Laras Ebenbild (German Edition)
Ähnliches wie einen Kloß im Hals verspürte.
»Dein Verlobter scheint ja ganz nett zu sein«, stellte Lil unsicher lächelnd fest.
»Wie kommst du nur auf die Idee, dass Carlos und ich verlobt wären?«, fragte Sarah perplex. »Gut, vor einiger Zeit, da standen wir uns schon irgendwo nicht nur beruflich nahe, aber wenn ich recht überlege, ein richtiges Paar waren wir trotzdem noch nie gewesen.«
»Wir haben Papa und Carlos belauscht , als sie sich über dich unterhielten«, erwiderte Jil verlegen.
»Irre ich mich oder habe ich dich doch richtig verstanden?«, fragte Sarah ungläubig. »Carlos war bei euch zuhause? Das kann ich irgendwo doch nicht so recht verstehen.«
»Er war bei uns , um uns bei Papa anzuschwärzen«, teilte Lil ihr empört mit. »Okay, eigentlich hatte er ja Recht, weil wir uns dir gegenüber wirklich übel benommen haben. Aber gleich nach Papa zu gehen, fanden wir schon fies.«
»Mit Sicherheit wollte Carlos euch nicht schaden. Er ist ein feiner Kerl, dass dürft ihr mir gerne glauben. Sehr wahrscheinlich waren es die Sorgen, die ihn so handeln ließen, denn normalerweise ist er bestimmt kein Verräter.« Über Carlos ließ Sarah absolut nichts kommen. Er war nun mal ihr Freund und Helfer.
»Kann es sein, dass ich meinen Namen gehört habe ?« Kaum, dass Sarah ausgesprochen hatte, stand Carlos auch schon mit einem Tablett in den Händen haltend im Raum.
»Habe mir gedacht , eine kleine Stärkung würde euch gewiss nicht schaden.« Mit einem kleinen Lächeln stellte er das Tablett auf dem Tisch ab, auf dem sich drei Tassen aromatisch duftender Cappuccino und Gebäck befanden.
»Danke Carlos, das ist wirklich sehr nett von dir .«
Etwa eine halbe Stunde später führte Sarah die Zwillinge durch die Firma, davon Jil ganz besonders angetan war. Mit vor Freude glänzenden Augen schaute sie sich um.
»Bist du eigentlich noch immer am Modelle entwerfen?«, fragte Sarah interessiert.
»Ja … natürlich … ich wünsche mir nämlich nichts sehnlicher , als irgendwann genauso erfolgreich wie du zu sein.«
»Bring doch bei deinem nächsten Besuch einfach mal deine Mappe mit. Wer weiß, eventuell kann ich ja den Boss für deine Arbeiten erwärmen.«
»Das würdest du wirklich tun? Das wäre ja der Hammer .« Jil war mehr als nur begeistert.
»Sarah, so glücklich zu sehen, treibt mir buchstäblich die Tränen in die Augen«, seufzte Arne Brandners, der zufällig die herzliche Verabschiedung von Sarah und den Zwillingen mitbekam. »Wie sehr muss sie doch diese beiden bezaubernden Mädchen lieben.«
»Sie liebt sie al s wären sie ihre eigenen Kinder«, entgegnete Carlos bewegt. »Denn nur eine liebende Mutter kann ganz gleich, was ihr ihre Kinder auch noch so schmerzvolles zufügen, so selbstlos verzeihen.«
Schon am nächsten Tag machten sich Jil und Lil wieder auf den Weg. Schließlich wollte Jil so schnell wie möglich Sarah die Mappe vorbeibringen. Wer weiß, vielleicht wäre das ja der erste Schritt für ihre berufliche Zukunft.
»Ihr wollt sicher zu Sarah«, wurden sie von Arne Brandners freundlich in Empfang genommen. »Leider hat sie im Moment zu tun. Aber wie wäre es , wenn ihr so lange mit mir Vorlieb nehmen würdet?« Neugierig schielte Arne auf die schwarze Mappe, die Jil unter dem Arm geklemmt hatte. Er fragte sich interessiert, was sie nur beinhalten könnte.
»Was bin ich manchmal doch unhöflich. Ich bin Ar ne Brandners. Nehme an, dass ihr schon mal von mir gehört habt.«
»Sie sind Herr Brandners«, staunte Jil. »Irgendwie habe ich sie mir ganz anders vorgestellt .«
»Und wie ?«, fragte Arne alarmiert, sah ja beinahe so aus, als ob Sarah aus dem Nähkästchen geplaudert hätte.
»Na ja, strenger … auf jeden Fall nicht so nett.«
V öllig verkrampft saßen sie nun dem allgewaltigen Boss von „ARBRA-MODA“ gegenüber. Sie hofften inständig, dass Sarah schon sehr bald aufkreuzen würde, da sie absolut nichts mit Arne anfangen konnten.
»Was befindet sich eigentlich in deiner Mappe ?«, wurde Jil zu ihrem Leidwesen von Arne gefragt. »Liege ich recht in der Annahme, dass sie möglicherweise Skizzen oder Zeichnungen beinhalten könnte?«
»Meine Schwester«, übernahm Lil das Wort, da Jil nur da saß und ihn völlig verdattert anstarrte , »möchte gerne wie unsere Tante Modedesignerin werden. Aus diesem Grund hat sie auch die Mappe dabei. Sie wollte ihre Entwürfe Sarah zeigen, vielleicht findet sie sie ja gut.«
»Hier bei mir bist du
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