Laras Ebenbild (German Edition)
Kapitulieren, das war schon mehr als traurig zu nennen. Sarah fragte sich, wieso? Wo war nur ihr Elan geblieben? Zu ihrem Bedauern konnte sie sich keine Antwort darauf geben. Sie wusste nur eines, sie war heilfroh, wenn sie diesem Haus und seinen Bewohnern Adieu sagen konnte.
»Hast du dich eigentlich schon mal nach dem Befinden der Leiting erkundigt ?«, wurde unterdessen Carlos Martinez ungeduldig von seinem Boss gefragt.
»Leider nein, ich habe zwar versucht Sarah anzurufen aber ihr Handy ist aus. Sehr wahrscheinlich braucht sie absolute Ruhe .«
»Wir brauchen sie ganz dringend hier. Es müssen die Anproben überwacht werden und hier und da auch ein paar Änderungen vorg enommen werden. Diese verantwortungsvolle Arbeit lege ich definitiv nur in die Hände der Leiting.« Arne Brandners fühlte sich ohne Sarah regelrecht verloren, was er natürlich nicht zugab.
»Wer ist hier eigentlich der große Meister ?«, versuchte Carlos ihn aufzubauen. »Du oder Sarah, mein lieber Arne? Okay, wir wissen zwar, dass Sarah auf gewisse Art und Weise für die Firma unentbehrlich ist, aber der einzig wahre Meister bist nun mal du. Deshalb wirst auch du es sein, der diese Arbeiten übernimmt, denn nur so werden sie auch hundertprozentig ausgeführt werden.«
»Du hast ja so was von Recht«, lächelte Arne geschmeichelt. »Augenblicklich werde ich mich höchstpersönlich darum kümmern, nicht dass irgendwelche Pfusche r meine Meisterwerke mit ihrem nichts können zunichtemachen.« Eilig verließ er den Raum. Es gab ja noch so viel für ihn zu tun.
Seufzend schaute Carlos ihm hinterher. Der heutige Tag wäre hiermit gerettet …
Sarah, die es sich zwischenzeitlich auf der Terrasse bei einer Tasse grünem Tee gemütlich gemacht hatte, war doch erstaunt , als ihre Nichten mit zaghaftem Lächeln sich zu ihr gesellten.
»Na ihr beiden? Habt ihr eure Hausaufgaben schon fertig ?« Sarah spürte beim Anblick der Zwillinge so etwas wie Wärme in ihr Herz einziehen.
»Alles paletti Mama«, entgegnete Lil mit süßem Lächeln, »aber wir wollten dich mal was fragen. Seit wann joggst du eigentlich? Davon haben wir bisher ja gar nichts gewusst.« Und schon hatte sie wieder einen Fehler begangen, stellte Sarah entsetzt fest. Wie konnte sie aber auch nur so leichtsinnig sein.
»Ach … das mache ich schon seit Längerem. Gewöhnlich am Vormittag, da seid ihr j a in der Schule. Das wird auch der Grund sein weshalb ihr bisher noch nichts von meinen sportlichen Ambitionen mitbekommen habt.« Sarah könnte sich zu ihrem Einfall selbst gratulieren. Ja, das war haargenau die richtige Antwort gewesen.
»Ma, würdest du mir mal dein Sportoutfit ausleihen? Das ist nämlich echt geil .« Sarah war über Lil´s Kompliment geradezu erfreut.
»Gerne, aber wie wäre es , wenn wir in die City fahren würden und du würdest dir ein Sportdress haargenau nach deinem Geschmack aussuchen.«
»Wirklich? Das wäre ja super. Wann? Heute noch?« Lil war völlig aus dem Häuschen.
»Und was ist mit mir?«, fragte Jil beleidigt. »Sieht ja beinahe so aus, als ob ihr mich nicht dabei haben wolltet.«
»Rede doch keinen Unsinn Jil, ist doch klar, dass wir ohne dich nicht losfahren werden. Selbstverständlich darfst auch du dir, ganz nach deinem Geschmack, etwas aussuchen .« Sarah umarmte ihre Nichte voller Herzlichkeit. »Gebt mir fünfzehn Minuten«, bat Sarah lachend, »danach kann es von mir aus losgehen.«
Für die beiden Mädchen und Sarah wurde es ein recht angenehmer Nachmittag. Zum ersten Mal fühlte sich Sarah im Kreis ihrer Nichten so richtig wohl, da sie sich ihr gegenüber doch sehr herzlich zeigten. Viele Blicke folgten den drei blondgelockten Wesen, die sich blendend unterhaltend auf Shoppingtour befanden. Sarah zeigte sich ihren Nichten gegenüber bestimmt nicht kleinlich. Es machte ihr sogar großen Spaß, für Jil und Lil den Gelbeutel zücken zu dürfen.
Nach ihrer ausgiebigen Shoppingtour legten sie noch in einem Fastfood Restaurant Zwischenstopp ein. Bei Cola und Burgern und zum krönenden Abschluss noch ein leckeres Eis, sprühten alle Drei nur so vor guter Laune. Ja, das war in der Tat ein gelungener Tag.
Zuhause angekommen, wurden sie vom Hausherren nicht gerade freundlich in Empfang genommen.
»Oh, schön, dass s ich auch mal wieder einer hier blicken lässt.« Seine wütenden Blicke sprachen Bände.
»Wir waren mit Mama shoppen«, verkündete Lil stolz.
»Ihr wart was? Ich glaube ich habe mich verhört. Das
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