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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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keine Törin. Ich sehe, daß sich vor meinen Augen etwas sehr Unerfreuliches, sehr Gefährliches abspielt. Alexandra ist für dein närrisches Geschlecht zu einer Art Herausforderung geworden. Nachdem Alexandra erfahren hatte, wie Jordan ihr wirklich gegenüber empfand, und als Carstairs sie unter seine Fittiche nahm, hat sie sich fast über Nacht verändert. Und damit wurde sie zusammen mit ihren Verbindungen zu unserer Familie und der beachtlichen Aussteuer, mit der du sie ausstatten mußtest, zu einem höchst begehrenswerten Objekt für jeden Junggesellen, der nach einer Frau Ausschau hält oder halten muß.«
    Die Herzogin brach ab und wartete auf Einwände von ihrem Enkel, aber Tony sah sie nur schweigend an. »Hätte Alexandra irgendein Interesse an einem Mann oder auch nur an einem bestimmten Typ von Mann gezeigt«, fuhr die Herzogin fort, »hätten die anderen vielleicht längst aufgegeben. Aber das hat sie nicht getan. Und das hat uns in diese unhaltbare Lage gebracht, für die ich dein gesamtes Geschlecht verantwortlich mache.«
    »Mein Geschlecht?« wiederholte er verdutzt. »Was meinst du damit?«
    »Sobald ein Mann etwas sieht, was anderen Männern unerreichbar zu sein scheint, muß er natürlich die Hand danach ausstrecken, nur um zu beweisen, daß er es packen kann. Das meine ich!« Sie hielt inne und warf dem verblüfften Anthony einen anklagenden Blick zu. »Das ist eine abscheuliche Eigenschaft, die Männern offenbar angeboren ist. Begib dich in irgendein Kinderzimmer und beobachte einen kleinen Jungen in seinem Umgang mit seinen Geschwistern. Ob sie nun älter oder jünger sind als er: Ein kleiner Junge will stets unbedingt das Spielzeug haben, um das sich die anderen streiten. Natürlich geht es ihm dabei gar nicht um das Spielzeug. Er will lediglich beweisen, daß er es bekommen kann.«
    »Vielen Dank, Grandmama, für diese umfassende Verurteilung der halben Weltbevölkerung«, kommentierte Tony trocken.
    »Ich habe nur eine Tatsache festgestellt. Frauen wirst du nie Schlange stehen sehen, wenn es um irgendeinen unsinnigen Wettbewerb geht.«
    »Das stimmt.«
    »Und genau das spielt sich hier ab. Angezogen von der Herausforderung, treten mehr und mehr Wettbewerber auf den Plan, um Alexandras Gunst zu erringen. Es war schon arg genug, als sie nur das war, eine Herausforderung, aber jetzt, da sie sich zu etwas Schlimmerem gemausert hat, ist es sehr viel ärger.«
    »Und das wäre?« Anthony runzelte angesichts der klugen Einschätzung durch seine Großmutter nachdenklich die Stirn.
    »Alexandra ist ein Preis geworden«, verkündete sie düster. »Sie ist inzwischen ein Preis, der von dem ersten männlichen Wesen gewonnen wird, das kühn und schlau genug ist, ihn zu erringen.« Anthony öffnete den Mund, aber sie wehrte seinen Protest mit ihrer juwelengeschmückten Hand ab. »Sage mir nicht, das würde nicht passieren, denn ich weiß, daß das bereits geschehen ist: Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Marbly vor drei Tagen einen kurzen Ausflug nach Cadbury vorgeschlagen, und Alexandra stimmte zu, ihn zu begleiten. Einer ihrer anderen Verehrer hörte, daß Marbly vorhatte, statt dessen mit ihr auf seinen Landsitz in Wilton zu fahren und dort über Nacht zu bleiben, und berichtete dir davon. Wie ich erfahren habe, hast du Marbly und Alexandra eine Stunde von hier kurz vor der Abbiegung nach Wilton aufgehalten und sie unter dem Vorwand zurückgebracht, ich wünschte ihre Gesellschaft. Hättest du aber Satisfaktion verlangt, wäre Alexandras Ruf vom Skandal eines Duells befleckt worden, und wir sähen uns zehnfachen Problemen gegenüber.«
    »Jedenfalls wußte Alexandra nichts von Marblys Absichten«, erklärte Tony. »Und sie weiß auch jetzt noch nichts davon. Ich sah keinen Anlaß, ihr davon zu erzählen. Ich habe sie gebeten, ihn nicht wiederzusehen, und dazu war sie bereit.«
    »Und was ist mit Ridgely? Was hat er sich dabei gedacht, sie auf einen Jahrmarkt mitzunehmen? Ganz London spricht über nichts anderes.«    
    »Alexandra ist schon als Kind auf Jahrmärkte gegangen. Sie hatte keine Ahnung, daß sie es jetzt lieber nicht mehr tun sollte.«
    »Ridgely ist doch angeblich ein Gentleman«, fauchte die Herzogin. »Er hätte es wissen müssen. Was ist nur in ihn gefahren, daß er eine unschuldige junge Lady an einen solchen Ort führt?!«
    »Gerade hast du den entscheidenden Punkt unseres Problems erwähnt«, erwiderte Tony resigniert und rieb sich den Nacken. »Alexandra ist eine Witwe und

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