Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
teilen.”
Kyra hatte bereits bemerkt, dass die meisten Leute im Kurs Paare waren – die sich vermutlich durch ihre Fantasien kennengelernt hatten. Doch einige machten den Kurs wie Kyra allein mit. Sie fragte sich, ob Merrilee sie mit einem der Männer zusammenbringen wollte, falls Michael nicht mehr auftauchte. Sich unter Wasser ein Mundstück zu teilen und sich aneinander festzuhalten und zum Überleben auf seinen Partner angewiesen zu sein … nun, das war sowohl abenteuerlich als auch intim.
Sie seufzte, und zum ersten Mal, seit sie mit Tony zusammengesessen hatte, kehrte ihre Traurigkeit von heute Morgen zurück. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit dem sinnlichen Aspekt ihrer Fantasie fortfahren wollte, falls Michael nicht zurückkam. Sonne und Strand gern, aber Sex …
Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte sich schwer in Michael verliebt, und wenn sie ihn nicht haben konnte, wollte sie lieber allein sein.
Am Beckenrand begann David, die Singles in Paare einzuteilen. Ein nett aussehender Mann mit Brille und roten Haaren lächelte ihr zu und nickte leicht. Sie wandte den Blick ab. Wahrscheinlich war er wirklich ein sehr netter Kerl, und er sah auch nicht schlecht aus. Nur war sie absolut nicht interessiert.
David deutete auf einen blonden Mann, um die Dreißig, mit vollkommen geformter Brust und der dazu passenden vollkommenen Bräune. Er kam von der anderen Seite des Pools auf sie zu. „Joe”, rief David. „Wollen Sie nicht Kyras Partner sein?”
Joe musterte sie von oben bis unten, und Kyra unterdrückte das Bedürfnis, sich mit einem Handtuch zu bedecken. „Kein Problem”, sagte er.
Auf keinen Fall. Viel lieber wollte sie mit Tony am Strand liegen. „Es hat sich erledigt”, begann sie, „ich habe meine Meinung geändert …”
„Ich bin der Partner der Lady.”
Sie drehte sich um und entdeckte Tony hinter sich. Auf dem einen Arm trug er die Ausrüstung, und mit der freien Hand schützte er unbeholfen sein linkes Auge.
Joe verschränkte die Arme vor seinem gewaltigen Brustkorb. „Der Tauchlehrer hat gesagt, dass ich ihr Partner bin.”
„Der Tauchlehrer hat sich geirrt.”
David schaute auf sein Klemmbrett. „Sie sind für diesen Kurs nicht eingetragen, Moretti.”
„Der Tauchkurs interessiert mich nicht. Aber ich bin der Tauchpartner der Lady. Wenn sie tauchen übt, sollte sie mit mir üben.”
Einen Moment lang starrten Joe und Tony sich feindselig an. Kyra befürchtete, es würde einen Streit geben, und sie war verblüfft, dass sie der Grund dafür sein würde. Einige Sekunden lang war die Atmosphäre spannungsgeladen wie vor einem Gewitter.
Dann hob Joe kapitulierend die Hände. „Was soll’s, es lohnt sich nicht, um sie zu streiten.”
„Deswegen bin ich ihr Partner”, widersprach Tony. „Ich finde nämlich, dass es sich lohnt.”
Er setzte sich neben sie auf den Poolrand und ließ die Beine baumeln. „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich mich so in den Kurs gedrängt habe.”
„Im Gegenteil”, sagte sie. „Ich bin froh darüber.”
Schon bald waren Kyra und Tony perfekt aufeinander eingespielt und bewegten sich in stillschweigender Übereinstimmung. Tony registrierte glücklich das Vertrauen, das er in Kyras Augen las. Dies war die Frau, die er in so vieler Hinsicht wollte. Und sie wollte ihn.
Sie wusste es nur nicht.
Mit festem Griff hielt er die Weste gepackt, die sie über ihrem Badeanzug trug, und auf der die Sauerstoffflasche und das Atemgerät befestigt waren. Sie übten, sich ein Atemgerät zu teilen. Kyras Mundstück hing frei herunter. Mit geschürzten Lippen blies sie winzige Luftbläschen aus.
Durch die Säule der Luftblasen beobachtete sie Tony. Er konnte ihre Augen durch die Taucherbrille klar erkennen. Sie war jetzt ganz auf ihn angewiesen, und er sah, dass sie ihm vollkommen vertraute.
Er atmete ein zweites Mal ein und gab ihr das Mundstück zurück. Sie nahm es, wobei sie ihre Hand auf seine legte, und atmete zwei Mal ein, ohne den Blickkontakt zwischen ihnen zu unterbrechen.
Mit der freien Hand hielt er sie an der Weste fest. Er konnte ihre Brüste spüren, wenn sie einatmete, den sanften Druck ihrer Haut an seinen Fingern, der in ihm den Wunsch weckte, sie zu berühren. Er wünschte sich so sehr, dass sie wusste, wer er war, und dass sie ihn, Tony, ebenso begehrte wie Michael. Doch das war unmöglich.
Bei Amy hatte er auf schmerzliche Weise lernen müssen, dass Tony Moretti nicht als Liebhaber geeignet war. Und von Kyra hatte er
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