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Lass mich dein Sklave sein

Lass mich dein Sklave sein

Titel: Lass mich dein Sklave sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Dayton
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Unversehrtheit hatte sie zu achten, ansonsten durfte ihr der Mann nichts bedeuten.
    Lustlos sah sie sich die eingewickelten Sandwiches an. Vor einiger Zeit war sie noch ausgesprochen hungrig gewesen, aber inzwischen war ihr der Appetit vergangen. Das Zusammensein mit Rudi war ihr regelrecht auf den Magen geschlagen. Vielleicht lag es an der Mischung aus schlechtem Gewissen, Groll und Verlangen, die dieser Mann bei ihr auslöste.
    Ellen wickelte ein Sandwich aus und schnupperte daran. Sehr frischer und würziger Hühnersalat. Vielleicht sollte sie doch eine Kleinigkeit essen. Sie goss sich einen Becher Kaffee ein. Der erste Schluck warf sie fast um. Der Kaffee war so stark, dass ein Löffel darin stehen konnte, aber gut. Sie milderte ihn etwas ab mit Sahne und Zucker - und fasste einen Entschluss.
    Mit Kaffee und Sandwich beladen balancierte sie den schmalen Gang entlang zum Cockpit. Als sie eintrat, sah Rudi hoch und lächelte.
    “Dann haben Sie sich also doch entschlossen, sich das Cockpit anzusehen.” Er wies auf den Sitz rechts neben sich. “Bitte, setzen Sie sich und sehen Sie sich in aller Ruhe um.”
    Ellen setzte sich vorsichtig, sehr darum bemüht, nichts weiter zu berühren. Vor ihrem Sitz befand sich eine Steuervorrichtung, die aber offensichtlich nicht eingeschaltet war. Sehr gut. Sie blickte aus dem Fenster und war fasziniert.
    Sanfte Hügel waren mit einem Teppich von Bäumen bedeckt, immer wieder unterbrochen von goldenen oder leuchtend grünen Feldern, den Schlangenlinien blauer Flüsse oder den wie mit einem Lineal gezogenen Straßen. Selbst die Autos waren zu erkennen. Und nach allen Seiten hin öffnete sich Ellen der Blick in den leuchtend blauen Himmel.
    Weiße Wolken begleiteten sie wie dicke, zufriedene Schafe. Aber vorne am Horizont ballten sich dunkle Wolkenmassen zusammen und schienen schnell näher zu kommen.
    “Ist das der Sturm?” fragte sie.
    “Ja. Wir werden in wenigen Minuten nach Süden abdrehen, um den Sturm zu umfliegen.” Er warf ihr einen schnellen Blick zu. “Ich fliege nicht durch Gewitterstürme, um meine Männlichkeit zu beweisen.”
    Ellen lachte. “Nein, aber Sie reiten durch den Central Park auf einem geliehenen Pferd, um eine Frau zu entführen.”
    “Nur aus Spaß.” Er grinste. “Und geben Sie zu, Ihnen hat es auch Spaß gemacht.”
    Sich selbst würde sie sich das vielleicht eingestehen, aber nie ihm. “Sie sind unmöglich.”
    “Das ist es ja gerade, was Ihnen so gut an mir gefällt.”
    Ellen ging auf diese Bemerkung nicht ein, sondern biss herzhaft in ihr Sandwich.
    Eine Zeit lang flogen sie in einiger Entfernung zum Gewitter, aber Ellen hatte den Eindruck, dass das Gewitter sich schneller ausbreitete, als das kleine Flugzeug vorankam. Die Wolken bauten sich immer höher auf, so dass sie schließlich die Sonne verdeckten. Blitze zuckten durch die schwarze Wolkenmasse und schienen immer näher zu kommen.
    “Schnallen Sie sich auch noch mit dem Schultergurt an”, wies Rudi sie an, da sie sich nur den Hüftgurt umgelegt hatte. Sie befolgte seine Anweisung sofort.
    “Wir werden dem Sturm nicht ganz ausweichen können. Er hat sich stärker entwickelt, als vorhergesagt wurde. Aber wir werden das Schlimmste vermeiden können. “
    “Können wir ihn nicht überfliegen?” Schnell faltete Ellen die Hände im Schoß, um das Zittern zu verbergen. Sie war selbst überrascht, wie nervös sie war.
    Bisher hatte ihr das Fliegen noch nie Probleme bereitet. Aber bisher war sie ja auch noch nie mit einem so kleinen Flugzeug geflogen, dazu noch mitten in einem Sturm und mit einem Mann, der nicht hauptberuflich Pilot war.
    “So hoch können wir nicht hinauf. Selbst ein normales Passagierflugzeug hätte Probleme mit einer solchen Höhe.” Rudi lächelte sie beruhigend an. “Keine Angst. Ich habe bisher noch keine Maschine zum Absturz gebracht.
    “Es gibt immer ein erstes Mal.”
    Rudi lachte. Doch dann wurde er schnell wieder ernst, denn die Maschine geriet in ein Luftloch und verlor mit beängstigender Geschwindigkeit an Höhe.
    Ellen schrie auf, während Rudi die Maschine wieder nach oben zog. Das kleine Flugzeug schlingerte, und Ellen kniff immer wieder die Augen zu und umklammerte die Armlehnen. Schreckliche Angst hatte sie eigentlich nicht, aber sie wollte auch nicht zusehen, wenn die Maschine zerschmettert wurde.
    So ging es eine ganze Zeit. Das kleine Flugzeug gewann mühsam wieder an Höhe, bis der nächste Abwärtssog es ergriff und es wieder nach unten

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