie der Cop kurz schockiert zusammenzuckte,
und spürte ein kleines Triumphgefühl. „Aber danke für das Benzin.“
Skeeter gab Gas und raste vom Parkplatz. Bis er das
Haus seiner Mutter am Ende der Straße erreicht hatte, war er erfüllt von diesem
neuen Machtgefühl und unruhig vor lauter Drang, die Befehle seines Meisters
auszuführen. Er parkte das Schneemobil und rannte zur Hintertür des Hauses. Ihm
war klar, dass seine schweren Stiefel auf dem alten Holzboden des Flurs einen
Höllenlärm machten, aber das war ihm egal.
Er war keine Minute in seiner Wohnung, als sich
über ihm seine Mutter in ihrem Schlafzimmer zu rühren begann, ihr gedämpftes
Genörgel drang bis zu ihm hinunter. Er wusste, dass sie herunterstürmen würde,
um ihm eine Standpauke zu halten, und konnte nicht sagen, dass er enttäuscht
war, als sie es tat.
„Stanley Elmer Arnold!“, kreischte sie und hämmerte
an seine Tür. „Hast du eine Ahnung, wie spät es ist? Du nutzloses Stück
Scheiße, wie kannst du es wagen! Die ganze Nacht fortbleiben, dass ich vor
Sorge kein Auge zubekomme, und dann in aller Herrgottsfrühe heimgepoltert
kommen und mich aus dem besten Schlaf wecken! Du bist doch nur ein
Totalversager und ein ...“
Bevor sie ihre Tirade beenden konnte, war Skeeter
an der Tür und bei ihr auf dem Gang, seine Hand schloss sich hart um ihre Kehle
und drückte ihr die Luft ab.
„Maul halten, Schlampe“, sagte er barsch zu ihr.
„Ich hab hier drin zu arbeiten.“
Wenn sie nur einen Mucks gemacht hätte, als sich
seine Finger von ihr lösten, hätte Skeeter sie auf der Stelle umgebracht. Und
bei Gott, sie wusste es. Sie verstand, dass die Dinge von nun an anders laufen
würden.
Stumm trat sie in ihren abgewetzten Pantoffeln und
dem verfilzten Frotteebademantel von ihm zurück, sie schwankte ein wenig. Dann
drehte sie sich langsam um und ging vorsichtig den Flur hinauf, wo sie
hergekommen war.
Skeeter Arnold sah ihrer gedrungenen Gestalt mit
schief gelegtem Kopf nach, dann lächelte er und kehrte zu den wichtigeren
Dingen zurück, die in dem Rattenloch von Wohnung auf ihn warteten, das er sein
Zuhause nannte.
11
Es war seltsam, wieder in seinem alten Zimmer im
Dunklen Hafen seines Vaters zu sein. Es war, als wäre er irgendwie in einen
fernen, erinnerten Traum hineingeraten, aus dem er herausgewachsen war. Aber
genau wie sie gesagt hatte, hatte Kades Mutter dafür gesorgt, dass sich hier
seit seiner Abreise vor einem Jahr nichts verändert hatte. Nach seiner langen
Nacht in Harmony wusste er das dicke, bequeme Polster seines rustikalen
Lehnstuhls wirklich zu
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