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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Eames
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immer in deinem Herzen. Du könntest aber auch für Max etwas empfinden, ohne dass die Gefühle für deinen Dad davon beeinträchtigt würden. Es sind zwei völlig verschiedene Beziehungen. Ich wünschte, du würdest Max eine Chance geben.”
    Er senkte den Blick und spielte mit einem Grashalm. Dann schaute er Molly wieder an.
    „Du magst ihn sehr, nicht wahr?”
    Jetzt schaute Molly weg, und ihre Stimme zitterte, als sie antwortete. „Ich könnte dir niemals wehtun, Michael. Du hast schon genug Leid erfahren.”
    „Aber wenn du ihn magst…”
    „Du gehst vor.”
    Michael schluckte. Er fühlte sich so egoistisch. Vier Menschen hatten seine Bedürfnisse fast siebenundzwanzig Jahre lang an erste Stelle gestellt. Und beinahe hätte er Nicole gehen lassen, weil er sie auf seine zynische Art betrachtet hatte, verursacht durch Ignoranz. Doch diese Entschuldigung zog nicht mehr.
    „Molly, wenn du glaubst, dass du und Max eine gemeinsame Zukunft haben könntet, dann musst du hier bleiben und es versuchen.”
    „Ich kann nicht…”
    „Bitte. Ich möchte, dass du es tust.” Als sie ihm einen skeptischen Blick zuwarf, fügte er hinzu: „Es wird vielleicht noch eine Weile dauern, bis ich das alles verdaut habe, aber ich möchte, dass du glücklich wirst.”
    Molly wischte über ihre feuchte Wange. „Bist du sicher?”
    Er lächelte ihr zu. „Ganz sicher.” Näher rückend, nahm er sie in den Arm. „Es tut mir Leid, Molly.”
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, mein Lieber.”
    „Oh, doch”, sagte er seufzend. Dann stand er auf. „Das erinnert mich … Würde es dir etwas ausmachen, Max herzuholen? Ich würde lieber nicht ins Haus gehen, wo alle zuhören.”
    „Tut mir Leid, aber er ist nicht da. Wir haben uns schon voneinander verabschiedet. Er sieht im Krankenhaus nach ein paar Patienten und bleibt über Nacht dort.”
    Vielleicht ist es ganz gut so, dachte er. Er konnte noch ein bisschen Zeit brauchen, um alles zu verarbeiten und die richtigen Worte zu finden. Max verdiente auf jeden Fall eine Entschuldigung, nach all dem, was er ihm an den Kopf geworfen hatte und was Max und Molly unnötigen Schmerz verursacht hatte.

    Während sie zurückgingen, sagte Molly: „Ich würde Max gern von unserer Unterhaltung erzählen.”
    „Natürlich. Du kannst ihm auch sagen, dass ich mich wegen meiner Worte wie ein Schuft fühle.”
    Molly drückte seine Hand. „Er versteht das, Lieber. Glaub mir, er versteht das.”
    Der Tisch war schon gedeckt, als Michael zurückkam, und Nicole holte nun einen Auflauf aus dem Ofen und rief Cody zum Essen.
    Michael war in nachdenklicher und trauriger Stimmung und mochte nicht reden, doch Cody plapperte munter drauflos und erzählte von seinem Tag mit den Malone-Kindern und dass er später Ärger bekommen habe, als er sich in der Scheune versteckt und seine Mutter dadurch fürchterlich erschreckt hatte.
    Nach dem Essen scheuchte Nicole Cody ins Wohnzimmer und räumte ab. Michael wusste, dass sie gern erfahren hätte, was geschehen war, doch er musste erst einmal alles überdenken.
    Seine Wut auf Max hatte er so viele Jahre wie ein Schild vor sich hergetragen, dass es ihm schwer fiel, sich jetzt davon zu trennen.
    „Max war nicht da”, sagte er schließlich.
    Nicole hörte auf, das Geschirr in die Maschine zu stellen, und schaute ihn an.
    „Aber ich habe mit Molly gesprochen, und sie bleibt.”
    „Oh, wie schön, Michael! Das freut mich. Sie schien so glücklich hier zu sein … bis … bis vor kurzem.”
    Sie hoffte sicher auf eine Erklärung, doch er konnte ihr nicht mehr sagen. Noch nicht. „Ich glaube, ich werde noch ein wenig mit Mae ausreiten. Macht es dir etwas aus?”
    „Bist du okay?”
    Er nickte langsam. „Ich muss nur nachdenken.” Als ihr Blick besorgt wurde, berührte er ihre Schulter.
    „Nicht über uns. Über Max … und all das.”
    „Michael, wir müssen miteinander reden …”
    „Ich weiß. Und ich werde dir auch alles erzählen. Bald, das verspreche ich. Aber wenn es dir recht ist, nicht heute Abend.”
    Sie senkte den Blick und fuhr fort, das Geschirr einzuräumen. „Okay.”
    Einen Moment lang beobachtete er sie. War sie erleichtert oder enttäuscht? Er wusste es nicht.
    Während er Mae dann sattelte, überlegte er, ob er einen Fehler machte, wenn er heute nicht bei Nicole blieb. Warum sah sie so angespannt aus? So, als bedrückte sie etwas. Konnte es sein, dass sie ihre Gefühle für ihn in Frage stellte? Nach seinem heutigen Wutanfall

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