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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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und Frustration: »Die Rosen sind wunderschön, aber...«
    »...mit ihren Blättern haben sie Ihnen nicht hundertprozentig gefallen, oder?«
    In der Erkenntnis, daß sie in eine Diskussion über Rosen verwickelt wurde, während sich ihr gesamtes Leben im Chaos befand, richtete sich Alexandra hoheitsvoll auf und verkündete entschlossen: »Ich werde Sie nicht heiraten, Euer Gnaden.«
    Er schob die Hände in die Taschen und musterte sie leicht überrascht. »Wirklich? Warum nicht?«
    Auf der Suche nach der verständlichsten Erklärung fuhr sich Alex mit leicht zitternden Fingern durch die dunklen Locken. Jordan entging die unbewußte Anmut dieser Geste durchaus nicht. Die Sonne spielte auf ihren Haaren, verlieh ihnen einen goldenen Schimmer und verwandelte die Farbe ihrer wundervollen Augen in ein leuchtendes Türkisgrün. Das helle Gelb ihres Musselinkleides schmeichelte ihrem cremefarbenen Teint und dem Pfirsichhauch auf ihren Wangen.
    »Würden Sie bitte aufhören«, begann Alexandra mit müder Stimme, »mich auf diese eigenartige Weise anzusehen, als versuchten Sie, mein Äußeres zu sondieren und alle meine Mängel zu entdecken?«
    »Habe ich das getan?« erkundigte sich Jordan abwesend und bemerkte zum ersten Mal ihre hohen Wangenknochen und die schwellenden Lippen. Als er in das hinreißende, feingeschnittene Gesicht mit den geschwungenen Brauen über den langen, schwarzen Wimpern blickte, konnte er nicht begreifen, sie für einen Jungen gehalten zu haben.
    »Sie spielen Pygmalion mit mir, und das gefällt mir nicht.«
    »Ich mache was?« fragte Jordan und riß seine Aufmerksamkeit von ihren faszinierenden Zügen los.
    »In der Mythologie war Pygmalion...«
    »Ich kenne die Geschichte. Ich war nur überrascht, daß sich eine Frau mit den klassischen Sagen auskennt.«
    »Sie scheinen sich mit meinem Geschlecht nur unzulänglich auszukennen«, entgegnete Alexandra überrascht. »Mein Großvater sagte, daß die meisten Frauen genauso intelligent sind wie die Männer.«
    Sie bemerkte, daß in seinen Augen unterdrücktes Lachen aufblitzte und nahm irrtümlich an, daß er sich über ihre Bemerkung über weibliche Intelligenz amüsierte und nicht über ihre Feststellung seiner begrenzten Erfahrung mit Frauen. »Hören Sie auf, mich zu behandeln, als hätte ich meinen Verstand nicht beisammen! Das tut jeder in diesem Haus. Selbst Ihre Dienerschaft benimmt sich mir gegenüber von oben herab.«
    »Ich werde den Butler anweisen, sich Watte in die Ohren zu stopfen und so zu tun, als wäre er taub«, neckte er sie. »Würden Sie sich dann mehr zu Hause fühlen?«
    »Würden Sie mich freundlicherweise ernst nehmen?«
    Bei ihrem scharfen Ton schwand Jordans Lächeln. »Ich werde Sie heiraten«, gab er kühl zurück. »Das ist ernst genug.«
    Jetzt, da sie sich entschlossen hatte, ihn nicht zu heiraten und ihm das auch mitgeteilt hatte, wurde der Schmerz über diese Entscheidung ein wenig durch die Feststellung gemildert, daß sie sich von ihm nicht mehr eingeschüchtert fühlte. »Wissen Sie eigentlich«, erkundigte sie sich, neigte den Kopf und lächelte ihn süß an, »daß Sie ausgesprochen grimmig aussehen, wenn Sie das Wort >heiraten< über die Lippen bringen?« Als er nichts erwiderte, legte ihm Alexandra die Hand auf den Arm, als wäre er ein guter Freund, sah ihm in die unergründlichen grauen Augen und erkannte den Zynismus in ihren Tiefen. »Ich will nicht zudringlich erscheinen, Euer Gnaden, aber sind Sie zufrieden mit dem Leben? Mit Ihrem Leben, meine ich.«
    Er schien verärgert über ihre Frage, antwortete aber dennoch. »Nicht besonders«, sagte er.
    »Da haben Sie es! Wir würden nie zueinander passen. Sie sind enttäuscht vom Leben, ich bin es nicht.« Die innere Freude, der Mut und die unbezwingbare Energie, die Jordan an ihr bereits an jenem Abend gespürt hatte, als sie sich kennenlernten, lag jetzt in ihrer Stimme, als sie das Gesicht dem blauen Himmel entgegenstreckte und vor Zuversicht, Hoffnung und Unschuld geradezu zu leuchten schien. »Ich liebe das Leben. Selbst wenn mir Unangenehmes zustößt, kann ich doch nicht aufhören, es zu lieben.«
    Wie gebannt sah Jordan sie an, wie sie da mitten im Rosengarten vor den bunten Blüten und den fernen grünen Hügeln stand und mit sanfter, leiser Stimme zum Himmel hinaufsprach: »Jede Jahreszeit bringt mir das Versprechen, daß mir irgendwann einmal etwas Wundervolles geschehen wird. Dieses Gefühl habe ich seit dem Tod meines Großvaters. Es ist, als würde

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