Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
gern ausgeht.”
„Es scheint so.” Seinem Ton nach zu urteilen, glaubte er ihr kein Wort. Außerdem hatte sie den Eindruck, dass er enttäuscht von ihr war.
Und ehrlich gesagt war sie selbst enttäuscht von sich. Es gab doch gar keinen Grund für sie, sich zu schämen. Und Tony hatte etwas Besseres als so eine saloppe Abfuhr verdient.
Sie holte tief Luft. „Ich habe gelogen.”
„Was Sie nicht sagen.”
„Hinter meiner Fantasie steckt mehr als die bloße Sehnsucht nach einem Abenteuer.” Sie versuchte die richtigen Worte zu finden. „Oder vielleicht sollte ich sagen, dass ich nicht hier bin für die Art von Abenteuer, die Sie im TV-Abenteuerkanal finden.”
„Damit wollen Sie mir also zu verstehen geben, dass Ihre Abenteuerlust sich eher am Playboy Channel orientiert?”
Sie errötete und bemerkte, dass sie ihre Hände in das Handtuch auf ihrem Schoß gewickelt hatte. „Dessen bin ich mir nicht ganz sicher. Aber bestimmt ist sie nicht ganz jugendfrei.” Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Mit einem Mann wie Tony über diese Dinge zu sprechen machte sie einerseits nervös und verursachte ihr andererseits Schuldgefühle.
„Nicht ganz?” Sein Ton war ungezwungen und neckend und keineswegs verurteilend.
„Na ja, vielleicht auch absolut nicht jugendfrei.” Sie versuchte ihm ins Gesicht zu sehen, doch es endete damit, dass sie wieder auf ihre Hände starrte. „Ich meine, ich bin auch wegen einer Fantasie hier.”
„Natürlich.” Er stand von seinem Liegestuhl auf und setzte sich neben sie. Sie hielt den Atem an, beunruhigt durch seine Nähe. Aber wieder einmal war auch das nur auf ihre überaktive Libido zurückzuführen.
„Wahrscheinlich halten Sie mich für eine Frau mit einem lockeren Lebenswandel, die eine wilde Zeit auf einer tropischen Insel erleben möchte”, sagte sie.
„Nein, dafür halte ich Sie nicht. Aber selbst wenn das Ihre Fantasie wäre – was wäre daran so schlimm?” Er kam näher. Kyra merkte, wie sie den Atem anhielt. „Ich finde, die Freuden puren Genießens werden häufig unterschätzt”, flüsterte er verschwörerisch.
Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Lachen zu unterdrücken. Der Mann verstand es erstaunlich gut, ihr die Anspannung zu nehmen. „Bringen Sie mich nicht zum Lachen. Ich versuche ein ernstes Gespräch zu führen.” Sie bedachte ihn mit einem gespielt strengen Blick, bei dem er sich aufsetzte und brüsk salutierte.
„Verstanden.” Er nahm ihre Hand und legte sie in seinen Schoß. Seine Finger schlossen sich warm und sicher um ihre. „Im Ernst, wollen Sie mir davon erzählen?”
„Ich habe noch niemandem davon erzählt, nicht einmal meiner besten Freundin.”
Er drückte ihre Hand, und sie wünschte, etwas von seiner Kraft würde auf sie übergehen. „Ich will Sie nicht drängen. Sie sahen nur so aus, als wollten Sie darüber sprechen. Aber wenn Sie nicht …”
„Nein.” Sie sah ihm ins Gesicht. „Ich meine, ja, ich will es Ihnen erzählen. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich will es.”
„Das liegt vermutlich an meinem jungenhaften Charme.” Das war ein schwacher Scherz, aber er durfte sich nichts anmerken lassen. Allein die Tatsache, dass sie den Wunsch verspürte, ihm etwas Persönliches anzuvertrauen, gab ihm das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, und er wollte nichts Falsches tun oder sagen.
„Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll, ohne dumm zu klingen”, meinte sie. „Die Sache ist die, dass ich nicht viele Freunde habe. Ich bin wohl eher so etwas wie ein Einzelgänger. Meine Mom starb, als ich noch sehr klein war, und ich verbringe viel Zeit mit der Familie. Noch mehr Zeit verbringe ich jedoch mit der Arbeit, sodass für andere Dinge wenig bleibt.”
„Ich weiß, was Sie meinen.”
„Ja?” Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Dann hob sie zögernd die Hand und fuhr mit der Fingerspitze über seine Narbe. Er hielt den Atem an, überzeugt, dass sie abgestoßen war. „Sie erwähnten, dass Sie das während Ihrer Arbeit davongetragen haben.”
Er nickte, doch sie sprach bereits weiter, ohne auf seine Antwort zu warten.
„Wie dem auch sei, was ich zu sagen versuche, ist … bei den Freunden, die ich habe, wie etwa Mona, war es so, dass wir uns auf Anhieb verstanden haben.”
„Wie Liebe auf den ersten Blick.”
Erneut errötete sie leicht. „Ja, in etwa könnte man das vergleichen.” Kyra zog die Beine unter sich. „Die Sache ist die, dass ich bei Ihnen so ähnlich empfinde – was den
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