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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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fischte seufzend einen hauchzarten Tüllschal aus ihrer Tasche. » Also gut, aber keinen Tag länger.«
    Sie setzte sich einen großen Schlapphut auf den Kopf, muffelte: » Ich hasse Sommersprossen«, und stakste in einer duftenden Miss-Dior-Wolke an ihm vorbei.
    » Du bist um vier Uhr wieder hier«, rief er ihr nach, » sonst kannst du…«
    » Was kann ich? Was erleben?«
    Sie riss die Tür auf und glitt hinaus.
    Lily schlenderte am Fluss entlang zum Petersdom. Die warme feuchte Luft war schwer von dem Geruch des Tibers und der Autoabgase. Besucherströme säumten die Allee mit den historischen Bauwerken der Vatikanstadt; der Eingang zu den Museen war demnach ganz in der Nähe. Sie lief an der Menschenschlange vorbei, die sich um mehrere Ecken zog, wie sie verblüfft feststellen musste. Donnerwetter, diese Schlange war rekordverdächtig. Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie erlebt. Bestimmt waren viele Gäste wegen der Feiertage gekommen, nur noch drei Tage bis Ostern.
    Sie lief zurück, reihte sich am Ende der Schlange ein und machte sich auf eine lange Wartezeit gefasst. Vor ihr standen Japaner, die ihr höflich zulächelten; hinter ihr stellten sich Amerikaner an.
    » Hi, ich bin Brad, und das ist Shelley, meine Frau«, sagte der junge Mann freundlich, als wäre Schlangestehen eine Form sozialen Engagements. » Wir sind Amerikaner.«
    Das sind vielleicht Herzchen, überlegte Lily. Ob die gar nicht merken, dass ihr amerikanischer Akzent unverkennbar ist?
    » Ich bin Lily, ich bin Australierin.«
    » Oh, hast du das gehört, Shelley? Lily kommt aus Australien. Wir sind das erste Mal hier, wir kommen aus Ohio.«
    » Ich lebe in Sydney.«
    » Wie gefällt Ihnen Rom?«, wollte Brad wissen.
    » Super.«
    Er schien ein wenig perplex über ihre Antwort.
    » Und wie finden Sie das mit dieser Siesta-Macke, die die Leute hier alle haben? Machen mitten am Tag für drei Stunden alles dicht, und man kann sehen, wo man bleibt. Das geht mir tierisch auf den Senkel. Und Ihnen?«
    Sie schoben sich langsam weiter in der Reihe, und Lily antwortete: » Mmh, ich gebe zu, es ist erst mal gewöhnungsbedürftig.«
    » Sag ich doch«, bekräftigte Brad. » Kein Wunder, dass die Wirtschaft hier den Bach runtergeht.« Er reckte den Kopf, stellte sich auf Zehenspitzen und überblickte die Warteschlange. » Was meinen Sie, wie lange wir noch hier anstehen müssen?«
    » Die Schlange ist mächtig lang«, konstatierte Lily. » Ich würde sagen, noch mindestens zwei Stunden.«
    » Aber hallo, Schätzchen! Willst du wirklich so lange warten und dir hier die Beine in den Bauch stehen?«
    » Oh ja«, versetzte Shelley mit Nachdruck. » Ich möchte mir die Sixtinische Kapelle anschauen.«
    Damit war das Thema beendet.
    Sie schoben ein Stück weiter vor, fächelten sich mit Werbebroschüren Luft zu und plauderten. Lily und Shelley entdeckten ihre gemeinsame Leidenschaft fürs Einkochen. Shelley beschrieb ihr die unterschiedlichen Beerensorten, die in Amerika wuchsen, und dass man köstliche Marmeladen daraus machen konnte. Brad langweilte sich zunehmend. Also zog er los und kaufte für jeden eine Cola. Dann begann er ein Gespräch mit den Amerikanern hinter ihnen. Lily mutmaßte, dass es um das letzte Footballspiel ging.
    Sie schlurften weiter, und das Eingangstor kam in Sicht. Shelley, Brad und Lily waren mittlerweile verstummt, sie waren verschwitzt und erledigt von der langen Tortur.
    » Entschuldigen Sie, Signora.«
    Lily schwenkte herum und gewahrte einen Italiener, Ende vierzig, seine Miene freundlich zuvorkommend.
    » Ich glaube, Sie sind Signora Trevennen, stimmt’s?«
    » Mmmh, ja.«
    » Ich bin ein Freund von Signor Isyanov«, erklärte er lächelnd. » Gestatten, Rino Mettenzi. Er bat mich, Sie ausfindig zu machen.«
    » Mich ausfindig zu machen?«
    Brad beobachtete die beiden interessiert, dabei fächelte er sich mit einem Prospekt von den Katakomben Luft zu.
    » Si.« Der Mann lächelte.
    Lily legte die Stirn in Falten und musterte den Fremden skeptisch. Leicht gerädert von zu wenig Schlaf und von der Hitze brachte sie bloß ein leises » Oh« heraus.
    » Ich darf Sie bitten, mich zu begleiten. Er wartet in einem Café auf Sie.«
    Lily überlegte. » Und weswegen ist er nicht selbst gekommen? Ich meine, wenn er mich unbedingt sehen will?«
    » Er wurde aufgehalten, deshalb schickt er mich.«
    » Alles okay mit Ihnen, Lily?«, schaltete Brad sich ein. » Falls dieser Typ Sie belästigen sollte…«
    » Nein, keine Sorge, Brad, alles

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