Lass dich lieben, Prinzessin
streifte ihn ihr Blick. Shay genoss es regelrecht zu beobachten, wie sie erstarrte. Sie wurde plötzlich blass, und er hatte fast den Eindruck, er könnte sie nach Luft schnappen hören.
Während er die restlichen Schritte zu ihr zurücklegte, ließ er sie keine Sekunde mehr aus den Augen, damit sie nicht vor ihm flüchten konnte. Aber daran schien, sie überhaupt nicht zu denken. Wäre er nicht so wütend gewesen, hätte er sie bewundert, wie sie die Fassung wahrte und sich nur dezent zur Seite wandte, um aus seinem Blickfeld zu geraten.
Es war jedoch vergebens. Schon stand er neben ihr und atmete den vertrauten Duft ihres Jasminparfums ein. Er nahm ihre Hand, die sich eiskalt anfühlte.
"Guten Abend, ist die Erinnerung zurückgekehrt?"
Ihre Augen blickten eiskalt. "Wie bitte, Sir?"
"Ich sagte, wie schön, dass du dich wieder erinnerst."
Sie zog ihre Hand zurück. "Ich verstehe nicht, was Sie meinen."
Da fasste Shay sie fest am Handgelenk. "Ich werde es dir gleich erklären."
Sie wechselte ihre Taktik und sagte liebenswürdig: "Ich glaube, Sie verwechseln mich mit jemandem, Mr. Pirat."
"Ganz sicher nicht, Prinzessin."
"Ich hab doch gesagt, dass du mich nicht so nennen …“ Sie brach mitten im Satz ab und starrte ihn mit großen Augen voller Panik an.
Ein kühles Lächeln trat auf Shays Lippen. "Egal, wir sollten uns auf jeden Fall mal unterhalten. Komm mit." Bei diesen Worten zog er sie mit sich fort.
Er steuerte auf eine der offenen Verandatüren am Ende des Foyers zu. Wenn ich mit der kleinen Hexe erst draußen bin, dachte er, werde ich ... Was werde ich tun, fragte er sich, und ihm wurde bewusst, dass er keine Antwort darauf hatte.
Shay führte die Frau, die sich jetzt stumm ihrem Schicksal ergeben hatte, nach draußen. Von der Veranda aus nahm er die Stufen, die in den parkähnlichen Garten führten. Vom Hauptweg ging ein schmaler Pfad ab, der sich durch einen gepflegten Pflanzendschungel wand, bis er schließlich in eine Lichtung mündete.
Dort entdeckte Shay auf einer von wildem Wem umrankten Mauer eine Statue des Liebesgottes Amor. Was für ein geeigneter Platz!
Shay fasste die Frau bei den Schultern, drehte sie zu sich und nahm ihr die Augenmaske ab, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können., "Okay, Prinzessin, jetzt sag mir, was los ist. Weiches Spiel spielst du mit mir?"
Als sie endlich die Sprache wieder gefunden hatte, klang ihre Stimme rau.
"Nein, es ist kein Spiel."
„Erzähl keine Märchen. War es vielleicht so: Du hattest mit deinen netten Freundinnen gewettet, dass du mit dem ersten Burschen, der dich ansprechen und auf deine Story hereinfallen würde, ins Bett gehst?"
„Ach was, nein, so war's nicht. Ich habe nicht geplant …“
"Ich verstehe, du hast es spontan mit mir getrieben." Seine Worte klangen messerscharf. Nachdem du deinen Spaß hattest, bist du verschwunden.
„Nein." Sie biss sich auf die Lippe. "Ich meine, ich wollte dich überhaupt nicht..."
„... nicht verrückt machen?" unterbrach er sie. "Hast du eine Ahnung, was ich in den vergangenen Tagen durchgemacht habe? Ich hatte solche Sorgen, dass dir etwas passiert sein könnte." Er fasste sie bei den Schultern und schüttelte sie zornig. "Warum bist du heimlich abgehauen?"
„Ich konnte mich plötzlich wieder an alles erinnern", erklärte sie verzweifelt.
"Du warst eingeschlafen, und ich dachte …“
"Was dachtest du?"
"Ach, ich habe gar nicht richtig überlegt, ich muss in Panik geraten sein und wollte nur fort."
"Nur fort!" Shay schnippte mit dem Finger. "Ich war jemand, der nicht mehr existieren sollte, nicht wahr?"
Für einen winzig kleinen Moment gelang es ihm, hinter ihre Fassade zu blicken, als ein Anflug von Sehnsucht über ihr Gesicht huschte. Aber dann sagte sie kalt: "Es ist wirklich am besten, wenn wir vergessen, was passiert ist."
"Einverstanden." Sein männlicher Instinkt riet ihm jedoch genau das Gegenteil.
Jetzt oder nie konnte Shay sich Gewissheit verschaffen. Er legte einen Finger auf ihre Lippen und zeichnete damit die Umrisse ihres Mundes nach. "Kannst du das vergessen?"
"Ja", antwortete sie.
Dann küsste er sie auf den Hals. "Kannst du das auch vergessen?"
Als sie es ebenfalls bejahte, beugte er sich vor, um ihr Dekollete zu küssen.
"Und das?"
"Ja", flüsterte sie gequält.
Er ließ nicht locker und begann ihre Brüste unter dem seidigen Stoff zu streicheln. An die Mauer gelehnt, sah sie Shay mit halb geöffneten Lippen an.
"Oh, bitte ... " Sie stöhnte lustvoll auf, als
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