Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lass es endlich Liebe sein

Lass es endlich Liebe sein

Titel: Lass es endlich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
Vom Netzwerk:
dass ihr etwas hätte zustoßen können!
    Und was, wenn ihr das vielleicht noch mal widerfuhr? Dagegen würde er machtlos sein, denn es gab Dinge im Leben, die er nicht für sie zurechtrücken konnte. Dinge, die er auch nicht für Chase und Emma ändern konnte.
    Nach Chases Anruf hatten sie umgehend ihre Sachen gepackt und waren noch vor Sonnenaufgang wieder zu Hause gelandet. Auf dem Flug hatten sie kaum miteinander gesprochen, und Rafe war aufgefallen, dass Sarah nicht weniger mitgenommen von Chases Anruf war als er. Zudem hatte er während ihres Gesprächs in seinem Haus mitbekommen, dass es sie tief aufgewühlt hatte, über ihren verstorbenen Mann zu sprechen – ein sicheres Zeichen dafür, wie viel er ihr bedeutet hatte. Sie hatte ihn nicht geheiratet, um sich über ihre Enttäuschung hinwegzutrösten, sondern weil sie diesen Kerl geliebt hatte und eine Familie mit ihm gründen wollte.
    Durch sein eifersüchtiges Gebaren, unbedingt ihre Nummer eins sein zu wollen, hatte Rafe sie bedrängt, als sie noch nicht bereit dazu gewesen war. Er wusste, dass er kein Recht dazu gehabt hatte, sie über ihre Ehe auszufragen. Denn bisher war es ihm noch nicht gelungen, den Weg zurück zu ihrem Herzen zu finden, und er war ein Narr gewesen zu glauben, dass ein paar Tage dafür ausreichen würden, um so viele Jahre wiedergutzumachen.
    Sein Plan war völlig am Ziel vorbeigeschossen. Wann hatte er bloß seine Fähigkeit eingebüßt, sachlich zu bleiben? Sein halbes Leben hatte er darauf gewartet, in diesem Büro zu stehen – von dem Tag an, an dem er von der Krankheit seiner Mutter erfahren hatte. Die Ärzte hatten nicht mehr viel für sie tun können, also war sie mit fünfunddreißig Jahren qualvoll an einem Lungenleiden gestorben, das sie sich als Teenager während ihrer Arbeit in dieser verdammten Fabrik zugezogen hatte. Und endlich war er in der Lage, diese Firma zu Staub zu zertreten – doch er konnte nur daran denken, wie gern er jetzt mit Sarah zusammen seinem Stiefbruder im Krankenhaus moralischen Beistand leisten würde.
    Die Gegensprechanlage auf seinem Schreibtisch summte, und seine Sekretärin kündigte ihm Ronald Worths Besuch an.
    Rafe war wie vom Blitz getroffen. Kam Emmas Vater etwa hierher, um ihm etwas mitzuteilen, weil sein Bruder gerade keine Zeit hatte, es selbst zu tun? Verdammt! „Schicken Sie ihn herein“, bat er über die Gegensprechanlage und stellte sich ans Fenster, um die Fassung wiederzuerlangen, bevor er seinem lebenslangen Widersacher gegenübertrat.
    Die Tür öffnete sich mit einem Klicken, und Rafe hörte schwere Schritte, als Ronald neben ihn ans Fenster trat, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Schulter an Schulter standen sie so eine Weile lang schweigend nebeneinander. Worth – jetzt um die Mitte sechzig – war ein skrupelloser Geschäftsmann gewesen, doch Rafe wusste, dass er jetzt als Vater und nicht aus geschäftlichen Gründen hier war. „Wie geht es Emma?“, erkundigte er sich.
    „Ihr und dem Baby geht es gut. Es ist keine richtige Wehe gewesen. Ihre Gebärmutter hat bloß geübt, wenn man das so sagen kann. Die Ärzte wollten wohl nur sichergehen.“
    „Gott sei Dank.“ Erleichtert atmete Rafe auf und dann fragte er: „Warum sind Sie dann hier und haben nicht einfach angerufen?“
    Unbehaglich wippte Worth auf den Fersen hin und her. „Ich wollte alleine mit Ihnen sprechen. Dieses Gespräch zwischen uns beiden ist längst überfällig.“
    Misstrauisch beäugte Rafe seinen Kontrahenten und fragte sich, was der im Schilde führen mochte.
    Ronald räusperte sich. „Mein ganzer Stolz ist futsch. Sie haben gewonnen, und wir beide wissen das.“
    Rafe wartete darauf, dass sich ein überwältigendes Siegesgefühl bei ihm einstellte – doch nichts geschah … „Und warum sind Sie hier?“
    „Weil ich Sie bitten will, die Fabrik nicht zu schließen.“
    „Das ist alles? Deswegen sind Sie extra hergekommen?“, fragte Rafe ungläubig. Entweder wurde Ronald im Alter milder, oder er hatte verdammtes Glück gehabt, mit so einer Einstellung so weit zu kommen. „Ich bin ein Geschäftsmann, und das ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung.“
    „Wenn ich Ihrer Meinung wäre, würde ich mir wohl kaum die Mühe machen, mit Ihnen zu sprechen.“ Worth wandte sich ihm voller Selbstbewusstsein zu, obwohl er derjenige war, der die Macht verloren hatte. „Aus Ihrer Abscheu gegen mich und meine Firma haben Sie nie ein Geheimnis gemacht.“
    „Worauf wollen Sie

Weitere Kostenlose Bücher