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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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dass sie kein Englisch können; sie beherrschen die Sprache mit Sicherheit fließend.«
    Sie schaute sich um, skeptisch und schaudernd. Williams Revolver steckte in seinem Sakko, das sie im Wagen hatte liegen lassen. Vielleicht fände sich ein geeigneter Moment, wo sie ihm die Waffe heimlich würde zuschieben können. » Mir ist kalt, ich würde gern das Sakko überziehen, das auf dem Beifahrersitz liegt«, schwindelte sie und griff kurz entschlossen in den Fiat. Prompt schwenkte die Pistole in ihre Richtung. William lenkte die Männer ab, indem er hastig auf die beiden einredete. Sie richtete sich auf, stopfte ihre Arme in das viel zu große Herrenjackett, das ihr um die Schultern schlabberte. William pflanzte sich auf den Beifahrersitz des Mercedes, Lily kletterte in den Fond, neben den Typen, dem sie insgeheim den Spitznamen Gunman verpasst hatte.
    Wenn das die Typen waren, die versucht hatten, in das Apartment einzudringen, wollten sie bestimmt kein Blutbad veranstalten. William hatte so was Ähnliches angedeutet, und er schien sich in solchen Dingen auszukennen. Die Rumfuchtelei mit der Pistole nervte jedoch ganz gewaltig. Sie spähte zu Gunman, der William eben etwas zuraunte.
    William drehte sich zu Lily um. » Keine Brechattacke im Wagen– und wenn es dich plötzlich überkommt, dann möglichst nicht auf seine Schuhe.«
    Lily murmelte etwas Unverständliches und starrte aus dem Fenster in die Dunkelheit. Sie fuhren über eine holprige Schotterstraße, rechts und links von Feldern eingefasst.
    Der Wagen hielt vor einem halb verfallenen Bauernhaus. Gunman sprang heraus, William folgte ihm. Der Fahrer blieb im Auto sitzen.
    » Hi…Hi…Hilfe, William, du willst mich doch hier in der Pampa nicht mit diesem Kerl allein lassen!«, entrüstete sie sich.
    Er beachtete sie nicht weiter. Stattdessen verschwand er mit Gunman in dem gemauerten, scheunenähnlichen Kasten. Sie saß in dem dunklen Auto, der Fahrer rauchte und stierte vor sich hin.
    » Scusi?«, hob sie an. » Mi scusi?«
    » Si?«
    » Ah, non fuma, per favore. Wegen Bambino in meinem Bauch.«
    Er zuckte mit den Schultern, schälte sich aus dem Wagen und rauchte draußen weiter. William und Gunman blieben verdammt lange weg, dachte sie. Hoffentlich kam es da drinnen in der Bruchbude nicht zu größeren Differenzen. Am liebsten hätte sie Klartext geredet: » Robbie hat das Buch, holt es euch bei ihm– er ist da und da. Und knallt ihm eine– mit schönen Grüßen von mir.« William wusste, wo Robbie sich aufhielt, aber sie nicht, und sie mochte William auf gar keinen Fall in Gefahr bringen, bloß wegen Robbies Raffgier.
    Ihr Blick klebte an der Wagenuhr. Eine geschlagene halbe Stunde verstrich. Ihr wurde zunehmend mulmig zumute. Was war mit William los? Wieso tauchte er nicht wieder auf? War er mit Gunman aneinandergeraten? Sie war fest entschlossen, sich Klarheit zu verschaffen. Also drehte sie das Fenster hinunter und wandte sich an den Fahrer, der draußen Kette rauchte.
    » Mi scusi? Mi scusi?«
    » Si?«
    » Ah… öhm… acqua, per favore ?«
    » No, non c’è acqua.«
    Eine verdammt banale Antwort, grummelte sie stumm in sich hinein. Der Blödmann bequemte sich nicht mal dazu, nach einem Wasserhahn zu suchen!
    » Mi scusi? Mi scusi?«
    » Si?«
    » Öh… ich muss toletta … pipi .«
    Das war eine heikle Bitte, die er einer schwangeren Frau aber bestimmt nicht abschlagen würde.
    Der Fahrer wünschte sich wahrscheinlich im Stillen, er hätte das Verhör mit William übernommen. Er seufzte schwer und öffnete ihr die Wagentür. Ihr glückte sogar ein Lächeln, was angesichts der Tatsache, dass sie es mit einem kettenrauchenden Mafioso und Kidnapper zu tun hatte, eine schauspielerische Glanzleistung war.
    Sie fuchtelte mit den Händen in der Weltgeschichte herum und zuckte hilflos mit den Achseln, woraufhin er gleichgültig auf einen Busch zeigte, der neben der abbruchreifen Scheune stand. Vermutlich hatte er schon jede Menge schreiender Bambini in die Welt gesetzt und war inzwischen abgebrüht.
    Lily schlich durch die Dunkelheit ins Gebüsch. Der Fahrer beobachtete sie, und als sie sich hinhockte, winkte sie ihm, damit der wegsehen sollte. Sie kauerte am Boden und überlegte blitzartig. Aus der Scheune drangen alarmierende Geräusche, als flögen da drinnen die Fetzen, begleitet von einem stakkatomäßigen Wortschwall auf Italienisch. Vermutlich verlor Gunman allmählich die Geduld, und ihr armer William hatte darunter zu leiden.
    Immer noch

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