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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zu werden scheint?«
    Angesichts des durchdringenden Blicks seiner Großmutter und ihrer logischen Bewertung aller Tatsachen, schob Anthony die Hände in die Taschen. »Ich stimme mit dir überein«, meinte er aufseufzend.
    »Ausgezeichnet«, stellte sie fest und wirkte überraschend befriedigt. »Dann wirst du sicherlich auch einsehen können, daß ich den Rest meiner Tage nicht in einem Londoner Haus zubringen möchte, das täglich von Alexandras Verehrern belagert wird. Ich möchte die kurze Zeit, die mir noch vergönnt ist, auf Rosemeade verbringen. Aber das ist mir nicht möglich, weil mich Alexandra dorthin begleiten müßte, was ihre Zukunft ähnlich trostlos erscheinen lassen würde wie hier, wenn auch aus umgekehrten Gründen. Die einzige Möglichkeit bestünde darin, sie hier bei dir zu lassen. Aber das wäre ein Skandal und kommt daher nicht in Betracht.« Sie brach ab und musterte ihn so scharf, als käme seiner Antwort eine alles entscheidende Bedeutung zu.
    »Keine dieser Lösungen ist annehmbar«, stimmte ihr Tony zu.
    Die Herzogin stützte sich mit kaum verhohlener Begeisterung auf seinen eher belanglosen Satz. »Ich wußte doch, daß du die Situation nicht anders sehen würdest, als ich es tue. Du bist ein Mann großen Verständnisses und Einfühlungsvermögens, Anthony.«
    »Äh... vielen Dank, Grandmama.« Tony reagierte sichtlich verblüfft über derart überschwengliche Komplimente seiner ansonsten in dieser Hinsicht extrem zurückhaltenden Großmutter.
    »Und jetzt, nachdem wir festgestellt haben, daß wir uns in völliger Übereinstimmung befinden«, fuhr sie fort, »würde ich dich gern um einen Gefallen bitten.«
    »Alles, was du willst.«
    »Heirate Alexandra.«
    »Alles bis auf das«, korrigierte Anthony schnell und funkelte sie gereizt an.
    Die Herzoginwitwe hob nur die Brauen und bedachte ihn mit einem abfälligen Blick, als wäre er in ihrer Einschätzung unvermittelt, aber drastisch geschrumpft. Es war ein Blick, den sie seit fünfzig Jahren erfolgreich einsetzte: um Gleichrangige einzuschüchtern, Diener zur Ordnung zu rufen und Kinder zum Schweigen zu bringen. Nur Jordan war dagegen immun gewesen. Und seine Mutter.
    Anthony war dagegen jedoch ebensowenig gefeit wie mit zwölf Jahren, als der gleiche Blick jeden Protest gegen seine Lateinstunde erstickt und dazu bewogen hatte, sich tief beschämt seinen Lehrbüchern zuzuwenden. Jetzt seufzte er tief auf und sah sich um, als suche er nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Die Herzogin wartete schweigend ab.
    »Du scheinst nicht zu wissen, was du da von mir verlangst«, begehrte er schließlich auf.
    Seine Weigerung, sich sofort und bedingungslos ihren Wünschen zu fügen, ließ ihre Augenbrauen noch eine Spur höher steigen: Als wäre sie nicht nur enttäuscht von ihm, sondern auch gereizt, weil sie sich nun gezwungen sah, ihm einen Warnschuß vor den Bug zu geben. Und sie feuerte los - ohne zu zögern und sehr direkt, genau wie es Anthony erwartet hatte. In verbalen Gefechten war seine Großmutter unübertroffen treffsicher. »Ich kann nur hoffen«, zischte sie mit einem genau abgewogenen Ton der Verachtung, »daß du jetzt nicht behauptest, du fühlst dich von Alexandra nicht angezogen.«
    »Und wenn ich es doch sage?«
    Ihre Brauen schossen bis unter den Haaransatz und deuteten damit an, daß sie bereit war, Breitsalven abzufeuern, wenn er sich weiterhin störrisch zeigte.
    »Es ist völlig überflüssig, die großen Geschütze aufzufahren«, erklärte Anthony und hob begütigend die Hand. »Ich leugne es nicht. Darüber hinaus habe ich über diese Möglichkeit auch schon mehr als einmal nachgedacht.« Es erboste ihn zwar maßlos, von ihr immer wieder wie ein unmündiges Kind behandelt zu werden, aber er wußte auch, daß es kindisch war, mit ihr über Dinge zu streiten, bei denen sie recht hatte.
    Ihre Brauen sanken auf die normale Ebene herab, und eine leichte Neigung des Kopfes deutete an, daß er unter Umständen eine winzige Chance hatte, ihr Wohlwollen wiederzuerlangen. »Du bist sehr einsichtig und vernünftig.« Stets war sie großmütig zu jenen, die sich ihrem Willen unterwarfen.
    »Ich bin mit deinem Vorschlag nicht einverstanden, bin aber bereit, mit Alex darüber zu sprechen und ihr die Entscheidung zu überlassen.«
    »Alexandra hat in dieser Angelegenheit keine größere Entscheidungsfreiheit als du, mein Lieber«, befand sie. »Und du brauchst dir auch keine Gedanken darüber zu machen, wann und wo du mit ihr sprechen

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