Lass mich dein Sklave sein
Frau aus ihrem liberalen Kulturkreis und von ihrer Schönheit so wenig Erfahrung in den Freuden der Liebe besaß.
Aber wenn er jetzt an die Nacht zurückdachte, wusste er, dass es so war.
Und wenn sie nun glaubte, dass er sie nur deshalb in sein Haus gebracht hatte, um sie zu verführen? Konnte sie wirklich der Meinung sein, dass sie ihm weiter nichts bedeute und dass er jetzt kein Interesse mehr an ihr habe, wo er erreicht hatte, was er wollte? Dass das Ganze nur ein Spiel für ihn gewesen sei?
Es wurde Zeit, dass er sie eines Besseren belehrte. Denn was zwischen ihnen war, das war schon lange kein Spiel mehr.
“Halten Sie an.” Rudi beugte sich vor und klopfte an die Trennscheibe.
“Sei nicht albern.” Ibrahim zog die Augenbrauen zusammen, als die Scheibe heruntergelassen wurde und das Auto langsamer wurde. “Fahren Sie weiter.“
“Ich sagte, halten Sie an.” Rudi öffnete die Tür, obgleich das Auto noch nicht angehalten hatte. Er schlüpfte geschickt aus dem Auto, während Ibrahim vergeblich versuchte, ihn zurückzuhalten, und ging schnell die Straße hinunter.
Als Rudi zurückblickte, sah er, dass Frank und Omar hinter ihm herliefen. Er seufzte und blieb dann stehen, um auf sie zu warten. “Seid ihr gekommen, um mich zurückzubringen?”
“Nein.” Frank keuchte. “Wir sollen nur bei dir bleiben, hat er gesagt.”’
„Gut.” Rudi wandte sich so schnell um, dass seine Dschellaba flog, und eilte weiter.
Ellen starrte auf die Papiere, die sich auf ihrem Schreibtisch häuften, und versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Vergebens. Sie hatte schon seit längerer Zeit das Gefühl, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Es war, als sei sie nicht mehr bei Verstand. Ja, das musste es sein. Während sie in New Mexico gewesen war, hatte sie den Verstand verloren.
Nur das würde erklären, warum sie sich so verhalten hatte. Warum sie geglaubt hatte, dass Rudi anders sei als andere Männer und sich ihm vollkommen hingegeben hatte, obgleich ihn absolut gar nichts von anderen Männern unterschied.
Ihre Gegensprechanlage summte, und im gleichen Moment wurde die Bürotür aufgestoßen. Rudi stürmte herein und sah aus wie Laurence von Arabien. Jane und seine zwei Bodyguards folgten ihm.
“Es tut mir Leid …” Jane hob hilflos die Schultern.
“Lassen Sie uns allein”, unterbrach Rudi sie herrisch.
Omar ging rückwärts aus der Tür, aber Frank und Jane blieben.
“Ellen”, sagte Jane, “ich habe versucht, ihn aufzuhalten, aber es ging nicht.”
Rudi wandte sich um und sah sie und Frank wütend an, aber beide blieben, wo sie waren, und warteten auf Ellens Entscheidung. Ellen holte tief Luft. Sie hatte diese Konfrontation nicht gewollt, aber eins hatte sie gelernt. Rudi konnte unglaublich starrköpfig sein. Wenn sie jetzt nicht mit ihm sprach, dann würde er sie wahrscheinlich wieder entführen.
“Schon gut”, sagte sie deshalb. “Ich spreche mit ihm.”
Sobald sich die Tür hinter den anderen geschlossen hatte, veränderte sich Rudis Gesichtsausdruck. Er war jetzt nicht mehr der unerbittliche Herrscher, sondern der zärtliche Geliebte ihrer Träume.
“Warum bist du so schnell verschwunden?” Er ging auf sie zu.
Ellen blieb, wo sie war, und versuchte sich einzureden, dass sie keine Angst vor ihm habe und ihren Schreibtisch nicht als Barrikade benutzte. Das war auch gut so, denn von Barrikade konnte nicht die Rede sein. Rudi ging einfach um den Schreibtisch herum und fiel neben ihrem Stuhl auf die Knie.
“Wir hätten doch zusammen fahren können.”
Ellen zuckte bewusst gleichmütig mit den Schultern. “Ich fand es so besser. Ich hatte den Eindruck, dass dir an dem Zusammensein mit mir nicht mehr viel lag.”
Er sah sie fragend an, und sie wollte ihn am liebsten berühren und die steile Falte zwischen seinen Augenbrauen glätten. Stattdessen ballte sie die Fäuste und lehnte sich entschlossen zurück, um Stärke zu demonstrieren. Er würde sie nicht noch einmal manipulieren.
“Wie kannst du das sagen, Zahra?” Seine Stimme war leise und zärtlich. “Du weißt … “
“Nenn mich nicht mehr so”, unterbrach sie ihn und sprang auf. “Der Name passt nicht zu mir, okay?”
“Was, glaubst du denn, bedeutet Zahra?”
Ellen starrte Rudi an, als er jetzt wieder aufstand. Wenn er sie doch nur nicht so unverwandt ansehen würde. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. “So was wie Herrin oder Sklaventreiberin.” Sie, machte eine ungeduldige Handbewegung und
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