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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Eames
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erzählt, dass er einen Vertrieb für Kosmetikartikel habe. Für verschiedene Drugstores in der Stadt kaufte er angeblich in großen Mengen ein und lagerte die Sachen für die Geschäfte.
    Als er anfing, ständig zu uns zu kommen, haben meine Eltern mir verboten, ihn zu treffen.
    Natürlich erhöhte das den Reiz noch zusätzlich. Wir haben uns dann immer heimlich getroffen, und nach meinem High-School-Abschluss sind wir durchgebrannt und haben geheiratet.”
    Sie spähte zu Michael, doch der wirkte ruhig. „Dad war sehr streng und rastete aus. Er setzte mir ein Ultimatum - entweder sollte ich nach Hause kommen und die Ehe annullieren lassen oder mich nie wieder zu Hause blicken lassen.”
    Sie hatte Angst, weiterzusprechen, aber gleichzeitig war ihr klar, dass es unfair wäre, nicht die ganze Wahrheit zu sagen. „Ich … ich dachte, Robert wäre dabei, sehr erfolgreich zu werden. Ich dachte … nun, ich dachte, dass ich in ihn verliebt wäre.”
    Michael zuckte nicht mit der Wimper, sondern blickte sie verständnisvoll an.
    „Als ich dann schwanger wurde, zeigte sich der wahre Robert. Er wollte, dass ich das Kind abtreibe. Auch wenn ich ihn glücklich machen wollte, aber das konnte ich nicht tun. Da … da begann er, mich zu schlagen.”
    Sie blickte auf ihre Knie. „Ich … ich wollte weg, aber ich war schwanger, hatte keinen Job, keine Ausbildung und war zu Hause nicht mehr willkommen. Außerdem hoffte ich immer noch, dass sich etwas ändern würde.”
    Sie schnaubte verächtlich. „Es änderte sich wirklich etwas. Ich fand heraus, dass seine Geschäfte tatsächlich nicht sauber waren. Dann geriet er in die Klemme und ging zu einem Kredithai. Als er die Zinsen nicht mehr zahlen konnte, ist er ausgeflippt und hat einen Laden überfallen. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden schnappten sie ihn und steckten ihn ins Gefängnis. Ich fand einen Unterschlupf und habe ihn seitdem nie wieder gesehen. Zum Glück brauchte er bei der Scheidung nicht vor Gericht zu erscheinen.”
    Sie atmete tief durch. „Anfang des Jahres erhielt ich einen Brief von ihm, in dem er schrieb, dass er seinen Sohn sehen und uns besuchen wolle, sobald er auf Bewährung freikäme. Da hab ich sofort meinen Nachnamen in den Mädchennamen meiner Mutter ändern lassen und mit Cody die Stadt verlassen.”
    Als sie nun schwieg, fragte Michael: „Warum den Mädchennamen deiner Mutter?”
    „Wenn ich Keller, meinen Mädchennamen, benutzt hätte, hätte er mich sofort gefunden.
    Den Mädchennamen meiner Mutter kennt Robert nicht, und … na ja, ich hoffte, dass meine Eltern mich irgendwann vielleicht doch suchen und es vielleicht unter dem Namen probieren würden. Eine vage Hoffnung. Aber ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen. Nach Codys Geburt hatte ich versucht, sie zu erreichen, doch sie waren umgezogen, und ich konnte sie in der Nähe von Denver nirgends finden.”
    „Von Denver?”
    „Ja. Ich war noch nie in Delaware. Es tut mit Leid, dass ich dich da angelogen haben. Es ist nur so, dass ich anfangs nicht wusste, ob du …”
    „Es ist okay, Nicole. Ich verstehe dich.” Endlich nahm er ihre Hand. „War’s das?”
    Sie versuchte vergeblich, die Gefühle, die seine Berührung in ihr auslösten, zu unterdrücken. „Ist das nicht genug?”
    „Komm her.” Er zog sie näher. „Du bist eine sehr tapfere Frau, Miss Bedder, weißt du das?”
    „Meinst du nicht eher, eine sehr dumme?”
    „Nein, das meine ich nicht.” Schweigend wiegte er sie hin und her.

    Er wusste jetzt die ganze Wahrheit über sie, und trotzdem nahm er sie in seine Arme. Im Innersten war sie sicher gewesen, dass er sie verstehen würde. Doch in vielerlei Hinsicht wäre es einfacher, wenn er das nicht täte. Denn dann könnte sie in dem Bewusstsein weggehen, dass er die Entscheidung getroffen hatte. Jetzt aber war es an ihr, sich zurückzuziehen und die Sache klarzustellen.
    Als er ihr Kinn hochhob und ihr tief in die Augen blickte, sagte ihr Verstand ihr, dass es an der Zeit war zu gehen. Jetzt. Sie musste ihm sagen, dass sie nicht bleiben konnte, dass dies hier alles noch viel schwieriger machen würde. Doch ihr Gefühl trieb sie zu Michael, diesem wunderbaren Mann.
    Behutsam küsste er sie mit seinen warmen Lippen, während er ihr sanft das Haar aus dem Gesicht strich. Sie seufzte leise auf, obwohl sie wusste, dass sie all dem ein Ende bereiten sollte. Aber sie konnte nicht anders, sie sehnte sich so sehr danach, dass er …
    Ein Schrei drang aus Codys

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