Lass mich dein Sklave sein
entfernte sich von ihm, so weit das in ihrem kleinen Büro möglich war. “Ich habe keine Ahnung.”
“Zahra bedeutet Blume.” Er folgte ihr.
“Ich bin keine idiotische Blume. Ich verwelke nicht gleich in der Sonne.” Sie trat an das kleine Fenster und starrte auf die Tauben. “Und komm nicht immer hinter mir her.”
“Dann hör auf, vor mir davonzulaufen.” Rudi blieb mitten im Zimmer stehen.
“Die Blumen in Qarif verwelken nicht in der Sonne. Sie drehen sich ihr stattdessen zu und genießen das Licht. Sie wachsen prächtig mit tiefen Wurzeln und kräftigen Blättern. “
Sie versuchte, sich gegen seine verführerischen Lügen zu wappnen. Sein Charme war nur gespielt. Dahinter verbarg sich kalte Berechnung. “Hör zu, Rudi…” Sie wandte sich wieder zu ihm und vergaß prompt, was sie sagen wollte. Warum musste er sie auch so ansehen?
“Ja, Ellen?”
Sie holte tief Luft. Es würde nicht leicht sein. “Du sagst mir jetzt, warum du hier hereingeschneit bist, und dann lässt du mich wieder an die Arbeit gehen.”
“Ich wollte dich sehen und herausbekommen, warum … ” Er brach ab und sah zu Boden. “Nein, ich weiß ja schon, dass du deshalb wütend bist, weil ich dich in dem Glauben ließ, dass dein Chef von dieser Reise wusste. Ich bin gekommen
…” Er sah sie wieder an. “Ich bin gekommen, um dich um Verzeihung zu bitten.”
Ellen versuchte mit aller Kraft die Tränen zurückzuhalten, die ihr in den Augen brannten. Verflucht! Warum tat er ihr das an? “Okay. Ich verzeihe dir. Noch etwas?” Sie trat an ihren Schreibtisch und hob ein Blatt Papier hoch. Hoffentlich hielt sie es auch richtig herum.
“Ja.” Er nahm ihr das Papier aus der Hand und legte es auf den Schreibtisch zurück. “Ich möchte heute Abend mit dir zusammen essen. Und jetzt mit dir lunchen und morgen früh mit dir frühstücken.”
Warum nur tat es immer noch so weh? “Nein.”
Rudi, der gerade ihre Hand nehmen wollte, hielt in der Bewegung inne.
“Nein?”
“Du hast mich sehr wohl verstanden.” Sie trat noch einen Schritt zurück.
“Aber warum?”
Ellen machte sich auf ihrem Schreibtisch zu schaffen und stapelte Papiere. “Es war wirklich schön in New Mexico, Rudi. Aber das ist jetzt vorbei. Wir sind wieder in New York, und das Leben geht weiter.”
“Aber ich möchte nicht, dass das Leben wie vorher weitergeht.” Er ergriff sie beim Arm und drehte sie zu sich um. “Es ist nicht vorbei. Ich möchte mit dir zusammen sein, Ellen. Ohne dich fühle ich mich nicht ganz. Solche Gefühle hatte ich bei anderen Frauen noch nie. Du bist die Erste, bei der ich so empfinde.”
Sie lachte bitter auf. “Das ist wirklich eine sehr hübsche Rede. Wie oft hast du sie schon vorgebracht?”
“Noch nie, und diese Worte sind die Wahrheit. Sie drücken aus, was ich empfinde. Heirate mich, Ellen. Ich kann nicht ohne dich sein.”
Wie betäubt griff Ellen hinter sich und hielt sich am Schreibtisch fest. In Rudis Gesicht stand die gleiche Verblüffung, die auch sie empfand. Offenbar war er von seinen eigenen Worten überrascht.
„Das meinst du doch nicht ernst.“
“Doch.” Er hatte sich gefasst und nahm nun ihre Hand. Rudi zog sie an die Lippen und drückte einen Kuss auf den Handrücken. “Heirate mich”, wiederholte er noch einmal.
Ellen nahm sich mit aller Gewalt zusammen und entriss ihm ihre Hand. “Rudi, sei vernünftig! Wir wissen doch beide, dass du mich nicht heiraten willst.”
“Hör auf damit. Du weißt doch gar nicht, was ich will.”
“Weißt du es denn?”
“Natürlich.”
Ellen ging nervös vor dem Schreibtisch hin und her. “Das glaube ich dir nicht.
Du hast doch keine Ahnung, wer ich wirklich bin. Wie lange waren mir zusammen? Drei Tage?”
“Es kommt mir so vor, als würde ich dich schon immer kennen. Und dich schon immer begehren.“
“Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt drei Tage waren. Und du begehrst nicht mich, sondern nur meinen Körper. “
“Dein Körper ist ein Teil von dir, und ich begehre dich so, wie du bist.”
“Ich bin aber ganz anders, als du denkst. Und ich will nicht deine Trophäe sein.
Ich bin nicht das Spielzeug eines reichen Mannes. “
“Glaubst du wirklich, dass ich dich so sehe?” Rudi riss sich die Kopfbedeckung ab und hielt sie Ellen anklagend hin. “Was denkst du von mir, wenn du mich darin siehst? Bist du dann nicht voller Vorurteile mir gegenüber?”
Er warf die Kopfbedeckung quer durch den Raum, zerrte sich dann das
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