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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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nicht mehr allzu viel zu unternehmen. Fahren Sie mit dem Taxi nach Hause und legen Sie sich hin. Ruhen Sie sich aus. Ich kann Sie für ein paar Tage arbeitsunfähig schreiben, wenn Sie möchten.«
    Andrea winkte ab. »Nicht nötig. Außerdem kann ich mir das im Moment nicht leisten.«
    »Dann sehen wir uns in ein paar Tagen zur Nachuntersuchung wieder.« Der Arzt erhob sich und gab ihr die Hand.
    Andrea ging. Ja, sie würde nach Hause fahren und sich hinlegen. Aber vorher musste sie noch etwas erledigen.
    Vor dem Krankenhaus winkte sie einem Taxi: »Autohaus Weber, Kaiserdamm«, sagte sie zum Fahrer.
    Während der Fahrt zu ihrer Werkstatt blieb Andrea genug Zeit zu überlegen, was sie dem Meister sagen würde. Die letzte große Inspektion war gerade erst vor sechs Wochen durchgeführt worden. Und heute versagten die Bremsen? Dafür gab es nur zwei Erklärungen: Pfusch oder Manipulation. Sie brauchte gesicherte Erkenntnisse, welches von beiden die Ursache für den Unfall war.
    Wie zu erwarten zeigte sich der Werkstattleiter zunächst zugeknöpft. Er vermutete unliebsame Probleme.
    »Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, ist das für mich die gute Nachricht«, beruhigte ihn Andrea. »Ich bin nicht daran interessiert, Ärger vom Zaun zu brechen. Ich befürchte, dass jemand Fremdes am Wagen herumgefriemelt hat, in der Absicht, mir einen gehörigen Schrecken einzujagen. Oder gar Schlimmeres.«
    Jetzt schien der Mann langsam zu begreifen. Sein bis eben noch verschlossenes Gesicht wurde etwas zugänglicher. »Wo ist Ihr Wagen im Moment?«
    »Keine Ahnung. Aber das kann Ihnen sicher die Polizei sagen. Holen Sie ihn einfach von dort ab.«
    Der Mann nickte. »Ich werde selbst alles prüfen. Verlassen Sie sich darauf, Frau Jordan«, versicherte er.
    »Wie lange wird es dauern?«
    »Sie sagen, es lag an den Bremsen?«
    »Es schien mir so.«
    »Die zu prüfen dauert weniger lang, als den Wagen herzuschaffen. Wenn wir ihn erst mal haben, brauche ich im Höchstfall eine Stunde, um die Leitungen zu kontrollieren.«
    »Sehr gut. Je schneller ich das Ergebnis habe, umso besser. Sollte sich meine Vermutung bestätigen, möchte ich, dass Sie ein entsprechendes Gutachten anfertigen. Einmal für die Versicherung, und natürlich für die Anzeige bei der Polizei.«
    »Geht klar.«
    Andrea fuhr nach Hause.
    Der Anruf aus der Werkstatt kam am frühen Nachmittag. Er bestätigte ihre Befürchtung. Der Bremsschlauch war angeschnitten worden. Die Bremsflüssigkeit war langsam ausgelaufen mit dem Unfall als unausweichlicher Folge.
    Andrea informierte die Polizei. Allerdings hatte sie nicht viel Hoffnung, dass die, außer dass sie ein Protokoll aufnahm, groß weiterhelfen konnte. So klar, wie der Unfall kein Unfall, sondern ein Anschlag war, so klar war auch, dass sich kein konkreter Hinweis darauf finden würde, dass Valentin dahintersteckte. Er hatte wohl doch gemerkt, dass Carmen nicht mehr in der Wohnung war. Mit Sicherheit ärgerte es ihn, dass es ihr gelungen war, ihm Carmen zu entziehen. Der durchgeschnittene Bremsschlauch war seine prompte Antwort. Sie bedeutete: Egal, was du tust. Du entkommst meiner Rache nicht. Ich bestimme das Spiel.
    Und ebenso deprimierend wie die Gewissheit, dass Valentin damit leider recht hatte, war die Ungewissheit, was als nächstes kommen würde. Nur eines stand fest: Irgendetwas würde kommen. Und wer wusste, ob es dann bei ein paar angeknacksten Rippen blieb.
    Drei Tage setzte Andrea nach dem Unfall mit dem Training aus. Gina gegenüber schob sie Arbeit als Grund vor, um sie nicht unnötig zu beunruhigen.
    Diese drei Tage gaben Andrea Gelegenheit, sich über ihre widersprüchlichen Gefühle zu Gina ein paar Gedanken zu machen. Bisher hatte sie nur erstaunt festgestellt, dass diese Gefühle da waren, wusste aber nicht, wie sie damit umgehen sollte. Alles war irgendwie verwirrend. Von Anfang an.
    Obwohl sie alles Mögliche getan hatte, es zu verhindern: Gina mochte sie. Sag nicht, das ist dir entgangen. Wo du sonst immer so stolz auf deine Kombinationsgabe bist. Nein, es war ihr nicht entgangen. Sie hatte ja Augen im Kopf. Und du? Was ist mit dir? Mal abgesehen davon, dass du ihren körperlichen Reizen erliegst? Was willst du von Gina?
    Nun ja. Eigentlich . . . nichts. Gina fühlte sich einfach nur gut an. Und was ist dann mit diesem merkwürdigen . . . Sehnen?
    Andrea schüttelte den Kopf. Und doch. Ginas Gesicht, ihre Augen, ihre sanfte Stimme, all das war ihr mittlerweile irgendwie vertraut. Sie

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