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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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der seine Freunde nicht hereinlegte, um dadurch mehr Geld zu machen.
    “Irgendwelche Postausgänge, Sir?”
    Er sah das Mädchen geistesabwesend an. “Nein”, sagte er leise. “Danke. Sie können gehen.”
    Als sie daraufhin die Tür hinter sich schloss, kam er sich schrecklich verlassen vor. Er kannte dieses Gefühl, aber diesmal konnte er nicht anderen, nicht seiner Familie die Schuld daran geben. Diesmal war er selbst es, der sich in eine solche Situation gebracht hatte. Er war derjenige, der gegangen war – nein, der weggerannt war. Und warum? Um sich vor einem Schmerz zu schützen, der ihm vielleicht nie zugefügt werden würde? Hatte er so große Angst davor, sein Herz zu verlieren, dass er nicht einmal einen Versuch machen wollte?
    Sein Blick glitt zu der Post im Eingangskorb, demselben Korb, den Abby an jenem Morgen umgestoßen hatte, als er sie gebeten hatte, seine Frau zu spielen. Er musste lachen, obwohl ihm eigentlich gar nicht danach zumute war. Sie war so bezaubernd. Die perfekte Kombination aus süß und ernst, komisch und sexy.
    Einer der Briefe zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er erkannte die Schrift. Abbys. Keine Briefmarke, kein Absender. Offensichtlich hatte sie ihn hiergelassen, nachdem sie gekündigt hatte.
    Sein Herz schlug wie verrückt. Er riss den Umschlag ungeduldig auf.
    Sein Mut sank, als der Schlüssel zum Lagerraum, den er ihr für ihre Hilfe vermietet hatte, auf seinen Schreibtisch fiel. Aber seine Enttäuschung wurde noch größer, als der Ring seiner Großmutter direkt auf Jeffs Memo fiel.
    Tanner lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er fühlte sich ganz elend, als ihm bewusst wurde, dass er insgeheim gehofft hatte, Abby zurückgewinnen zu können, wenn er sie täglich im Büro träfe.
    Er nahm den Ring in die Hand und drehte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Er dachte an den Tag in seinem Haus in Malibu, als er ihn ihr an den Finger gesteckt hatte. Sie hatte ihm von ihrer Arbeit als Aktmodell erzählt, und später hatten sie in seiner Küche das köstlichste Eis seines Lebens gegessen.
    Schon bevor er sie richtig kennengelernt hatte, war ihm klar gewesen, dass sie etwas Besonderes war. Sie war ehrlich und bereit, alles zu geben, um den anderen glücklich zu machen. Auf Anhieb hatte sie das einzige Erinnerungsstück an seine Familie – den Ring seiner Großmutter – geliebt. Aber bevor sie ihn getragen hatte, war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie kostbar er für ihn war.
    Oh Gott, er liebte sie.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Er ließ den Ring in seine Handfläche rollen und schloss die Finger darum.
    Bevor Abby diesen Ring getragen hatte, war er ein anderer gewesen – ein Mensch, den er selbst nicht besonders sympathisch gefunden hatte, wenn er ehrlich sein wollte. Aber sie hatte ihn verändert. Und jetzt konnte er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
    Er starrte auf den Ring an seinem Finger, und sein Herz klopfte immer schneller, als ihm allmählich klar wurde, dass er für immer mit Abby zusammen sein wollte, dass er ihr versprechen wollte, sie für immer zu lieben.
    Aber bevor er Abby seine Liebe schenken konnte – und er hoffte inständig, dass sie sie noch haben wollte –, musste er dem Mann gegenüber ehrlich sein, der ihm, ohne es zu wissen, die Augen geöffnet hatte.
    Tanner sah auf die Uhr. Es war Viertel vor zehn. Er nahm den Hörer auf und wählte. Es klingelte ein paarmal, bevor die Stimme antwortete, die er hören wollte.
    “Swanson.”
    “Frank, ich bin’s, Tanner.”
    “Ist alles in Ordnung, mein Sohn? Abby sagte, Sie wurden zu dringenden Geschäften zurückgerufen.”
    Tanner holte tief Luft. “Sie hat mich gedeckt, Sir. Ich möchte Ihnen die Wahrheit sagen. Abby und ich sind nicht verheiratet.”
    “Das weiß ich.”
    Zum ersten Mal in seinem Leben war Tanner sprachlos.
    “Und es ist mir völlig egal, denn ich glaube an Sie. Hab ich gleich von Anfang an getan. Nennen Sie es einen sechsten Sinn.” Frank lachte leise. “Und zum Teufel, mein Junge, die Sache können Sie doch mit Hilfe eines Friedensrichters in einer Stunde beheben.”
    Ich habe mich in dich verliebt. Oder vielmehr in den Mann, für den ich dich gehalten habe …
    Plötzlich kamen ihm Abbys Worte in den Sinn.
    Tanner packte den Hörer fester und versuchte, ruhig zu bleiben, konnte aber nichts gegen die innere Unruhe tun, die ihn zu überwältigen drohte. Er würde alles tun, um Abby zurückzubekommen. “Ich bin mir nur nicht sicher, ob sie mich noch haben

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