Laras Ebenbild (German Edition)
Vater so geschmackloses von sich gab.
»Eure Mutter oder besser gesagt ihre Doppelgängerin, hatte doch eine Fehlgeburt. Ja und irgendwie kam ich mit ihrem behandelnden Arzt ins Gespräch, der mir unter anderem mitteilte, dass meine liebe Frau zu den Erstgebärenden zählen würde. Sprich, sie hatte noch nie ein Kind geboren.«
»Der Arzt hat doch eine Meise«, empörte sich Jil. »Wer außer Mama sollte uns dann zur Welt gebracht haben .«
»Ja Schatz , so ähnlich dachte ich auch. Hätte die Betrügerin nicht kopflos die Kurve gekratzt, dann hätte ich über das was mir der Arzt erzählte absolutes Stillschweigen gewahrt, weil ich ihm nun mal nicht glaubte.«
»Und wie bist du auf Sarah Leiting gekommen?«, wollte nun Lil wissen.
»War gar nicht mal so schwer. Das ganze Internet ist doch voll von der ach so gelobten Modedesignerin.« Rons Stimme war voller Hohn. »Ihr hättet ihr entsetztes Gesicht mal sehen sollen, als sie die Tür aufmachte und ich davor stand.«
»Dann ist es also wahr ? Mama ist tot?« Hilfesuchend ergriff Jil Lil´s Hand.
»Ja, ihr könnt euch überhaupt nicht vorstellen, wie leid es mir tut. Ich habe eure Mutter aufrichtig geliebt. Sie wird auch mir sehr fehlen«, kam es gepresst über seine Lippen.
»Wenn du Mama wirklich geliebt hättest, dann hättest du dieser Sarah kein Kind gemacht»«, fing Lil zu seinem Entsetzten hysterisch zu schreien an. »Ich hasse dich, von jetzt an, habe ich auch keinen Vater mehr.« Laut weinend rannten die beiden aus dem Zimmer. Ron blickte ihnen nur wie erstarrt hinterher. Weshalb nur konnten oder wollten sie ihn nicht verstehen. Er hatte doch wirklich keinen blassen Schimmer davon gehabt, dass Lara eine Doppelgängerin engagiert hatte, damit sie ihn ordentlich hinters Licht führen und somit heimlich ihren Abenteuern nachgehen konnte …
Völlig verzweifelt, regelrecht aneinandergeklammert, lagen Jil und Lil bitterlich weinend auf dem Bett. Sie konnten es einfach nicht begreifen, nicht glauben, was ihr Vater ihnen vor kurzem so schmerzhaftes mitgeteilt hatte.
»Jil «, sprach Lil, als sie sich einigermaßen gefangen hatte. »Wir müssen nach Sarah Leiting suchen, eventuell hat Papa sich doch geirrt. Er ist seit Mama verschwunden ist sowieso total durcheinander. Wer weiß, ob er sich das nicht alles nur einbildet. Könnte doch auch gut möglich sein, dass Mama ihn verlassen hat und er möchte es nur nicht zugeben.« Entschlossen erhob sie sich. Sie würde den PC hochfahren und danach konzentriert im Net nach dieser Frau suchen.
»Jil, komm her. Ich habe sie gefunden. Sie sieht Mama tat sächlich verdammt ähnlich. Würde sie statt der glatten Haare, ihre Haare auch gelockt tragen, dann könnte sie in der Tat als Mama durchgehen.« Obwohl sich Jil absolut elend fühlte, kam sie doch neugierig näher.
»Wow, das könnte wirklich Mama sein«, staunte Jil. »Ich glaube beinahe , dass Papa sich doch nichts zusammengesponnen hat, obwohl ich es mir mehr als alles andere auf der Welt wünsche.«
»Wir werden ihr gleich morgen einen Besuch abstatten, ich habe nämlich ihre Adresse gefunden«, entgegnete Lil nervös, »selbstverständlich darf Papa nichts davon erfahren, das würde doch nur Ärger geben.«
»Ich habe vor der Wahrheit solche Angst«, schluchzte Jil.
»Ich auch«, seufzte Lil, »wenn Mama wirklich nicht mehr leben sollte … ich glaube dann drehe ich durch.«
Am folgenden Tag, gleich nach Schulschluss machten sich die beiden auf den Weg. Nervös standen sie haargenau vor der Tür, vor der auch ihr Vater mindestens genauso nervös wie sie, vor einigen Stunden gestanden hatte.
»Jil, Lil«, kam es überrascht über Sarahs Lippen, die von einem grünen und einem blauen Augenpaar fassungslos angestarrt wurde. Ausgerechnet an diesem Tag trug Sarah ihre Haare haargenau wie Lara sie immer trug, da ihr das Glätten der Haare doch irgendwo zu anstrengend war.
»Guten Tag Frau Lei ting«, stammelte Lil verwirrt, »wir haben nur eine kurze Frage an sie. Ist es wahr, dass Mama tot ist.«
»Glaubt mir, ich würde euch gerne etwas anderes sagen, aber leider ist es so. Eure Mama starb vor etwas mehr als einem Jahr bei einem Autounfall .« Behutsam fasste sie nach Lil´s Hand. Ihr taten die Mädchen aus vollem Herzen leid. Am liebsten hätte sie sie tröstend in ihre Arme geschlossen, aber irgendetwas hielt sie, weshalb auch immer, doch davon ab.
»Fassen sie mich nicht an«, wütend schob Lil Sarahs Hand von sich.
»Wegen ihnen musste Mama
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