Lass mich dein Sklave sein
kann nur nicht mehr …
Also, es gibt Gründe, weshalb ich für diese Aufgabe hier nicht geeignet bin.”
Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. “Es ist mit meiner Berufsauffassung nicht zu vereinbaren.”
Pause. Dann sagte Campanello langsam: “Himmel, Sheffield. Du willst mir doch nicht erzählen, dass du dich in den Kerl verliebt hast?”
“Nein, ich habe mich nicht verliebt.” Das durfte einfach nicht geschehen sein, wo sie für ihn doch nur eine weitere Trophäe war.
“Wenn du mit ihm geschlafen hast, bist du auch in ihn verliebt. Ich kenne dich doch. Das haben wir doch alles schon mal durchgemacht. Was ist denn mit meiner coolen, unnahbaren Geschäftspartnerin passiert?”
“Ich weiß es nicht.” Die Tränen liefen ihr über die Wangen. “Ich habe wohl den Kopf verloren.”
“Gut. Dann musst du jetzt Folgendes tun …“
“Vic, hast du mich nicht verstanden? Ich kann diesen Auftrag nicht ausführen.”
“Du musst nur eins tun. Dann kannst du meinetwegen die Sache jemand anderem übergeben. Du bist schließlich als Einzige dort vor Ort. Ich brauche deine Hilfe.”
Sie seufzte leise und wischte sich mit dem Handrücken über die nassen Wangen. “Gut, Boss. Aber dann bist du mir noch was schuldig. “
“Ich stehe sowieso in deiner Schuld, das ist doch nichts Neues. Wie sieht es aus? Meinst du, du kannst mir helfen?”
Ellen atmete tief durch und räusperte sich. Wenn Vic Campanello so nett zu ihr war, musste sie sich wirklich elend anhören. “Ja, ich denke, das geht schon.”
Offenbar ging es nicht anders.
“Darf ich dir jetzt sagen, was du für mich tun kannst?”
Sie musste lächeln. Sie mochte Vic Campanello. “Ja, schieß los.”
“Dieses Haus dort scheint mir gut geeignet zu sein für Rashids Bruder Ibrahim und dessen große Familie. Sie sind der Meinung, dass noch mehr der Terroristen aus Qarif auf dem Weg nach New York sind. Also solltest du Folgendes tun.”
Während Ellen konzentriert zuhörte, versuchte sie, ihre irregeleiteten Gefühle wieder in den Griff zu bekommen, um gegen das hinreißende Lächeln dieser Schlange Rudi besser gewappnet zu sein. Er hatte eine Menge Fehler. Er war arrogant. Er war hinterhältig. Er hatte sie belogen.
Diese ganze Reise war eine einzige Riesenlüge. Nur die geschäftliche Seite, dass er hier nach Wasser bohrte, stimmte. Und auf diesem bisschen Wahrheit hatte er sein ganzes Lügengebäude aufgebaut.
Er hatte gelogen, als er sagte, seine Familie wisse von diesem Trip. Er hatte behauptet, auch ihr Boss wisse davon. Und dann hatte er sie glauben lassen, sie sei ihm nicht gleichgültig. Das war der schlimmste Betrug von allen.
Sie war ihm nicht wichtiger als dem Löwen das Zebra, das er fraß. Er war nur deshalb besorgt gewesen, dass sie von dem Felsen fallen könnte, weil er sie dann nicht in sein Bett bekommen hätte. Und sie war so dumm gewesen, auf seine seelenvollen Blicke hereinzufallen. Mehr noch, sie hatte sogar die irre Hoffnung, dass er ihr nichts vorgemacht hatte.
“Wie kann man nur so blöd sein”, stieß sie leise zwischen den Zähnen hervor, während sie ihre Sachen aufsammelte und sich über den Arm legte. “So naiv, so dumm!”
Die Cowboystiefel ließ sie stehen.
Rudi tauchte langsam aus tiefem Schlaf empor. Er mochte sich kaum aus dem Betttuch lösen, hielt lächelnd die Augen geschlossen und erinnerte sich an jeden wunderbaren Augenblick der vergangenen Nacht. Dann streckte er den Arm aus, aber die andere Seite des Bettes war kalt. Ellen war offensichtlich schon vor längerer Zeit aufgestanden.
Er machte die Augen auf und sah an dem Stand der Sonne, dass es schon kurz nach Mittag sein musste. Nach den köstlichen Anstrengungen der Nacht hatte er wohl neue Energien tanken müssen. Aber nun war er fit für einen neuen wunderbaren Tag. Den sollte man am besten mit einer langen Dusche anfangen.
Ellen würde womöglich nicht bereit sein, ihm den Rücken zu waschen, aber vielleicht war sie ja einverstanden, wenn er ihr diesen Liebesdienst tat.
Er stand auf und schlang sich das Betttuch um den Körper. “Ellen?”
Als er die Schlafzimmertür öffnete, flog gleichzeitig die Haustür auf, und ein Wirbelsturm brach los. Ein Wirbelsturm in Form von Ibrahims vier Kindern, ihrer Mutter Kalila und, allen voran, seinem Bruder Ibrahim.
8. KAPITEL
„Rashid, bist du endlich bereit, wieder an die Arbeit zu gehen?” Ibrahim blieb an der Tür zu der luxuriösen Hotelsuite stehen und sah seinen Bruder an.
Rudi erhob
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