Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Dayton
Vom Netzwerk:
eingeschlafen.
    Sie schien es zu hassen, wenn man sie im Unklaren ließ und ihr dann auch noch Verhaltensvorschläge machte. Sie war geradezu fixiert darauf, alles unter Kontrolle zu halten.
    Er ließ noch einmal den Blick über sie gleiten und riss sich dann von ihrem Anblick los, um wieder ins Cockpit zu gehen. Es ist gut, dass sie schläft, dachte Rudi, als er sich wieder anschnallte und den Autopiloten ausschaltete. Sie brauchte Schlaf, und außerdem konnte sie ihm so nicht mit der Frage nach dem Ziel auf die Nerven fallen.
    Durch den Sturm war Rudi spät dran. Da er die kleine Landebahn aber unbedingt noch bei Tageslicht erreichen musste, flog er schneller, als er eigentlich wollte. Aber sonst hätte er einen Riesenumweg machen müssen, um auf dem nächsten beleuchteten Flugplatz zu landen. Glücklicherweise blieb es im Sommer ja ziemlich lange hell.
    Dennoch stand die Sonne schon sehr tief, als Rudi nun die schmale Landebahn unter sich sah. Er ging tiefer. Der Windsack zeigte einen starken Südwind an, was nicht ungewöhnlich war, und Rudi kam nach nur einem kurzen Aufprall relativ problemlos zum Stehen. Doch bevor er weiter zum Hangar weiterrollen konnte, platzte Ellen in das Cockpit.
    “Wo sind wir denn nun eigentlich?”
    “Bei mir zu Hause.” Rudi stellte die Instrumente aus. “In meinem Zuhause an diesem Ende der Welt. Keine Angst”, meinte er trocken, “Ich habe Sie nicht in eine arabische Altstadt gebracht. In der Kasbah habe ich zwar auch ein Haus, aber ich glaube, hier gefällt es mir besser.”
    “Aber Sie haben doch gesagt, Sie hätten geschäftlich zu tun.” Sie sah ihn wütend an. Er hatte es immer für ein Klischee gehalten, aber sie war wirklich besonders schön, wenn sie wütend war.
    “Das stimmt auch. Morgen früh, in der Stadt.” Er stand auf, ging zwischen den Sitzen hindurch zur Tür und reichte ihr die Hand. “Kommen Sie?”
    Er hielt den Atem an, als Ellen zwischen seinem Gesicht und seiner Hand hin-und hersah. Doch sie würde schon mitkommen. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig. Sie war auf ihn angewiesen, wenigstens momentan. Aber würde sie seine Hand, die er ihr bot, nehmen? Er zweifelte daran, aber er wollte es wenigstens versuchen.
    Als sie dann mit ihren kühlen, schlanken Fingern um seine Hand glitt, durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Er war sich Ellens Gegenwart immer bewusst gewesen, aber dieses plötzliche Verlangen nach ihr hatte er so noch nicht gehabt. Er sehnte sich nach ihr und das nicht nur sexuell. Obwohl sein Begehren schon stark genug war, wollte er noch mehr.
    Er wollte, dass sie ihn bewundernd ansah, wollte ihr Lachen hören. Er wollte sich mit ihr streiten und wieder versöhnen. Er wollte morgens neben ihr aufwachen, nach einer Nacht, in der sie sich immer wieder geliebt hatten, und er wollte, dass sie ihn dann anlächelte, einfach, weil sie ihn gern hatte.
    Doch ein sicheres Gefühl sagte ihm, dass er dieses Lächeln nie sehen würde, wenn er sofort mit ihr ins Bett ginge. Auch wenn es ihm noch so schwer fiele, er sollte sein Begehren zügeln und die Sache langsam angehen lassen.
    “Was ist?” Ellens Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und er sah, dass er immer noch an der Tür stand und sie an der Hand hielt. “Werden wir irgendwann In diesem Jahrhundert das Flugzeug noch mal verlassen?”
    Er musste grinsen, er liebte ihren Sarkasmus. “Kommen Sie. Ich stelle Ihnen die Eingeborenen vor”, witzelte er.

4. KAPITEL
    Ellen ließ Rudi zwar die Tür des Flugzeugs öffnen, war dann aber die Erste, die ausstieg. Sie hielt ihre Tasche, in der auch ihre Pistole steckte, fest an sich gepresst, während sie die schmale Leiter hinunterstieg. Der Hangar, eine schlichte Blechhalle, war leer.
    Sie ging zu dem Eingang und sah sich draußen vorsichtig nach allen Seiten um.
    Weit erstreckte sich das Land vor ihr. In dem bläulichen Zwielicht hoben sich im Hintergrund dunkle Berge ab, deren tafelförmige Gipfel wie abgeschnitten aussahen. Kurzes, kräftiges Buschwerk bedeckte den Boden und wirkte beinahe silbern in der Dämmerung. Die asphaltierte Landebahn ging in eine ungepflasterte Straße über, die nach Westen in Richtung der Berge führte.
    Das sind wohl eher Ausläufer eines Gebirges, berichtigte Ellen sich nun selbst.
    Denn weiter hinten in der Ferne konnte sie die Gipfel richtig hoher Berge ausmachen, die von der untergehenden Sonne golden angestrahlt wurden. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so viel weites Land gesehen. Oder so wenig Menschen. Denn außer

Weitere Kostenlose Bücher