Laras Ebenbild (German Edition)
haargenau an der richtigen Stelle«, wendete sich Arne lächelnd an Jil. »Wer außer mir könnte sonst noch so viel Ahnung von Mode haben .«
»Sarah vielleicht?« Bei dieser Frage glaubte Lil sich verhört zu haben. Wie konnte Jil manchmal nur so dämlich sein? Bestimmt war Arne Brandners nun gekränkt.
»Okay, Sarah ist gut, sie kennt sich aus, sie hat auch einen überzeugenden Geschmack vor allem aber auch Talent. Aber an meine Erfahrung und mein Gespür für junge Talente , daran kommt sie bei weitem nicht ran.« Arne war tatsächlich gekränkt, selbstverständlich ließ er sich den Zwillingen gegenüber nichts anmerken, nicht dass Sarah davon noch erfahren würde, das musste er nun doch nicht haben.
Verunsichert überreichte Jil ihm ihre Mappe. In diesem Moment wünschte sie sich, dass sie zu Hause geblieben wäre.
Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken , widmete sich Arne Brandners voll und ganz Jils Entwürfen. Nach ein paar Minuten schlug er die Mappe energisch zu und erhob sich kommentarlos, so heftig von seinem Schreibtischsessel, sodass dieser beinahe umkippte.
»Bleibt wo ihr seid«, rief er den verblüfft blickenden Zwillingen beim Verlassen des Raumes noch zu, danach war er samt Mappe aus ihrem Blickfeld verschwunden.
»Shit«, flüsterte Jil ihrer Schwester verängstigt zu. »Irgendetwas stimmt doch nicht. Hoffentlich denkt er nicht, ich hätte die Skizzen geklaut oder so.«
»Mir kommt sein Verhalten auch nicht ganz geheuer vor«, flüsterte Lil nervös zurück. »Hoffentlich bleibt Sarah nicht mehr so lange weg, denn langsam wird mir irgendwie doch komisch.«
Während Jil und Lil sich völlig unwohlfühlend auf das was nun käme, warteten, präsentierte Arne Brandners, seinem Geschäftsführer Jils Entwürfe, aber ohne ihm mitzuteilen aus wessen Feder sie stammten.
»Wow, das nenne ich echt gelungen«, lobte Carlos Martinez. »Frage mich nur, was „ARBRA-MODA“ mit Mode für junge Mädchen zu tun hat.«
» Das wird die Innovation unseres Hauses werden«, verkündete Arne stolz. »Ein Modelabel für junge Menschen. Sarah kann wahrhaftig stolz auf ihre Nichte sein.«
»Die Entwürfe stammen von einem der Mädchen ?«, fragte Carlos perplex. »Das ist ja unglaublich. Eines Tages wird sie mit Sicherheit genauso erfolgreich wie ihre Tante werden. Das ist in der Tat eine erfreuliche Mitteilung.«
» Inzwischen habe ich auch schon Pläne geschmiedet. Ja, diese Entwürfe werden nicht wie sonst von professionellen Models vorgeführt werden. Oh nein, Jil und Lil Küster werden und sofern sie, sagen wir mal noch drei weitere hübsche Mädchen kennen, gemeinsam die Kreationen vorführen. Glaube mir Carlos, dieser Stil wird Furore machen, dessen bin ich mir absolut sicher.« Arne war völlig aus dem Häuschen, am liebsten würde er auf der Stelle mit der Arbeit beginnen. Carlos blickte ihm nur nicht verstehend hinterher, als er eilig zur Tür lief …
»Ma ra«, rief Arne aufgekratzt einer jungen Mitarbeiterin zu, »bring doch bitte den beiden jungen Mädchen, die in meinem Büro auf mich warten, etwas zu trinken und auch etwas zum Knabbern und sage ihnen, ich werde so schnell wie möglich wieder bei ihnen sein. Und danach, beorderst du Sarah Leiting nach hier. Du findest sie bei den Anproben. Sage ihr, Carlos und ich müssten dringend mit ihr sprechen.«
Jil und Lil, die noch immer bewegungslos in Arnes Büro saßen, waren doch erstaunt, als eine junge Frau im Auftrag vom Chef ein vollbeladenes Tablett vor ihnen, auf dem Tisch abstellte.
»Greift zu, wird bestimmt noch etwas dauern bis der Boss wieder hier sein wird .«
Bevor sich die beiden bei ihr bedanken konnten, war sie auch schon wieder verschwunden.
»Was hat das nun wieder zu bedeuten?«, fragte Jil verblüfft.
»Sieht ja beinahe so ähnlich wie nach Hinhaltetaktik aus, aber was soll’s, ich habe Hunger und Durst«, erwiderte Lil grinsend. »Auf jeden Fall hat er uns nicht vergessen. Mal sehen, was er uns zu sagen hat, wenn er überhaupt irgendwann noch mal zurückkommen wird.«
»Arne was gibt es? Eigentlich habe ich gar keine Zeit, da es bei den Anproben drunter und drüber geht.« Sarah hoffte, dass er zumindest einen triftigen Grund hatte, sie von der Arbeit wegzuholen und es sich nicht wie so oft nur um Belanglosigkeiten handelte.
»Hast du eigentlich schon gewusst, welches Talent in einer deiner Nichten schlummert ?«, fragte er sie triumphierend.
»Ja schon«, seufzte Sarah , »deshalb habe ich auch Jil
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