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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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betäubten Nachtwächter. Da schwante mir sofort Böses. In deinem Büro brannte Licht, aber du warst nicht da. Und dann fand ich dich. Willst du darüber reden, was passiert ist?«
    Andrea erzählte stockend, was vorgefallen war. »Es war ebenso beängstigend wie grotesk«, endete sie. »Und am Schluss hat Valentin gedroht, meiner Schwester etwas anzutun.«
    »O Gott!« Gina fuhr sofort schneller. »Sie wird ihm nicht einfach so aufmachen«, versuchte sie Andrea zu beruhigen. »Er kann sie nicht . . .«
    Andrea sah Gina von der Seite an. »Kann er nicht? Bis vor zwei Stunden hätte ich es auch nie für möglich gehalten, dass er ins Gerichtsgebäude marschiert, mich in den Gerichtssaal schleppt, an einen Stuhl fesselt und eine Horrorverhandlung abhält, in der er der Richter ist, der mich anklagt.«
    Den Rest des Weges schwiegen sie. Gina fuhr schnell, aber konzentriert. Andrea wartete angespannt darauf, dass sie Carmens Wohnung erreichten. Endlich hielt Gina den Wagen an. Andrea sprang hinaus, während Gina noch die Zündung abstellte. Im Laufen kramte Andrea hektisch in ihren Taschen. Wo war der verdammte Schlüssel für den Hauseingang? Sie klingelte Sturm. Dann fand sie doch noch den Schlüssel, schloss die Haustür auf, rannte in den zweiten Stock. Gerade wollte sie den Wohnungsschlüssel ins Schloss stecken, als Carmen verschlafen die Tür öffnete.
    »Andrea? Was ist denn los?« Sie fuhr sich träge mit der Hand durchs Gesicht.
    Andrea seufzte erleichtert auf. »Gott sei Dank!«
    Carmen schaute Andrea irritiert an. Dann sah sie Gina. »Hallo. Und wer sind Sie?«
    »Gina Gilbach.«
    Carmen zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Das also war Gina! Wenn die Tatsache, dass Andrea hier mitten in der Nacht völlig aufgelöst Sturm klingelte, ihr nicht bereits gesagt hätte, dass etwas Außergewöhnliches vorgefallen sein musste, dann in jedem Fall der Umstand, dass Andrea mit Gina hier auftauchte. »Kommt rein«, sagte sie und führte die beiden ins Wohnzimmer. »Möchte jemand einen Kaffee? Ich mache mir auf jeden Fall einen. Und dann möchte ich gern wissen, was los ist.« Carmen schlurfte in die Küche.
    »Hast du denn das Telefon nicht gehört?« rief Andrea ihr hinterher.
    »Doch.« Carmens Stimme antwortete aus der Küche. »Aber es hat ja nur ein paarmal geläutet. Ich hatte mich eben durchgerungen aufzustehen, da war es schon vorbei.«
    »Ich habe es mindestens zehnmal klingeln lassen!« rief Andrea.
    Carmen kam ins Zimmer zurück. »Du weißt, ich bin nicht so schnell. Schon gar nicht, wenn ich aus dem Schlaf gerissen werde.«
    Andrea schüttelte den Kopf. »Ich habe eine Wahnsinnsangst ausgestanden, und sie hat seelenruhig geschlafen.«
    Gina runzelte nachdenklich die Stirn. Ziemlich unwahrscheinlich, dass Valentin es nicht geschafft hätte, zu Carmens Wohnung zu fahren. »Er lässt sich Zeit. Er spielt mit dir, Andrea«, stellte sie fest.
    Andrea nickte nachdenklich. Carmen sah verständnislos von einer zur anderen. Andrea erzählte ihr nun von Valentins Besuch im Gerichtgebäude.
    »Der Kerl ist doch krank!« stieß Carmen hervor. »Und du denkst wirklich, er hat vor, mich zu entführen?« Ihre Stimme klang zweifelnd.
    »Ja, das denke ich.« Andrea nickte nachdrücklich. »Oder wie würdest du sein Urteil interpretieren? Du musst irgendwo anders hin. Für ein paar Tage. Nimm Urlaub. Fahr weg.«
    Carmen schüttelte resolut den Kopf. »Ich kann auf gar keinen Fall Urlaub nehmen. Da kann ich gleich kündigen. Und ich muss dir ja wohl nicht sagen, dass die Jobs heutzutage nicht gerade auf der Straße liegen.«
    »Scheiß auf den Job. Es geht um dich, Carmen!« Andrea sah ihre Schwester eindringlich an.
    »Nur weil so ein durchgeknallter Irrer beschlossen hat, sich an dir zu rächen, kann ich doch nicht einfach alles stehen und liegen lassen«, sagte Carmen. »Es wird schon nicht so schlimm sein.«
    »Der Mann ist gefährlich«, sagte Andrea eindringlich. »Er hat damals seine Freundin fast umgebracht. Und die hat er, wenn auch auf seine kranke Art, immerhin geliebt! Mich hasst er. Sich an mir zu rächen ist momentan sein einziges Ziel. Dazu hat er es auf dich abgesehen. Um mich leiden zu sehen.« Sie atmete tief durch. »Lass uns bitte nachdenken, wie du untertauchen kannst. Ich möchte dich nämlich nur ungern tot sehen.«
    Carmen sah sie an. Das Wort tot schien eine gewisse Wirkung bei ihr zu hinterlassen. Eine ganze Weile sagte niemand etwas. Andreas Worte hingen bedrohlich in der Luft. »Also gut«,

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