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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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einer Selbstverständlichkeit und Ruhe, dass es ihn wie ein Schlag in die Magengrube getroffen hatte. Sie fehlte ihm von dem Augenblick an, als er durch die Tür gegangen war, aber sein Stolz hatte nicht zugelassen, dass er sich auch nur noch ein Mal zu ihr umdrehte.
    Er hatte einen unangenehmen Flug gehabt und nicht schlafen können, weil er ständig an Abbys Worte denken musste.
    Seit halb fünf Uhr früh war er jetzt im Büro, hatte seine Korrespondenz durchgesehen, seine E-Mails gelesen, auf das Öffnen der Börse an der Ostküste gewartet – aber er hatte keinen einzigen Blick auf diesen verdammten Vertrag geworfen.
    Er wusste, warum er unglücklich war. Abby wollte ihn nicht haben, so wie er war. Was er ihr zu bieten hatte, war nicht genug. Aber das erklärte nicht, warum er sich wegen Swanson schuldig fühlte. Sein Vorgehen war vollkommen legitim gewesen. Es ging hier um ein wichtiges Geschäft, und jeder Geschäftsmann an seiner Stelle hätte auf die gleiche Weise gehandelt.
    Doch das beruhigte ihn nicht, sondern führte ihm nur die negativen Seiten seines Berufs vor Augen. Zum x-ten Mal las er das Memo durch, auf dem Jeff für ihn die wichtigsten Punkte der Vereinbarung mit Harrisons Leuten festgehalten hatte. Es war ein guter Deal für
Tanner Enterprises
.
    Tanner lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah an die Decke, als könne er dort die Lösung finden. Er hatte die Nacht damit verbracht, nach einem Ausweg zu suchen – und nur einer bot sich an. Dieser Ausweg würde vielleicht sein Problem lösen und sein Gewissen beruhigen, während er auf der anderen Seite keinen Vertrauensbruch beginge. Falls er sich dazu entschloss, diesen Ausweg zu wählen.
    Dass die Verhandlungen mit Harrison zu einem Kaufvertrag geführt hatten, konnte ihm keiner vorwerfen. Jeff hatte ohne sein Wissen die Initiative ergriffen, und sein Vertrag mit Swanson verbot ihm nicht, die Firma weiterzuverkaufen. Aber wenn er beim Meeting um zehn Uhr den letzten Schritt machte und den Vertrag mit Harrison unterschrieb, wäre das allein seine Entscheidung. Seltsam, er spürte keinen Kitzel, keinen Stolz so wie sonst immer vor einem Vertragsabschluss. Er empfand nicht einmal Befriedigung, den Wettkampf um
Swanson Sweets
gewonnen zu haben.
    Tanner sah auf die Uhr an der Wand. Neun Uhr dreißig.
    Er fluchte leise und rieb sich das unrasierte Kinn. Er musste sich endlich entscheiden. Harrison würde in einer halben Stunde hier sein. Worauf wartete er also?
    Es klopfte an der Tür. Wer zum Teufel konnte das sein? Jeff jedenfalls nicht, der war zu klug, ihm heute über den Weg zu laufen.
    Verdammt, er wollte niemanden sehen. Nun ja, niemanden außer Abby.
    “Herein”, rief er gereizt.
    Die Tür wurde langsam geöffnet, und das erste, was er sah, war eine Ecke des Postwagens. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und tiefe Erleichterung erfüllte ihn. Sie war wie immer zur Arbeit gekommen. Hier hatte sie ihren festen Arbeitsplatz, und er würde sie jeden Tag sehen können. Sein Lächeln vertiefte sich. Vielleicht hatte sie ihre Meinung, was ihn betraf, ja geändert …
    “Guten Morgen, Sir.” Eine kleine Blondine, die er nicht erkannte, kam herein und hielt ihm einen Stapel Post hin.
    Sein Lächeln verschwand. Er wies auf den Eingangskorb. “Legen Sie es einfach hierhin. Danke.” Morgen. Morgen würde Abby zurück sein. Warum kam es ihm so vor, als würden bis dahin noch Monate vergehen?
    Das Mädchen nickte und sah ihn dann fragend an. “Soll ich Ihre Post jeden Morgen dorthinlegen, Sir?”
    Er schüttelte den Kopf. “Schon gut. Abby kennt sich aus.”
    “Abby hat heute Morgen gekündigt, Sir. Ich bin Ihre neue …”
    Tanner sprang abrupt auf. “Was zum Teufel soll das heißen, sie hat gekündigt?”
    Das Mädchen wich erschrocken ein paar Schritte zurück. “Sie … sie war heute Morgen sehr früh da. Sie hat gesagt, sie müsse sofort aufhören.”
    “Warum? Wo will sie hingehen? Was will sie tun?” Er wusste, dass er sich wie ein Verrückter benahm, aber das war ihm egal. “Hat sie Ihnen gesagt, wo sie hingehen würde?”
    “Nein. Sie sagte nur, sie habe einen besseren Job gefunden.”
    Hilflose Wut packte ihn. Einen besseren Job? Bei wem? Und wo? Wie konnte sie einfach so kündigen, ohne vorher mit ihm zu sprechen? Was war mit der Kunstschule, die sie plante, und ihren Kunstkursen? Was war mit ihm?
    Ja, was war eigentlich mit ihm? Sie verlangte zu viel von ihm. Eine Ehe, Kinder, Bindungen, die ewig hielten; einen Mann,

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