Lass dich lieben, Prinzessin
Märchenprinz."
"Aber ich bin ein Prinz ohne Königreich. Vater hält mich sehr kurz, das weißt du doch."
"Das kommt nur davon, weil du öfter über die Stränge schlägst, Michael", erwiderte Juliette mitleidslos. "Wenn du eines Tages vernünftiger bist, wird Vater dir auch mehr vertrauen."
Er verzog das Gesicht. "Aber ich habe keine Zeit mehr."
"Bruderherz, du bist noch keine dreißig."
"So meine ich das nicht. Ich habe Geschäfte zu erledigen, die erfordern schnelle Entscheidungen, damit sie viel Geld einbringen. Stephen wird Vater in die Details einweihen. Auf mich hört er ja sowieso nicht."
"Was für Geschäfte sind das denn?" erkundigte sich Juliette.
"Nichts, was dich interessieren würde, Schwesterchen. Es geht um Schiffskapazitäten", antwortete Michael. "Aber ich könnte das Geld gut für meine Wahlkampagne gebrauchen."
"Das heißt also, dass du als Senator kandidieren wirst." Juliette drückte ihrem Bruder begeistert einen Kuss auf die Wange. "Ich bin ja so stolz auf dich."
"Lass das", protestierte er. "Was sollen die Leute denken?"
"Dass ich meinen Bruder liebe", konterte sie vergnügt.
Für einen Moment entspannte sich Michael und lachte mit seiner Schwester, wurde jedoch schnell wieder ernst. "Wir müssen zu Stephen, Juliette. Er winkt uns schon zu."
"Oh, wir sollten ihn keine einzige Minute warten lassen!" bemerkte Juliette spitz.
Michael schaute sie darauf stir nrunzelnd an. "Magst du Stephen etwa nicht mehr?"
"Doch, doch, ich mag ihn."
"Dann ist es gut. Er mag dich nämlich auch sehr."
Juliette wollte keinen Mann, der sie nur mochte, sondern sie sehnte sich nach Shay, bei dem ihr Herz wild zu klopfen begann, wenn er ihr auch nur einen einzigen Blick zuwarf, der ihr Blut in Wallung brachte, wenn er nur ihre Fingerspitzen berührte.
"Du weißt, dass er dich heiraten möchte ' ", hörte sie Michael sagen.
"Bitte, fang jetzt nicht wieder davon an."
"Glaub mir, es ist nur zu deinem Besten." Nach diesen Worten schob er sie sanft in Richtung Bühne, wo Stephen mit seiner Mutter am Arm stand. Mrs. St.
James küsste Juliette zur Begrüßung huldvoll auf die Wange. "Wie wunderschön Sie wieder aussehen, Juliette."
"Danke, Sie sehen auch blendend aus."
Helena St. James tätschelte ihrem Sohn die Wange. "Stephen hat mir geholfen, das Kostüm auszusuchen. Er hat einen sehr guten Geschmack und ..."
"Mama", unterbrach Stephen sie, "Ich glaube, gerade betritt Guy LaMont mit deiner Freundin Veronica den Saal.“
Mit zusammengekniffenen. Augen fixierte sie voller Interesse die ankommenden Gestalten. „Tatsächlich, entschuldige mich bitte, ich möchte die beiden kurz begrüßen." Schon segelte sie zu Juliettes Erleichterung davon. Der arme Mr. LaMont, dachte Juliette, während sie das Ritual von weitem verfolgte.
Sie wollte ihren Blick gerade wieder abwenden, da machte ihr Herz einen Sprung. Shay schlenderte lässig durch die breite Flügeltür in den Ballsaal. Er wirkte bemerkenswert kühl und gefasst. Ist das wirklich der Mann, der mich noch vor zwanzig Minuten so leidenschaftlich im Garten geliebt hat, fragte sie sich verwirrt. Als sich dann jedoch ihre Blicke trafen, erkannte sie das Feuer, das nach wie vor in seinen dunklen Augen brannte.
Es konnte Juliette nicht entgehen, dass Shays attraktive Erscheinung auch die Blicke der anderen Frauen anzog, und sie verspürte Eifersucht. Er hingegen schien gar nicht darauf zu achten, sondern bahnte sich unbeeindruckt seinen Weg durch die tanzenden Paare. Plötzlich wurde Juliette klar, dass er zu ihr wollte.
Stephens Stimme riss sie aus ihrer Panik. "Alles okay, Juliette?"
"Danke, mir geht's gut." Sie merkte selbst, wie schnippisch es klang, und fügte schnell hinzu: "Ich finde es nur etwas heiß hier."
"Ja, es ist wirklich ziemlich stickig im Saal", pflichtete ihr Stephen lächelnd bei.
Wieder schweifte ihr Blick durch den Saal. Shay stand jetzt mit Lucille Monteverde, einer ihrer besten Freundinnen, zusammen. Beide lachten, und es sah aus, als amüsierten sie sich prächtig.
"Michael, warum geben wir es nicht jetzt gleich bekannt?" hörte Juliette Stephen sagen, ohne dass sie wusste, wovon er sprach.
Ihr Bruder erwiderte: "Ja, jetzt scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein." Dann fasste er Juliettes Hand und zog sie auf die Bühne.
"Au, du zerdrückst mir ja die Finger."
Michael lockerte seinen Griff. "Entschuldige, ich bin ein bisschen nervös, Juliette."
"Aber das ist doch für dich nicht das erste Mal, dass du die Gäste an Vaters
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