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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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in der Lage, wirklichen Beistand zu leisten, noch willens, in eine Situation einzugreifen, die bedauerlicherweise in den Docks nur allzu alltäglich ist.«
    »Das ist noch nicht alles, oder?« erkundigte sich die Herzogin ahnungsvoll.
    Sir George holte tief Atem und ließ ihn ganz langsam wieder aus den Lungen entweichen. »Uns war bereits bekannt, daß an diesem Abend Preßbanden unterwegs waren, und unsere weiteren Nachforschungen ergaben, daß eine dieser Banden einen Mann mit der Beschreibung Hawthornes in die Hände bekommen hat. In der Annahme, er sei betrunken, und weil sie keine Ausweispapiere bei ihm fanden, bezahlten sie die beiden Kerle für ihn und brachten ihn an Bord eines der Kriegsschiffe Seiner Majestät, der Lancaster. «
    »Gott sei Dank!« rief Alexandra glücklich. Spontan griff sie nach der eiskalten Hand der Herzogin und drückte sie heftig. Aber Bradburns nächste Worte ließen sie in einen Abgrund des Entsetzens stürzen. »Vor vier Tagen«, fuhr er fort, »wurde die Lancaster in ein Seegefecht mit dem französischen Schiff Versailles verwickelt. Ein anderes unserer Schiffe, die  Carlisle, strebte gerade schwer angeschlagen nach einer Auseinandersetzung mit den Amerikanern im Schutz des Nebels wieder ihrem Heimathafen zu. Unfähig, dem Schwesterschiff zu Hilfe zu eilen, beobachtete der Kapitän die Vorgänge durch sein Glas. Als die Schlacht endete, war die Versailles kaum manövrierfähig. ..«
    »Und die Lancaster?« unterbrach Alexandra.
    Sir George räusperte sich. »Es ist meine traurige Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß die Lancaster versenkt wurde. Keiner an Bord hat überlebt — auch nicht Seine Gnaden, der Duke of Hawthorne.«
    Vor Alexandras Augen begann sich der Raum zu drehen. Ein Schrei entrang sich ihrer Brust, und ihr Blick flog zur Herzogin. Sie sah, daß die alte Frau schwankte. Ganz automatisch schlang sie ihre Arme um die weinende Frau, wiegte sie wie ein Kind und strich ihr tröstend über den Rücken, während ihr Tränen über die eigenen Wangen strömten.
    Wie aus weiter Entfernung hörte sie Sir George sagen, er hätte einen Arzt mitgebracht, und nur vage nahm sie wahr, daß jemand Jordans Großmutter freundlich, aber bestimmt ihrer Umarmung entwand, während Ramsey ihren Arm ergriff und sie hinauf in ihr Zimmer führte.

Kapitel 12
    Alpträume peinigten Alexandra. Sie stand auf einem Friedhof, umgeben von Hunderten von Grabsteinen, von denen jeder den Namen ihres Vaters, ihres Großvaters oder ihres Mannes trug.
    Sie versuchte, die Augen zu öffnen, aber ihre Lider fühlten sich bleischwer an, und als es ihr endlich gelang, sie aufzuschlagen, wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Ihr Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit einer Axt zerschmettert, und das Sonnenlicht, das durch die Fenster fiel, brannte in ihren Augen. Aufstöhnend drehte sie der Lichtquelle den Rücken zu, und ihr Blick fiel auf eine schlanke Frau in schwarzem Kleid, weißer Schürze und Häubchen, die in einem Sessel neben ihrem Bett ruhte. Das Zimmermädchen, erinnerte sie sich benommen.
    »Warum sind Sie hier?« flüsterte sie mit schwacher, rauher Stimme, die sie kaum als ihre eigene erkannte. Das Zimmermädchen schnarchte leise weiter, und Alexandra hob den schmerzenden Kopf vom Kissen. Ihr Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem eine Flasche und ein Glas mit Löffel standen.
    »Was ist denn das?« fragte sie, diesmal ein wenig lauter.
    Die erschöpfte Frau fuhr zusammen, sah, daß Alexandra wach war, und sprang vom Sessel hoch. »Laudanum, Mylady. Und der Arzt sagte, Sie sollten etwas essen, sobald Sie zu sich kommen. Ich werde Ihnen sofort etwas holen.«
    Verwirrt schloß Alexandra die schweren Lider wieder. Als sie sie wieder öffnete, sah sie ein Tablett neben ihrem Bett, und die Sonne stand sehr viel tiefer. Es ist bereits Nachmittag, erkannte Alexandra, und fühlte sich desorientiert und benommen, aber auch erholt.
    Diesmal war das Zimmermädchen wach und blickte sie besorgt an. »Meine Güte, Sie haben ja geschlafen wie eine Tote!« rief sie und fuhr sich dann erschreckt mit der Hand an den Mund.
    Alexandra sah sie erstaunt an und brachte sich unbeholfen in eine sitzende Position, damit ihr das Mädchen das Tablett auf den Schoß stellen konnte. Auf dem Tablett befanden sich, wie üblich, auch eine rote Rose und eine Ausgabe der Times. »Warum habe ich Laudanum bekommen?« fragte Alexandra, gereizt über ihre schleppende Sprechweise und ihre Unfähigkeit, sich zu

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