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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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sich bildhaft deren Körpersprache vorstellen. Ihr Herz trommelte wie wild, als Robbie laut herausplatzte: » Lily? Ich warte unten auf dich.«
    William schloss die Tür und baute sich am Fußende des Bettes auf. Lily stand auf und zerrte sich das zerknitterte rote Kleid über den Kopf.
    » Du willst zu ihm?«, sagte er, seine Miene unbewegt. » Er pfeift – und du kommst gelaufen? Läuft es so zwischen euch?«
    » Ich muss. Ich muss mit ihm sprechen. Er und ich…«
    » Er wird dich so lange bequatschen, bis du wie Wachs in seinen Händen bist.«
    » Nein«, wiegelte sie ab. Sie trat zu ihm und versuchte ganz vorsichtig, ihm einen Kuss zu geben. » Ich weiß echt nicht, wohin ich küssen soll. Dein Gesicht sieht schlimm aus, ich möchte dir auf gar keinen Fall wehtun.«
    Er packte ihr Handgelenk und schnaubte: » Geh nicht.«
    Sie schaute ihn groß an, küsste die Hand, mit der er ihren Unterarm umklammert hielt, und flüsterte: » Lass mich los. Wenn ich zurückkomme, können wir reden. Ich bleib nicht lange weg.«
    Sie fuhr sich mit ein paar Bürstenstrichen durchs Haar und schlüpfte in ein Paar flache Sandaletten.
    » Geh nicht, bitte bleib hier.«
    » Ich muss. Ich muss das vernünftig zu Ende bringen, sonst mach ich mir mein ganzes Leben lang Vorwürfe.«
    » Nein, das musst du nicht. Nicht wirklich.«
    William klang ruhig und gefasst, als versuchte er, jemanden von einem glatten Selbstmord abzubringen. Gleichwohl schwang in seiner Stimme ein Hauch von Verzweiflung mit.
    » Das bin ich ihm schuldig, William. Ich bin in ein paar Minuten zurück, und dann frühstücken wir zusammen, ja?« Sie riss die Tür auf und lief aus dem Zimmer.
    Sie rannte die Stufen hinunter und entdeckte Robbie im Foyer. » Was willst du?«, fragte sie kalt.
    Er versuchte sie zu küssen, doch sie drehte angewidert das Gesicht weg.
    Er zuckte mit den Schultern. » Lass uns einen Kaffee trinken gehen.«
    » Es ist Ostersonntag. Da hat alles geschlossen.«
    » Ich weiß ein Café, los, komm mit.«
    Er fasste ihre Hand und zog sie in Richtung Piazza. Um zehn Uhr morgens war die Hitze bereits unerträglich. Lily riss sich von ihm los und hielt sicherheitshalber Distanz. Sie folgte ihm über die Piazza und in eine Seitenstraße. Er ging zielstrebig, anscheinend wusste er, wohin er wollte. Sie liefen durch Gassen und Gänge, bis sie die Piazza Anfiteatro erreichten. Robbie führte sie in ein Café, sprach mit dem Mann hinter der Bar und geleitete sie dann wieder nach draußen an einen Tisch.
    » Ich möchte nicht draußen sitzen«, erklärte Lily. » Ich hab mich vorhin noch nicht mit Sonnenschutzmittel eingecremt.«
    » Ah, Lily und ihre lilienweiße Haut, hatte ich glatt vergessen.«
    Sie betraten abermals das dämmrig kühle Café und setzten sich.
    » Du siehst wieder mal zum Anbeißen aus, meine kleine Zuckermaus.«
    » Das mit der Zuckermaus kannst du knicken. Ich möchte was Süßes zu meinem Kaffee.«
    Als der Kaffee gebracht wurde, bestellte Lily ein Stück buccellato.
    » Lily, das alles tut mir wahnsinnig leid.« Robbie fasste abermals ihre Hand. » Es war nicht geschwindelt, als ich sagte, dass ich es für uns gemacht hab. Ich wollte das Buch hier in Italien verkaufen und damit ein kleines Vermögen machen. Das Geld hätte ein Leben lang für uns beide gereicht.«
    » Und Graciella?«
    » Oh, du weißt um meine heimlichen Schwächen, Lil. Die Kleine wollte ein bisschen Urlaub machen. Da hab ich sie mitgenommen. Bloß so zum Spaß.«
    » Ich weiß zufällig von Rosa, dass das Mädchen erst siebzehn ist– es war verantwortungslos von dir, sie in diese linke Geschichte mit reinzuziehen.«
    » Link? Wetten, du würdest das anders sehen, wenn ich mit zwanzig Millionen heimkäme– und das wäre ich, wenn der Idiot Isyanov mir nicht dazwischengefunkt hätte. Ich hatte einen Käufer, gleich nach Ostern sollte das Geschäft über die Bühne gehen.«
    Lily nippte an ihrem Kaffee und zerpflückte ihr buccellatto , sie hatte das Gefühl, dass ihre Geduld wie ein Gummiband gedehnt wurde– ein Gummiband, das ihm jeden Moment ins Gesicht zu schnappen drohte.
    » Dieser Idiot, wie du ihn nennst, war immer für mich da, anders als du.«
    » Und seit wann kennst du ihn? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er so viel für dich getan hat wie ich damals. Und ich liebe dich, das weißt du.«
    » Du und mich lieben… pfft! Einbildung ist auch ’ne Bildung!« Sie neigte sich zu ihm. » Mit Menschen, die man liebt, geht man bestimmt nicht so um, wie

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