Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
Vom Netzwerk:
Schuld in die Schuhe zu schieben. Arme Lara.
    »Wenn ich nicht wüsste dass du, du bist, dann würde ich echt glauben, dass es sich bei dir um ein geklontes Wesen handelt, das zwar aussieht wie du, aber eine völlig andere Denkweise an den Tag legt .« Ron war fassungslos. Wie konnte ein Mensch so plötzlich seine überzeugte Meinung ändern.
    »Scheint ja offensichtlich ganz einfach zu sein, das eigene Versagen auf andere abwälzen so wollen. Aber nicht mit mir mein Lieber, das darfst du mir gerne glau ben.« Sie hätte ihm einfach so ohne Vorwarnung, in sein interessant männliches Gesicht schlagen können. Aber das würde doch zu weit gehen.
    »Ich soll versagt haben ?«, empörte sich Ron, »das ist doch zum Lachen. Du warst es doch, die stets Partei für unsere Zwillinge ergriff, gerade dann, wenn es um den Streitpunkt nach Hause kommen ging. Und nun versuchst du, weshalb auch immer, die fürsorgliche Glucke zu mimen und mir dabei den schwarzen Peter zuschieben zu wollen. Aber nicht mit mir Lara, dafür kenne ich dich und deine Aufsichtspflicht nun mal nur zu gut.« Wütend verschanzte er sich wieder hinter der Zeitung.
    Sarah war nun doch ins Wanken gekommen. Was wäre , wenn es stimmen würde, was er ihrer Schwester zur Last legte? Schließlich wusste sie absolut nicht, wie sich Laras Familienleben tagtäglich abspielte. Ach was, das war doch die Höhe, sah ja beinahe so aus, als wenn sie sich auf seine Seite schlagen würde. Ohne ihm auch nur noch einen Blick zu schenken, ging sie kommentarlos aus dem Raum.
     
    »Kommt mir gerade so vor, als wenn Lara auf dem besten Weg wäre um psychisch zu erkranken. Das konnte und durfte er nicht zulassen, immerhin war sie die Mutter seiner Kinder. Er würde Lara so gut es ihm möglich wäre im Auge behalten, eventuell war es ja auch nur eine momentane seelische Anspannung oder auch ein Anflug von schlechtem Gewissen, was ihre Erinnerungen völlig durcheinander brachte. Er hoffte nur, dass ihr doch ernstzunehmender Zustand sich nicht noch verschlimmerte …
     
    Unterdessen machte sich Sarah bittere Vorwürfe. Weshalb nur war sie stets so impulsiv? Warum nur konnte sie nicht einfach ihre Klappe halten, da sie damit ihre Schwester nur in Schwierigkeiten brachte. Offensichtlich hatte sie völlig vergessen, dass sie in diesem Haus nur als Vertretung fungierte und somit nicht das unnachgiebige Kindermädchen herauskehren sollte. Sie würde versuchen sich zusammenzunehmen, ob es ihr aber gelingen würde, das war natürlich eine völlig andere Sache.
     
    Kurz nach 21 Uhr kamen Jil und Lil bestens gestimmt, so als ob nichts gewesen wäre, nach Hause.
    »Hi Ma«, wurde Sarah, nicht wirklich beachtet, von ihnen begrüßt. Danach sahen sie zu, dass sie aus ihrer Reichweite kamen. An Vorwürfen hatten sie nac h diesem coolen Abend bestimmt keinen Spaß.
    »Einen Moment noch. Habt ihr schon mal auf die Uhr geschaut? Wenn ja , was sagt sie euch?« Sarahs empörter Gesichtsausdruck sagte ihnen eigentlich schon alles.
    »Was soll das Ma? Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr .« Jil fand ihre Mutter ja so was von nervig.
    »Mit vierzehn durften wir immer bis um 21 Uhr raus und manchmal sogar noch länger und jetzt wo wir fünf zehn sind, wird  ein Riesentheater davon gemacht.« Lil kam damit absolut nicht klar.
    »Wenn eure Mutter der Meinung ist, dass 19 Uhr okay ist, dann ist es nun mal so. Ab sofort habt ihr euch danach zu richten. Sollte es nicht so sein, dann werde ich Hausarrest über euch verhängen müssen.« Mit offenen Mündern schauten die beiden ihren Vater an, der durch die nicht gerade leise Unterhaltung seiner drei Frauen, angelockt wurde. Das war ja ganz was neues, was der Alte von sich gab, normalerweise war es ihm doch piepegal wann sie gingen oder kamen. So wie es aussah, wollte er sich bei ihrer Mutter wieder einschleimen. Das hatte gerade noch gefehlt.
    »Wie ihr hören könnt, sind euer Vater und ich definitiv einer Meinung.« Dass Ron sich auf ihre Seite schlug, das hätte Sarah nun doch nicht erwartet. Er schien  doch nicht ganz so übel zu sein, als sie dachte …
     
    Nachdem die Zwillinge sich in ihre Zimmer verzogen hatten, sah Sarah zu, dass sie auch nach oben kam. Damit sie, bevor Ron zu Bett ging, wenn auch sehr wahrscheinlich nur vorgetäuscht, schon am Schlafen wäre.
     
    Nervös mit angehaltenem Atem lauschte sie den Schritten die von der Treppe herkamen. Nun wird es nicht mehr lange dauern und sie müsste sich das Bett mit Laras Ehemann teilen.

Weitere Kostenlose Bücher