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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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es!«, schnauzte Mettenzi sie an. Er holte mit einer Hand zum Schlag aus, und Lily duckte sich geistesgegenwärtig, ihre Augen schreckgeweitet.
    Plötzlich flog die Tür auf. William packte die Hand des Mannes, schwenkte ihn brutal herum und rammte ihn vor die Wand. Ein paar kleine verschmuddelte Jungen scharten sich im Türrahmen, schauten gespannt zu und feuerten William an.
    Er brüllte die Jungen auf Italienisch an; woraufhin sie Lilys Hände fassten und sie schnurstracks auf die Straße zogen, weg, bloß weg aus dem Drecksloch. Sie drückten sie auf einen Plastikstuhl, der in dem Gässchen stand, und durchwühlten ihre Handtasche, nahmen alles, was sie gebrauchen konnten. Dann tätschelten sie ihr begütigend die Hände, als wären sie erwachsene Männer und ganze Kerle, die eine schwache Frau trösten müssten. Sie streichelten Lilys Haare und murmelten dabei » Quanto sono bianci« und » Calma, calma, non ti preoccupare«. Es waren die süßesten, schmutzigsten, verschlagensten Kerlchen, die sie je gesehen hatte, und völlig überfordert von der Situation, ließ sie sie gewähren.
    Als William in der Gasse auftauchte, johlten und kreischten sie. Er zog ein Bündel Geld aus der Gesäßtasche und gab jedem Jungen eine Zehneuronote.
    Lily schälte sich aus dem Plastikstuhl, ihre Knie weich wie Pudding. » Bitte, sei jetzt nicht wütend auf mich– bitte, schrei mich nicht an«, flehte sie.
    Er fasste ihre Hand und zerrte sie resolut durch die Gasse, obwohl sie total unsicher auf den Beinen war.
    » Wir müssen von hier verschwinden, bevor er wieder zu sich kommt«, knirschte er.
    Die Hitze und der Stress setzten ihr so mächtig zu, dass sie schwankte und stolperte. Sie lehnte sich an das Mauerwerk, schloss die Augen. Auf ihrer Haut prickelte der Schweiß, und sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe.
    » Lily, wie konntest du bloß…«
    » Bitte, sag jetzt nichts«, japste sie und klappte die Lider auf. » Er wollte mich schlagen. Ich…« Ihre Stimme versagte.
    William zog sie in seine Arme und drückte sie schweigend an sich. Sie krampfte ihre Finger in sein T-Shirt, fand keine Worte.
    » Du kannst froh sein, dass Brad da war«, bekannte er.
    Sie fühlte seinen Mund an ihrem Haar, als er sprach.
    » Ich hab dich in der Schlange gesucht und nach dir gerufen, plötzlich kam dieser Amerikaner auf mich zu, stellte sich vor und meinte, irgendein Italiener habe dich bequatscht und mitgenommen.«
    Sie schluckte und sagte: » Er meinte, du würdest in einem Café auf mich warten.«
    » So was in der Art hab ich mir schon gedacht.«
    » Ich hätte zurückgeschlagen, darauf kannst du Gift nehmen«, fauchte sie, ihre Finger weiterhin in sein T-Shirt gekrallt. » Ich hätte ihn getreten, dorthin, wo es besonders wehtut.«
    William ließ seine Arme sinken und strich sein T-Shirt glatt.
    » Weshalb grinst du so?«, forschte sie.
    » Du bist zwar eine wilde Hummel, aber das mit dem Zurückschlagen überlässt du künftig besser mir. Wenn du zurückschlägst, werden sie nämlich erst recht zum Tier.«
    » Was meinst du mit künftig?«, erregte sie sich. » Heißt das, so etwas kann mir durchaus wieder passieren? Wenn das so ist, flieg ich nämlich noch heute zurück nach Australien.«
    » Dir passiert nichts, wenn du in meiner Nähe bleibst und tust, was ich dir sage.«
    » Nein, ich hab die Nase gestrichen voll.« Sie winkte hektisch ab und schüttelte den Kopf. » Ist mir auch ganz egal, wo Robbie ist; ich will bloß noch nach Hause. Du kommst auch ohne mich klar.«
    Er fasste ihre Hand und zog sie von der Wand weg, die Gasse hinunter. » Lily, es ist für alle Beteiligten vernünftiger, wenn wir zusammenbleiben«, betonte er, als sie weiterliefen. » Sie beschatten dich auf Schritt und Tritt, bis sie ihn ausfindig gemacht haben, ganz egal, wo du dich aufhältst.«
    Sie blieb abrupt stehen und starrte ihn mit offenem Mund an. Er schnappte sich abermals ihre Hand und zerrte sie weiter. » Hast du etwa geglaubt, ich nehm dich mit, weil ich in dich verliebt bin?« Er blickte grimmig geradeaus.
    » Ich muss einen leichten Schatten weggehabt haben«, räumte sie seufzend ein.
    » Wie dem auch sei«, sagte er und überquerte die Straße mit Lily im Schlepptau, » ich weiß jetzt, wo Robbie ist. Komm, da hinten steht mein Leihwagen. Unterwegs erklär ich dir alles.«
    Er öffnete die Beifahrertür eines metallicsilbernen Fiat Croma für sie, dann stürzten sie sich in das römische Verkehrschaos.
    Zunächst verschlug es Lily vor

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