Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
Fern von allem, was ihr bisher lieb und vertraut gewesen war? »Es ist sehr liebenswürdig von Ihnen, mir vorzuschlagen, mit Ihnen zu leben, Ma’am, aber ich fürchte, das ist nicht möglich«, erklärte Alexandra nach einer Pause des Überlegens. »Nachdem meine Mutter auf Reisen gegangen ist, trage ich Verantwortung für andere Menschen, die ich nicht leichtfertig übergehen kann.«
    »Wem gegenüber?« erkundigte sich die Herzogin.
    »Gegenüber Penrose und Filbert. Nach der Abreise meiner Mutter haben sie niemanden mehr, der für sie sorgt. Ich wollte meinen Mann bitten, ihnen einen Platz in seinem Haus einzuräumen, aber...«
    »Wer«, unterbrach die Herzoginwitwe ungeduldig, »sind Filbert und Penrose?«
    »Penrose ist unser Butler, Filbert unser Diener.«
    »Ich war bisher immer der Ansicht, daß Diener dazu da sind, für das Wohlergehen ihrer Herrschaft zu sorgen und nicht umgekehrt«, entgegnete die Herzogin barsch. »Aber ich weiß Ihren Sinn für Verantwortung zu schätzen. Lassen Sie sie also nach Hawthorne kommen. Ich würde sagen, daß wir zwei weitere Diener durchaus brauchen können.«
    »Sie sind schon ziemlich alt«, wandte Alexandra ein. »Sie können nicht mehr allzu schwer arbeiten, aber sie sind beide auch sehr stolz und brauchen das Gefühl, nützlich zu sein...«
    »Auch ich habe es stets für meine christliche Pflicht gehalten, dafür zu sorgen, daß ältere Diener so lange arbeiten können, wie sie das wünschen und dazu in der Lage sind«, log die Herzogin unverfroren und warf ihrem verblüfften Enkel einen vernichtenden Blick zu. Alexandra zu einer in jeder Hinsicht vollkommenen Lady zu machen, war ein Ziel, das zu erreichen sie entschlossen war. Es war eine Herausforderung, eine Pflicht. Das Zugeständnis, daß sich dieses tapfere Mädchen mit den wilden Locken einen festen Platz in ihrem Herzen erobert hatte, und daß sie es verabscheute, sich von ihm trennen zu müssen, wäre ihr wohl kaum über die Lippen gekommen.
    »Ich glaube nicht...«, begann Alexandra.
    In der Erkenntnis, daß Alexandra erneut ablehnen würde, fuhr die Herzogin ihr schwerstes Geschütz auf. »Du bist jetzt eine Townsende, Alexandra, und dein Platz ist bei uns. Darüber hinaus hast du dich mit deinem Ehegelöbnis dazu verpflichtet, die Wünsche deines Mannes zu achten. Und er wünschte ausdrücklich, daß du seinem illustren Namen Ehre machst.«
    Alexandra wußte, was es für die alte Frau bedeutete, zu dem vertrauten »Du« überzugehen, und empfand es als Ehre. Scharfer Schmerz durchfuhr sie, als sie sich an ihre Trauung erinnerte. Sie hatte tatsächlich gelobt, ihren Ehemann zu ehren und seine Wünsche zu achten. Und offenbar wünschte Jordan, daß aus ihr eine formvollendete Lady wurde, die seines Namens würdig war und ihre Position in der Gesellschaft einnahm — was immer das auch bedeuten mochte. Sie blickte die Herzogin an und sagte sehr leise: »Ich werde mich seinen Wünschen fügen.«
    »Ausgezeichnet«, entgegnete die alte Frau barsch.
    Nachdem Alexandra den Salon verlassen hatte, um zu packen, lehnte sich Anthony in seinem Sessel zurück und musterte höchst amüsiert seine Großmutter, die daraufhin versuchte, ihn mit einem strengen Blick aus der Fassung zu bringen. Es gelang ihr nicht. »Seit wann hegst du denn dieses heftige Verlangen, alte Diener einzustellen?« erkundigte er sich mit unterdrücktem Lachen.
    »Seit mir bewußt wurde, daß das die einzige Möglichkeit ist, Alexandra von der Abreise abzuhalten«, erwiderte sie entwaffnend offen. »Ich werde nicht zulassen, daß sich dieses Kind in einem gottverlassenen Dorf vergräbt und bis ans Ende seiner Tage Witwenkleidung trägt. Sie ist gerade erst achtzehn Jahre alt.«

Kapitel 13
    Alexandra blickte zum Fenster hinaus, als die Kutsche in eine Auffahrt einbog, die sich nahezu endlos durch samtgrüne Rasenflächen wand.
    Mächtige Bäume säumten die Straße und bildeten mit ihren breiten Kronen ein schützendes Dach über der Kutsche. Obwohl Hawthorne nun Anthonys Besitz war, gehörte es für Alexandra noch immer Jordan. Es war sein Elternhaus, der Ort, an dem er geboren und aufgewachsen war. Hier würde sie vieles über ihn erfahren und die Möglichkeit erhalten, ihn besser kennenzulernen, als es ihr zu seinen Lebzeiten vergönnt war. Schon durch ihr Hiersein fühlte sie sich ihm näher. »Hawthorne ist schöner als jeder Ort, den ich bisher gesehen habe.«
    Anthony lächelte über ihre Begeisterung. »Warte ab, bis du das Haus siehst«,

Weitere Kostenlose Bücher