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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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Ein Kollege, wenn Sie so wollen.«
    » Arbeiten Sie auch bei Weston’s?«
    » Nein. Es ist schwer zu erklären. Und was machen Sie beruflich?«, versuchte sie Francesca von ihrer Person abzulenken.
    Francesca angelte nach ihrer göttlichen kleinen Prada-Clutch und nahm ein Foto mit zwei niedlich gekleideten Babys heraus.
    » Ohhh«, sirrte Lily, » sind die süß! Wie heißen die beiden?«
    » Es sind Zwillinge. Massimo und Hugo. Die beiden halten mich ganz schön auf Trab.«
    » Ich bin ihr Pate«, schaltete William sich ein. » Witzig, ausgerechnet ich, der muffelige Onkel William, nicht wahr?«
    Alessandro lachte und Francesca sagte: » Nein, William, die zwei können froh sein, dass sie dich haben.«
    Lily beobachtete William und Alessandro. Die beiden hatten ihre Stühle dichter zusammen- und ein wenig von den Frauen weggerückt und waren in ein Gespräch vertieft, als die Antipasti kamen– gegrillte Sardinen, gefüllter Tintenfisch und marinierte Muscheln, dazu Oliven und frisches Brot.
    Nach der Vorspeise standen die Leute auf, plauderten zwanglos miteinander oder tauschten die Plätze. Eine junge Frau mit karamellbraunen Haaren und einem weichen, karamellbraunen Strickkleid zog ihren Stuhl neben Williams. Sie hatte ihn vorhin überschwänglich begrüßt, ihn zärtlich auf beide Wangen geküsst und seine Hand länger als nötig festgehalten. Das war Lily nicht entgangen. Vermutlich trug die Tussi unter dem sündhaft teuren Strickteil einen farblich passenden Stringtanga.
    Williams Blick glitt zu Lily, die so tat, als betrachtete sie den Palazzo auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza. Jeden Schnörkel und jedes Stückchen Stuck der eindrucksvollen Fassade.
    Der zweite Gang waren Orecchiette mit Brokkoli. Die Karamellbonbon-Stringtanga-Tussi blieb dreist neben William sitzen. Sie verschmähte die Pasta, stattdessen erklärte sie ihm irgendwas in epischer Breite, wozu sie offenbar noch näher an ihn heranrücken musste und andauernd seinen Arm streichelte.
    Danach gab es Kalbskoteletts mit Zitrone, und Lily zwang sich ein kleines Stück runter.
    Francesca, die sich abermals zu ihr neigte, flüsterte: » Gefällt er Ihnen?«
    Es fehlte nicht viel, und Lily hätte sich an ihrem Bissen Fleisch verschluckt. Zumal Francesca diesen durchtriebenen Blick draufhatte, der darauf schließen ließ, dass sie gern Leute verkuppelte.
    » Wieso?«
    » Weil wir möchten, dass er glücklich ist. Wenn er nach Rom kommt, schleppe ich jedes Mal ein paar Freundinnen von mir an, hübsche, gebildete Singlefrauen. Er hat sich noch nie für eine von ihnen interessiert. Er ist doch nicht etwa… na wie soll ich sagen? Verklemmt oder so?«
    » Schwer zu sagen. Ich hab ihn einmal rumgekriegt, und nachher war er unnahbar und kalt wie ein Eisschrank.«
    » Ach ja?« Francesca wackelte skeptisch mit ihren schönen Brauen und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. » Dann müssen wir ihm wohl ein bisschen einheizen.« Sie giggelte.
    Lily warf einen vielmeinenden Blick zu Karamellbonbon. » Kennen die beiden sich gut?«
    Francescas Augen wurden schmal. » Schauen Sie sich mal sein Gesicht an. Ist er interessiert? Nein. Aber ein Nein kommt in Giannas Wortschatz nun mal nicht vor.«
    » Hat sie schon mal versucht, bei ihm zu landen?«, flüsterte Lily, während beide verstohlen William und Gianna beobachteten.
    » Sie könnte genauso gut versuchen, einen Stein rumzukriegen.«
    Da musste Lily losprusten, und William, Gianna und Alessandro schauten verdutzt zu ihr hin.
    » Aber er ist nicht…?«, raunte Lily. » Ich meine, er ist nicht… Sie wissen schon…«
    » Oh nein, nein, er ist halt verwöhnt, wie eine Katze, die eine Sprotte verschmäht, weil sie lieber Seezunge mag.«
    Lily giggelte in ihr Weinglas und inspizierte Gianna genauer.
    » Er erklärt mir, › Francesca, ich warte immer noch auf den Kick, dass es plötzlich Klick macht bei mir. Es funkt einfach nicht zwischen uns, obwohl es echt nette Frauen sind. ‹ Damit ist die Sache für ihn erledigt. Darauf ich: ›Irgendwann macht es Klick bei dir, und dann schnallst du, dass der Zug für dich abgefahren ist. Dann sind alle deine Freunde und Bekannten glücklich verheiratet, und du kriegst gar keine mehr ab. Ein Mann ohne Frau und Kinder wird zunehmend sonderbar. Irgendwann ist der Lack ab, und du taumelst als verknöcherter Junggeselle durch die Gegend.‹«
    » Wie alt ist er eigentlich?«
    » Zweiunddreißig«, erwiderte Francesca.
    Nach australischen Standards war er damit noch

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