Lass dich lieben, Prinzessin
Stelle begrüßt."
„Aber dieses Mal ist es etwas anderes."
"Und wieso?"
"Du wirst es gleich verstehen."
In diesem Moment bemerkte sie, wie Stephen von der anderen Seite der Bühne auf sie zukam. Seltsam, dachte sie, bisher hat immer nur ein Mitglied der Familie Fortier den Ball eröffnet.
Michael gab der Band ein Zeichen, dass sie aufhören sollte zu spielen, und darauf verstummten auch die Gäste. "Meine Damen und Herren, verehrte Gäste", begann er. "Heute ist ein ganz besonderer Abend für die Familie Fortier.
Nicht nur, dass ich Sie alle ganz herzlich zu unserem Mardi-Gras-Ball begrüßen möchte, sondern ich habe auch noch eine andere wichtige Bekanntmachung für Sie."
Juliette schaute ihren Bruder überrascht an. Offensichtlich wollte er auch seine Kandidatur als Senator heute bekannt geben. So etwas war eigentlich nicht üblich.
Nachdem Michael das Mikrofon lauter gestellt hatte, fuhr er fort: "Wie Sie alle wissen, gibt es zwischen den Familien Fortier und St. James schon seit vielen, vielen Jahren enge Bindungen, sowohl privat als auch geschäftlich. Heute Abend habe ich das Vergnügen bekannt zu geben, dass diese Bindungen noch fester werden. "
Ein furchtbarer Verdacht stieg in Juliette auf, als Michael ihre Hand nahm. Sie öffnete zwar den Mund, aber sie brachte keinen Ton heraus und musste ihren Bruder weiterreden lassen. "Hiermit möchte ich die Verlobung meiner Schwester Juliette Liane Fortier mit einem Mann bekannt geben, der mir schon immer wie ein Bruder war, Stephen Richard St. James."
Juliette ließ es zu, dass Michael ihre Hand in Stephens Hand legte, aber sie flüsterte ihm dabei ein entrüstetes "Nein" ins Ohr. "Das kannst du doch nicht machen."
"Ich habe keine Wahl", flüsterte er zurück.
Wohl wissend, dass alle Blicke jetzt auf sie gerichtet waren, behielt Juliette die Nerven und schluckte ihren Ärger herunter. Sie konnte auch nicht verhindern, dass sich Stephen ans Publikum wandte, nachdem der Applaus verhallt war. In ihrem inneren Aufruhr bekam sie nur Bruchstücke seiner Rede wie ...
Sandkastenliebe ... Vereinigung zweier alter Familien ... glückliche Wendung des Schicksals" mit.
Darüber reden wir noch unter vier Augen, ging es Juliette immer wieder durch den Kopf, selbst als er ihr einen Ring an den Finger steckte. Sie vermied es, Stephen anzusehen, und hielt ihren Blick auf die jubelnden und klatschenden Gäste gerichtet.
Plötzlich entdeckte sie Shay. Er stand nicht weit von der Bühne entfernt. Hätte sie ihn eher bemerkt, hätte sie vielleicht den Mut gehabt, direkt zu widersprechen, Juliette verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder. Nein, sie hatte ihm im Garten klipp und klar gesagt, dass es mit ihnen beiden nicht gut gehen konnte. Jetzt galt das umso mehr.
Aber der Appell an die eigene Vernunft nutzte nichts. Als Juliette bewusst wurde, auf welche Weise Shay sie anschaute, hatte sie das Gefühl, ihr bräche das Herz.
Irgendwie schaffte sie es, die Bühne gemeinsam mit Stephen zu verlassen.
Durch die vielen Leute, die ihnen gratulieren wollten, wurden sie schnell wieder getrennt.
Mit eiserner Disziplin bewahrte Juliette nach außen die Haltung, lächelte und nickte so charmant wie immer.
Aber als sie die Stimme ihres Bruder hörte, schäumte die Wut in ihr. Sie wollte ihm nachgehen, stolperte und wäre fast gestürzt. Zum Glück fingen sie zwei starke Anne auf. "Hoppla!" Dann flüsterte ihr die vertraute Stimme ins Ohr:
"Was für eine interessante Situation. Der Liebhaber zur Rechten und der Verlobte zur Linken. Für wen wird sich die Lady entscheiden?"
Juliette schaute in Shays Augen. "Bitte."
Seine Worte klangen trotz des Flüstertons messerscharf. "Ich habe dir die Bitte doch schon erfüllt, erinnerst du dich nicht? Oder leidest du wieder einmal an Gedächtnisschwund?"
Bevor sie ihm noch antworten konnte, tauchte Stephen neben ihr auf. Während er Shay, der sie immer noch umfasst hielt, missbilligend musterte, rief er:
"Juliette, was ist passiert?"
Shay ließ sie los und antwortete an ihrer Stelle. "Sie ist so unglücklich gestolpert, dass sie beinahe gestürzt wäre, hätte ich nicht zufällig hier gestanden und sie aufgefangen."
Stephen legte den Arm demonstrativ um seine Verlobte. "Möchtest du dich erst einmal setzen, Liebling?"
"Nein, nein, ich bin okay."
Er schaute sie prüfend an, dann wandte er sich an Shay. "Ich bin Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, Mr. .... Es tut mir Leid, dass ich Ihren Namen nicht kenne."
Lächelnd reichte Shay ihm
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