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Lass los, was dich klein macht

Lass los, was dich klein macht

Titel: Lass los, was dich klein macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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gutgeheißen werden, was sie Ihnen an einschränkenden und entmutigenden Botschaften auf Ihren Weg mitgegeben hat. Es soll lediglich die subjektive Weltsicht zeigen, die dahintersteckte. Diese Sätze sind nicht wahr. Sie sagen lediglich etwas über die Tante, den Lehrer, die Mutter aus, aber nicht über Sie.
    Übung: Erinnerungs-Check
    Nehmen Sie wieder Ihr Arbeitsbuch zur Hand und notieren Sie, was Sie von wichtigen Bezugspersonen über Ihre Person gehört haben. Schreiben Sie jeweils dazu, von wem diese Aussagen stammen.
Wie wurde über Ihre Fehler und Schwächen gesprochen?
Welche wurden besonders hervorgehoben?
Wie wurden Ihre Stärken, Fähigkeiten und Talente beschrieben?
Welche wurden besonders betont?
Wie wurde Ihr Charakter beurteilt?
Was haben Sie über Ihr Aussehen gehört?
Welche Vermutungen wurden über Ihre Zukunft angestellt?
    Unterstreichen Sie die Aussagen, die Ihnen besonders bedeutsam erscheinen oder die starke Emotionen auslösen.
    Nehmen Sie diese unterstrichenen Sätze jetzt noch einmal näher in Augenschein:
Haben Sie das, was da gesagt oder behauptet wurde, für bare Münze genommen und sich entsprechend angepasst und verhalten? Häufig? Nur manchmal? Eher selten?
Haben Sie das Gesagte innerlich abgelehnt und sich in die entgegengesetzte Richtung entwickelt? Sind Sie in Opposition gegangen?
    Sicher wissen Sie jetzt, welche der Sätze, die Sie damals häufig hörten, als Gedankenmuster noch immer wirksam sind. Welche davon würden Sie gerne entkräften und entsorgen? Markieren Sie sie in Ihrem Arbeitsbuch farbig.
2. Die Richtigkeit der Muster systematisch anzweifeln
    Wenn Sie nachvollziehen können, woher Ihre Denkmuster stammen und vor welchem Hintergrund sie entstanden sind, wird eines klar: Diejenigen, die sie damals formuliert haben, waren nicht unfehlbar, sondern auch nur Menschen mit Fehlern, Schwächen und ganz subjektiven Überzeugungen.
    Zweifeln Sie deshalb die Glaubenssätze ganz bewusst an. Wenn die Tante damals meinte, Sie besäßen bestimmte Fähigkeiten nicht, dann muss das noch lange nicht den Tatsachen entsprechen. Und selbst wenn sie damals recht gehabt hätte: Niemals konnte sie Aussagen über den gesamten Rest Ihres Lebens treffen, es sei denn, Sie unterstellen Ihrer Tante hellseherische Gaben. Fähigkeiten, die Sie damals nicht besaßen, könnten Sie in der Zwischenzeit schließlich immer noch erworben haben.
    Lassen Sie nicht länger zu, dass negative und veraltete Zuschreibungen Macht über Sie haben, sondern stellen Sie alle einschränkenden Denkmuster auf den Prüfstand. Nehmen Sie sich die Sätze vor, die Sie in Ihrem Arbeitsbuch unterstrichen und farbig markiert haben. Vielleicht steht dort etwas wie: Du bringst doch nie etwas zu Ende. Jetzt suchen Sie nach Gegenbeispielen: Haben Sie nicht die Schule abgeschlossen? Den Führerschein gemacht? In der Firma ein Projekt von A bis Z durchgezogen? Die Urlaubsreise geplant? Suchen Sie auch nach ganz banalen Widerlegungen. Ziel ist es, zu erreichen, dass das Denkmuster sich nicht mehr allgemeingültig anfühlt.
3. Neue Denkmuster formulieren
    Nehmen Sie dann, wenn Sie Ihre einschränkenden Denkmuster mit Gegenbeispielen attackiert haben, Ihre Liste wieder zur Hand und überlegen Sie sich zu jeder dieser Positionen eine Überzeugung, die Sie viel lieber an Stelle des alten Denkmusters setzen würden. Ein paar Beispiele dafür finden Sie oben auf dieser Seite.
    Nun stehen zwei Denkmuster im Widerspruch zueinander, und Sie müssen entscheiden: Wollen Sie weiter der Tante, dem Lehrer, der Mutter glauben? Oder möchten Sie lieber neue Erfahrungen machen? Auch wenn das geerbte Denkmuster älter ist als Ihr neues: Zutreffender ist es deshalb keineswegs.
    Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung auch das Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeihung: Jedes Mal, wenn Sie »kannst du eh nicht« zu sich sagen, wird Ihr Gehirn das als Wunsch auffassen. Sie werden unbewusst versuchen, diesem vermeintlichen Wunsch zu entsprechen, und die Herausforderung halbherzig angehen. Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns ist hoch. Anschließend fühlen Sie sich dann bestätigt: Kann ich eh nicht. Wusste ichs doch. Und alles bleibt, wie es war.
    Vielleicht möchten Sie sich also doch lieber für den stärkenden Gedanken entscheiden?
    Beispiele: Alte und neue Denkmuster
    Entmutigender Gedanke
Stärkender Gedanke
»Kannst du eh nicht. Das brauchst du gar nicht zu versuchen.«
»Ich pack das an und mache Erfahrungen damit.«
»Du bist eben langweilig. Keiner

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