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Lass dich lieben, Prinzessin

Lass dich lieben, Prinzessin

Titel: Lass dich lieben, Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Lacey
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noch mehrere Male leidenschaftlich geliebt in dieser Nacht. Aber jetzt war die geheimnisvolle Schöne fort. Nichts hatte sie zurückgelassen, bis auf ihren Duft auf Shays Kopfkissen und die Erinnerung in seinem Herzen.
    Juliette hatte Glück und fand um vier Uhr morgens ein Taxi, das nach den letzten Bummlern des Mardi Gras Ausschau hielt. Es brachte sie in weniger als einer halben Stunde bis vor den Familiensitz der Fortiers mit dem poetischen Namen ‚La Belle Riviäre des Fleurs'.
    Sie schlüpfte durch das große schmiedeeiserne Tor und lief im Schutz der alten Magnolienbäume die Auffahrt zum Anwesen hinauf, darauf bedacht, dass niemand sie beobachtete.
    Das Prächtige Herrenhaus war im klassizistischen Stil mit umlaufenden griechischen Säulen erbaut, die die Galerie des Obergeschosses trugen und eine großzügige Veranda entstehen ließen.
    Ob Shay von dem Anwesen beeindruckt wäre? fragte sich Juliette. Nein, das konnte sie sich nicht gut vorstellen. Er schien ihr kein Mensch zu sein, der sich von Äußerlichkeiten blenden ließ.
    Um den Hintereingang zu nehmen, musste sie ums Haus herumlaufen. Sie schloss hastig auf und schlich, ohne das Licht einzuschalten, durch die Küche die Treppe zum Obergeschoss hinauf. Es war nicht das erste Mal, dass Juliette diesen Weg nahm, aber nie zuvor hatte sie ein solches Erlebnis hinter sich gehabt.
    Im Obergeschoss war es totenstill. Juliette huschte über den dicken roten Teppich bis zum Ende des Ganges, wo ihr Zimmer lag. So leise wie möglich öffnete sie ihre Tür, trat ein und schloss sie ebenso behutsam wieder hinter sich.
    Es war geschafft. Ein Gefühl des Triumphs stieg in ihr auf, weil niemand ihr Geheimnis kannte. Das Personal hatte an diesem Wochenende frei. Ihr Vater kümmerte sich in Frankreich um seine Weinberge. Ihr Bruder würde vermuten, dass sie wegen ihrer Kopfschmerzen früh zu Bett gegangen war.
    Juliette setzte sich nachdenklich auf ihr antikes Himmelbett mit den vier geschnitzten Holzpfosten und strich mit der Hand über die seidene Tagesdecke, die bis auf den Boden reichte. Alles hatte sich verändert. Sie war keine Jungfrau mehr. In diesem Bett, das sie seit ihrer Kindheit benutzte, würde jetzt eine richtige Frau schlafen.
    Juliette war noch immer aufgewühlt von ihrer Liebesnacht mit Shay. Es war schmerzlich gewesen, dass sie ohne Abschied hatte gehen müssen. Sie erinnerte sich noch genau an das friedliche Bild, das Shay im Schlaf bot. Mit einem Arm über der Stirn hatte er so unschuldig und arglos wie ein kleiner Junge ausgesehen. Seine langen schwarzen Wimpern bildeten einen Kontrast zu seiner männlichen Erscheinung. Fast wäre Juliette der Versuchung erlegen, ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Aber sie ließ es, weil sie fürchtete, ihn damit aufzuwecken.
    Eigentlich hatte Shay ihr Benehmen nicht verdient, und sie bekam ein schlechtes Gewissen, dass sie ihn angelogen hatte. Juliette stieß einen tiefen Seufzer aus. Vielleicht war es besser so, tröstete sie sich. Wer möchte schon für ein Mardi-Gras-Abenteuer herhalten?
    Shay - wenn sie nur an ihn dachte, bekam sie Herzklopfen. Sie schloss die Augen, strich mit beiden Händen über ihren Körper und stellte sich vor, Shay wäre bei ihr.
    Nein, das ist Wahnsinn, ging es ihr dann durch den Kopf, ich werde ihn niemals wieder sehen. Er würde für sie das bleiben, was sie beabsichtigt hatte, ein unvergessliches erotisches Abenteuer.
    Dennoch sehnte sie sich mit jedem Atemzug mehr danach, ihn wieder zu sehen. Unruhig warf sie sich in ihrem Bett hin und her. So sehr sie sich auch bemühte, an etwas anderes zu denken, es hatte keinen Zweck. Der Gedanke an ihn verfolgte sie. "Oh, Shay, bitte verzeih mir", flüsterte sie.
    Drei Tage später betrat Shay O'Malley die Zentrale des New Orleans Police Department. Die Büros unterschieden sich kaum von anderen Polizeistationen, in denen er gearbeitet hatte. Grün gestric hene Wände, Linoleumfußböden und unaufgeräumte Schreibtische mit vollen Aschenbechern und Kaffeetassen.
    Hier in New Orleans herrschte weniger Hektik als anderswo in den Vereinigten Staaten, und man nahm alles etwas leichter.
    Das brachte Shay besonders heute auf die Palme, denn seine Stimmung war ohnehin auf dem Nullpunkt. In den letzten Tagen hatte er vergeblich nach einer Spur der geheimnisvollen Frau ohne Gedächtnis gesucht. Und auch bei seinen dienstlichen Nachforschungen in der Stadt war er nicht weitergekommen.
    Er hörte, wie die Tür geöffnet wurde. "Da ist ja der

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