Laras Ebenbild (German Edition)
werde ich es auch verhindern, das schwöre ich. Meine Tochter wird niemals Seite an Seite mit einer Sarah Leiting arbeiten. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.«
Es war ja nicht so, dass Jils Tränen ihn nicht berührt hätten. Würde es sich nicht gerade um Sarah handeln, dann hätte er wahrscheinlich doch sein Okay gegeben. Aber so musste er einfach nein sagen, da er es nun mal nicht ertragen konnte, sie den ganzen Tag über zusammen mit Jil zu wissen …
Aus tränenumflorten Augen sah er Jil, die heftig am Weinen war , hinterher …
Grübelnd, eine Zigarette nach der anderen rauchend, sowie etliche Cognacs kippend, blickte er starr vor sich hin. So wie es aussah wollte Sarah Leiting seine Kinder in ihren Bann ziehen, was ihr offensichtlich auch schon fast gelungen war. Aber nicht mit ihm. Es waren nach wie vor seine Töchter, die er über alles liebte, auch wenn es manchmal nicht so rüberkam, aber seit er von Laras und Sarahs Verrat wusste, war irgendetwas in ihm zerbrochen, was nun mal nicht so einfach zu reparieren war …
Plötzlich erhob er sich, dass er taumelte, das bemerkte Ron in seiner Entschlossenheit noch nicht einmal. Ohne sich über die Gefahren und die daraus entstehenden Konsequenzen, die beim Autofahren im betrunkenen Zustand entstehen konnten, bewusst zu sein, griff er nach dem auf dem Dielenschrank befindlichen Autoschlüssel …
»Du wirst mir meine Kinder nicht abspenstig machen«, schrie Ron, gleich nach dem Sarah ihm die Tür geöffnet hatte, wie ein Irrsinniger los. »Anscheinend hast du vergessen, das Lara und nicht du, die beiden in die Welt gesetzt hat, zu so etwas Großartigem wärst du nämlich niemals fähig gewesen.«
»Du glaubst doch nicht, dass ich mich mit einem Betrunkenen unterhalten werde , geschweige denn von ihm beleidigen lasse? Sieh zu, dass du augenblicklich die Fliege machst, ansonsten sehe ich mich nämlich gezwungen, die Polizei zu rufen.« Sarah schäumte beinahe über vor Wut, dass was sich Ron ihr gegenüber erlaubte, war definitiv mehr als sie ertragen konnte.
»Ich warne dich, solltest du Jil und Lil nicht endlich in Ruhe lassen, dann werde ich andere Wege gehen müssen. Gewi ss würde dich eine gerichtliche, einstweilige Verfügung nicht gerade glücklich machen.« Mit geballter Faust ging er auf Sarah zu, die wie zur Salzsäule erstarrt stehen blieb. Urplötzlich aber drehte er sich um und lief wie von einer Meute gehetzt, die Treppe hinunter.
Vollkommen verstört, ließ sich Sarah etwas später auf dem Sofa nieder. Sie fragte sich, weshalb Ron sie nur so abgrundtief hasste. Gut, sie hatte ihm irgendwo eine Komödie vorgespielt, aber dennoch waren ihre Gefühle für ihn stets echt gewesen. Und wenn sie sich gegenüber ehrlich war, dann hatte sich auch noch bis jetzt nichts an diesen Gefühlen geändert …
Ungefähr zwei Stunden später, nach Rons nicht gerade erfreulichem Besuch, klingelte es erneut an ihrer Haustür, seufzend erhob sie sich. Sollte es nochmals Ron sein, dann würde sie ihm diesmal bestimmt nicht mehr öffnen.
Sarah glaubte ihr Herz würde vor Angst zerspringen, als sie Lil’s schluchzende Stimme über die Gegensprechanlage vernahm. Irgendwie hegte sie auf der Stelle einen Verdacht.
»Was ist passiert ?«, völlig aufgelöst nahm sie die beiden verstörten Mädchen in Empfang.
»Papa hatte einen Autounfall. Er soll im betrunkenen Zustand aus einer Kurve getragen worden sein, sich dabei überschlagen haben und danach ist er in einem Graben gelandet.« Die Zwillinge waren untröstlich, voller Panik klammerten sie sich an Sarah fest.
»Wisst ihr was? Ich werde mich schnell umziehen und dann werden wir zur Klinik fahren. Möglicherweise kann man uns ja schon sagen, wie es um euren Vater steht.« Sarah versuchte zwar die Starke zu spielen, aber in ihrem Inneren tobte ein wahres Chaos. Sollte Ron etwas passieren, dann würde sie die Liebe ihres Lebens verlieren. Und das durfte einfach nicht geschehen. So wie es aussah, reichte es dem Schicksal noch immer nicht, dass es ihr vor gar nicht so langer Zeit die geliebte Schwester nahm … Noch einen geliebten Menschen zu verlieren … Sarah durfte gar nicht weiterdenken, energisch schlüpfte sie in einen Sportanzug. Ron und die Zwillinge brauchten sie, daher durfte sie auch nicht schlappmachen …
In der Klinik angekommen, machten sie sich sofort auf die Suche nach Rons behandelndem Arzt. Leider mussten sie sich etwas gedulden, da Dr. Alberts noch beschäftigt
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