Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
natürlich auch keine Signale empfangen, dass sie an mehr als einer Freundschaft interessiert sein könnte. Er sollte sich glücklich schätzen, wenigstens mit ihr befreundet sein zu können.
Sie legte den Kopf schräg und machte mit den Fingern ein Okay-Zeichen. Er nickte und merkte, dass seine Gedanken abgeschweift waren. Sei dankbar für das, was du hast, sagte er sich. Waren das nicht auch die Worte des Arztes gewesen?
Vielleicht hatte Dr. Johnson ja recht. Vielleicht sollte er damit zufrieden sein, dass diese wundervolle Frau ihn in seiner wahren Identität als Tony als Freund betrachtete. Möglicherweise konnten sie sogar über diese Woche hinaus in Kontakt bleiben. Vielleicht eine freundschaftliche Korrespondenz über das Internet aufrechterhalten.
Ja, das war die beste Lösung – am Tage ihre Freundschaft entwickeln und sich zwingen, nachts von ihr fernzubleiben.
Sie gab ihm das Mundstück zurück und zeigte mit dem Daumen an die Oberfläche.
Er nickte, und sie hakten sich beieinander unter, um gemeinsam aufzutauchen. Auf dem Weg nach oben atmeten sie weiter abwechselnd, während sie sich so nah waren wie Liebende.
Es würde hart werden, die Nächte ohne sie zu verbringen. Doch sich am Ende in sie zu verlieben, während sie ihr Herz an sein Alter Ego verlor, würde noch viel härter sein.
„Sie haben mir noch immer nicht verraten, ob ich recht hatte”, sagte Kyra. Tony und sie lagen in der Sonne und ließen sich bräunen. Das war nach allem, was sie in jüngster Zeit gelesen hatte, absolut ungesund. Aber es war ja schon fast eine Sünde, auf eine Insel zu fahren und nicht braun gebrannt zurückzukommen.
Tony stützte sich auf den Ellbogen. Seine Haut glänzte von der Sonnenmilch, seine Arm- und Schultermuskeln waren wohlgeformt. Eine Sonnenbrille verbarg die haselnussbraunen Augen, in denen sie unter Wasser so gut zu lesen gelernt hatte. Sie runzelte die Stirn und versuchte herauszufinden, an wen er sie erinnerte. Es lag ihr bereits auf der Zunge …
Doch dann nahm er die Brille ab, und der Erinnerungsfetzen war weg.
„Was?”
„Ich habe gerade überlegt, an wen Sie mich erinnern”, gestand sie. „Fast wäre ich drauf gekommen.”
Eine Sekunde lang wirkte er beinah besorgt. „Nein, ich meinte, womit hatte ich recht?”
„Ach so.” Sie setzte sich auf, schwang die Beine über den Rand des Liegestuhls und vergrub die Zehen im Sand. „Es betraf Ihren Rücken. Hatte ich nicht recht, dass Ihr Rücken Ihnen im Wasser keine Probleme macht?”
„Ja, Dr. Cartwright, Sie haben mir die absolut richtige Behandlung verschrieben.”
„Wirklich?”
„Wirklich. Es zwickte ein bisschen, als wir noch am Poolrand saßen, doch unter Wasser war alles fantastisch.”
Seine Augen funkelten, sodass sie sich unvermittelt fragte, ob er nur von seinem Rücken sprach.
Sofort verdrängte sie diesen Gedanken. Offenbar hatte er vor kurzem traumatische Dinge durchlebt. Wahrscheinlich war er absolut nicht daran interessiert, sich mit einer Frau einzulassen.
Diese Quelle der Leidenschaft, die sie mit Michael entdeckt hatte, begann ihre Wahrnehmung aller Männer zu verändern. Sie musste das unter Kontrolle halten. Sie und Tony waren Freunde, und das war alles. Außerdem war sie an mehr auch gar nicht interessiert. Er war sehr real, kein geheimnisvoller Unbekannter. Mehr als Freundschaft kam nicht infrage.
Mit einer schwungvollen Bewegung nahm sie ihren Daiquiri von dem Tischchen zwischen ihnen. „Auf die Freundschaft!”, sagte sie und hob ihr Glas.
Er nahm sein Glas, und sie stießen an. „Auf die Freundschaft!” Er trank einen Schluck und sah Kyra an. „So, Partnerin, haben Sie Lust, heute Abend mit mir zu essen?”
Sie dachte darüber nach. Ein Abend mit Tony, an dem sie sich Witze erzählten, die Zeit vertrieben und die Gesellschaft des anderen genossen. Normalerweise klang das nach einem tollen Abend.
Sie stellte ihren Drink wieder auf den Tisch. „Ich kann nicht.”
„Was ist denn los?”
„Nichts.” Außer dass sie mit diesem wunderbaren Mann am Strand saß und gleichzeitig dekadenten Fantasien über Michael nachhing.
„Aha.” Er schaute nach unten.
Sie folgte seinem Blick und stellte fest, dass sie ihre Hände knetete. „Oh.”
„Möchten Sie darüber sprechen?”
„Es ist nichts, ehrlich. Ich möchte mich nur ein wenig ausruhen und früh zu Bett gehen. Ich bin es nicht gewohnt, einen ganzen Tag in der Sonne zu verbringen.”
„Aha.”
„Ich bin wohl keine Frau, die abends
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