Lass dich lieben, Prinzessin
und bemühte sich, ihr Kleid über die Schulter zu ziehen.
"Da wirst du vergebens warten", fuhr er fort. "Ich werde auch in Zukunft jede Gelegenheit nutzen, zu dir zu kommen, Liebling, das verspreche ich dir."
"Bitte, red nicht so."
Er schaute sie erstaunt an. "Warum nicht?"
"Weil wir beide, du und ich ... Auf jeden Fall ist es nicht gut."
Er stieß ein tiefes sinnliches Lachen aus. "Ich meine aber, dass wir zusammen sehr gut sind!"
"Aber es ist unmöglich, dass wir zusammenbleiben."
"Nichts ist unmöglich."
Nach diesen Worten hörte er die Stimme eines Mannes. "Juliette, wo bist du?"
Er schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam, dann wieder auf die Frau.
"Du heißt also Juliette?"
Sie nickte. "Das ist mein Bruder", flüsterte sie aufgeregt und kontrollierte den Sitz ihres Kleides. "Ich muss gehen."
Aber Shay hielt sie am Handgelenk fest. "Lass uns zusammen zurückgehen.
Ich möchte deinen Bruder kennen lernen."
"Bist du verrückt geworden?" Sie ordnete ihre Stirnlocken. "Der braucht nur einen Blick auf uns beide zu werfen und merkt sofort, dass wir gerade ..."
"Wahrscheinlich hast du Recht." Leise lachend, ließ Shay sie gehen. Er sah ihr gedankenverloren nach, wie sie mit gerafftem Rock auf dem gewundenen Weg zurück zum Haus eilte. Juliette, ein romantischer Name.
Dann plötzlich begriff er, und die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Sie war Juliette Fortier.
Kurz bevor Juliette das Haus erreicht hatte, blieb sie stehen und lehnte sich an einen Baumstamm, um ihre Fassung wieder zu gewinnen. Das Rufen ihres Bruders klang jetzt schon sehr ungeduldig. Sie schloss für einen Moment die Augen. Nicht auszudenken, wenn er sie mit Shay im Garten entdeckt hätte. Und wie hatte sie überhaupt mit diesem fremden Mann, nur ein paar Meter von allen Gästen entfernt, so etwas tun können? Was würden sie dazu sagen, dass die hoch geschätzte Juliette Fortier soeben im Garten mit einem Mann Sex gehabt hatte?
Sex - welch ein unzulängliches Wort für das, was sie gerade erlebt hatte. Die unvergesslichen Minuten voller Leidenschaft in Shays Armen, seine heißen Küsse, sein erregter Körper, so lustvoll mit ihrem verschmolzen, dass sie für einen endlosen Augenblick gemeinsam dem Himmel ganz nah gekommen waren.
"Juliette!" Wieder hörte sie ihren Bruder ungeduldig nach ihr rufen. Sie musste irgendeine Entschuldigung finden, warum sie ihre Pflichten als Gastgeberin vernachlässigt hatte.
Als Michael Fortier ihre Schritte auf der Treppe zur Veranda hörte, wandte er sich schnell um. "Wo zum Teufel bist du gewesen?"
„Im Garten."
"Hast du vergessen, dass wir Gäste haben? Die Leute haben dich schon vermisst. "
Juliette rückte demonstrativ ihre Ohrringe zurecht. "Ich hatte einen meiner Diamantohrringe verloren, als ich heute Nachmittag deinen Gästen aus Washington den Garten zeigte. Urgroßmutter würde sich im Grab umdrehen, wenn ich eins von den guten Stücken, die sie vom König von Spanien geschenkt bekam, verbummelt hätte. Zum Glück habe ich den Ohrring gerade unter der großen Laterne wieder gefunden."
"Pass nächstens besser auf deinen Schmuck auf", tadelte Michael seine Schwester.
Sie nickte und legte ihre Hand auf seinen Arm. "Ich bin ja so froh, dass der Ohrring wieder da ist. Stell dir vor, wenn eine Elster ihn im Schnabel weggeschleppt hätte."
"Du solltest aber trotzdem in der Dunkelheit im Garten vorsichtiger sein, Juliette. Wir haben zwar Wachpersonal für heute Abend engagiert, aber es könnte den falschen Leuten dennoch gelingen, in unser Terrain einzudringen."
Auch das noch, dachte Juliette nervös. Sie konnte nur hoffen, dass Shay nicht an einen Wachmann geriet. Wie hatte er sich überhaupt Zugang zum Ball verschafft?
"Gut, dass dir nichts passiert ist", meinte Michael versöhnlich und schob seine Schwester durch die breite Verandatür zurück ins Foyer. Aber mit mir ist etwas geschehen, etwas unbeschreiblich Schönes und Aufregendes, entgegnete sie im Stillen, wenn du nur wüsstest, Bruderherz!
"Da hinten steht Stephen", hörte sie ihn jetzt sagen. "Sieht er nicht fabelhaft aus als Harlekin?" Juliette schaute in die angedeutete Richtung. Stephens hoch gewachsene, schlanke Gestalt passte tatsächlich ausgezeichnet zu dem bunten Narrenkostüm.
"Ich hätte mir auch ein interessanteres Kostüm machen lassen sollen", bemerkte Michael schmollend.
Juliette sah ihren Bruder liebevoll an. "Ach was, das Prinzenkostüm passt zu dir. Für mich bist du ein kühner, romantischer
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