Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
freundschaftlichen Aspekt angeht”, fügte sie rasch hinzu. „Klingt das sehr sentimental?”
„Keineswegs.” Was er dachte, war, dass er sich in sie verlieben konnte. Aber das waren gefährliche Gedanken. „Mir geht es genauso.” Er drückte ihre Hand, damit sie merkte, wie ernst es ihm damit war. „Auf Anhieb war eine Verbindung da.”
„Das ist ganz untypisch für mich. Ich bin der organisierteste Mensch, dem Sie je begegnet sind. Mona meint, ich sei ordnungsbesessen. Ich fertige für alles Mögliche Listen an. Es ist seltsam, dass ich all meine engen Freundschaften auf Anhieb geschlossen habe. Alles andere analysiere ich bis ins kleinste Detail.” Sie lachte. „Das ist ziemlich jämmerlich, aber bis jetzt hat es mir immer geholfen.”
„Und was analysieren Sie so sorgfältig, Miss Cartwright?”, fragte er. „Was tun Sie, wenn Sie keine Freundschaften schließen, auf einer fernen Insel vor der Küste Floridas?”
„Meine Familie besitzt eine Kette von Radiostationen in Texas. Wir strahlen eine landesweite Show aus.” Kyra erzählte ihm ein wenig von dem Programm und ihrer täglichen Arbeit.
„Ich kenne das Programm. Eine ausgezeichnete Show.”
„Danke.” Sie sah sich beinah zerstreut um und stand auf. „Möchten Sie ans Wasser hinuntergehen?”
„Gern.” Er erhob sich ebenfalls, widerstand jedoch dem Wunsch, ihre Hand zu nehmen und folgte ihr hinunter ans Wasser. „Wollen Sie mir noch immer von Ihrer Fantasie erzählen?”
„Dazu komme ich noch. Ich glaube, ich wollte Ihnen nur klarmachen …” Sie zuckte die Schultern. „Ich meine, wir kennen uns doch kaum und …”
Er brachte sie zum Schweigen, indem er ihr den Zeigefinger auf die Lippen legte. „Ich verstehe.” Mehr als er erklären konnte. Er kam Menschen nicht leicht näher. Vielleicht hatte Amy ihn sogar deshalb verlassen. Zumindest hatte er eine Verbundenheit, wie die zwischen Kyra und ihm, bei ihr nie empfunden. Der Trick bestand jedoch darin, herauszufinden, ob es echt war oder nur ein Ergebnis der Lust und des Inselzaubers.
Sie berichtete ihm von ihrer Fantasie. Von ihrem Wunsch nach einem sinnlichen Abenteuer und dem Grund dafür: ihr Vater, Harold und ihre Entscheidung, zu heiraten. Bei dem Wort „Heirat” zuckte er zusammen. Ihm war die ganze Zeit klar gewesen, dass es nichts außer Freundschaft zwischen ihnen geben konnte. Aber zu erfahren, dass sie praktisch verlobt war …
„Wie denkt Ihr Dad darüber?”
Sie rollte leicht mit der Schulter, was, wie er festgestellt hatte, eine Angewohnheit von ihr war. „Er findet es natürlich wundervoll. Er und Harold verstehen sich hervorragend. Mein Vater weiß, dass wir schon eine Weile miteinander ausgegangen sind, als ich in New York lebte. Außerdem wird sein zukünftiger Schwiegersohn seine Radiostationen retten.” Sie lächelte. „Wie könnte er ihn da nicht mögen?”
„Ihr Dad weiß nichts davon, oder?”, meinte Tony. Eine Kälte breitete sich in ihm aus.
„Was weiß er nicht?” Die Frage klang ganz unschuldig, doch ihre Miene verriet, dass sie ganz genau wusste, was er meinte.
„Dass Sie diesen Kerl aus Pflichtgefühl heiraten, nicht aus Liebe.”
Ihre Augen funkelten. „Wie kommen Sie denn darauf?” Sie wandte den Blick ab. „Ich würde es in jedem Fall tun, ob ich Harold nun liebe oder nicht. Es geht um meine Familie. Alles, was wir je getan haben, drehte sich um dieses Unternehmen.”
„Glauben Sie wirklich, Ihr Vater würde Ihr Glück für die Rettung seines Unternehmens eintauschen? Denn Sie werden nicht glücklich werden in einer Ehe, die auf einer Kosten-Nutzen-Rechnung basiert. Sie verdienen etwas Besseres.”
Eine einzelne Träne rollte ihre Wange hinunter, und sie wischte sie mit dem Handrücken fort. „Ich habe meiner Mutter ein Versprechen gegeben”, flüsterte sie. „Mein Urgroßvater hat das Unternehmen gegründet. Es ist wichtig für uns. Es ist mir wichtig. Es ist alles, was ich habe.”
„Sie weichen aus. Lieben Sie ihn?”
Sie sah ihn an. Ihr Blick war kühl. „Ich werde ihn heiraten. Er liebt mich seit Jahren. Wir fingen an, uns zu treffen, weil er sich für das Unternehmen meiner Familie interessierte. Es wurde mehr daraus. Er ist sehr gut zu mir und zu meiner Familie.” Sie presste die Lippen zusammen, und Tony drängte sie im Stillen, weiterzusprechen. „Aber es ist nicht so, wie …”
„Nicht wie was?”
„Nicht so wie meine Fantasie”, gestand sie leise, und er wusste sofort, dass sich das auf ihn bezog
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