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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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zusammen, blieb aber stehen. »Ich weiß, es ist kein Trost für dich«, sagte Andrea leise. »Aber seit Marens Tod bist du die erste Frau, für die ich eine tiefere Zuneigung empfinde.«
    Gina wollte gern glauben, was sie hörte, doch – »Im Bett«, sagte sie abwehrend.
    Andrea nickte. »Ja. Ich begehre dich. Aber ich bin auch sonst gern mit dir zusammen. Nicht nur dann. Dennoch kann ich . . .«, ihre Stimme wurde sehr leise, »kann ich Maren darüber nicht vergessen. Sie ist . . . sie ist einfach immer noch da. Ich kann nichts daran ändern.«
    »Und was erwartest du nun von mir?« fragte Gina. Sie versuchte ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, obwohl sie enttäuscht war.
    »Ich erwarte nichts. Ich hatte nur gehofft, dass du . . . dass wir . . .«
    »Was?« Gina wurde wütend. »Dass wir einfach so zusammen sein können? Während du weiter in der Vergangenheit lebst? Schläfst du dann mit mir oder mit Maren? Hast du eben mich oder Maren berührt?«
    Andrea starrte sie an.
    Gina atmete tief aus. Ihr Ärger verrauchte angesichts Andreas unglücklichem Gesicht. »Lass gut sein. Ich kann nicht aus meiner Haut und du nicht aus deiner.« Sie schaute Andrea an. »Am besten, du gehst dich jetzt umziehen«, sagte sie leise. »Während der nächsten Trainingseinheiten werden wir überwiegend leichte Konditionsübungen machen, bis deine Verletzungen abgeklungen sind.« Sie strich noch einmal zärtlich besorgt über Andreas Rippen.
    Dann zog sie schnell ihre Hand zurück, drehte sich um und verließ den Raum.
~*~*~*~
    A ndrea hatte Gina nach dem Umziehen nicht mehr finden können. Sie fuhr nach Hause. Als sie dort angekommen war, ließ sie sich ein Bad ein. Ihr schmerzender Körper brachte sie zum Ächzen, als sie hineinstieg. Erst als sie eine Weile im warmen Wasser gesessen hatte, konnte sie sich entspannen.
    Ihre Gedanken wanderten zu Gina. Den verwirrenden Gefühlen für sie. Der Sehnsucht nach ihrer Nähe, ihren Küssen. Sie verlangte nach all dem– und wusste gleichzeitig, dass in ihrem Leben kein Platz dafür war. Aller Platz war ausgefüllt. Von ihrem Gefühl für Maren.
    Aber warum kam es dann immer wieder zu diesen Situationen, in denen sie sich nichts sehnlicher wünschte, als Gina in die Arme zu nehmen, sie zu liebkosen, ihre nackte Haut zu spüren? Natürlich konnte sie von Gina nicht erwarten, dass die sich geschmeichelt oder gar glücklich fühlte, lediglich für ein paar Augenblicke der Leidenschaft begehrt zu werden. Es war nur zu verständlich, dass sie es da vorzog, Distanz zu wahren. Im Grunde tat Gina ihr sogar einen Gefallen, wenn sie ihr versagte, sie zu küssen. Zu schnell verloren sie beide die Kontrolle über sich. Hinterher hast du dich jedes Mal schlecht gefühlt.
    Am Ende war es doch ein Fehler gewesen, bei Gina zu trainieren. Aber in dem Moment, da sie Gina das erste Mal im Büro gegenübersaß, war die Aussicht, eine vertraute Person beim Training um sich zu haben, irgendwie beruhigend. Und es schien ja auch, als würden sie beide das Erlebnis ihrer gemeinsamen Nacht ausklammern und relativ gelassen miteinander umgehen können.
    Gina konnte es. Du warst diejenige, die sich nicht im Griff hatte.
    Schluss damit! Andrea gebot ihren unfruchtbaren Überlegungen rigoros Einhalt. Konzentrier dich auf wichtigere Dinge. Denk lieber einmal darüber nach, wie du diesem Valentin das Handwerk legen kannst.
    Wenn sie wieder in ihr normales Leben zurückkehren wollte, und das wollte sie, musste sie sich ernsthaft etwas einfallen lassen. Ihr professioneller Juristinnenverstand schaltete sich ein. Valentins Angriffe waren ihm nicht nachzuweisen. Was war mit dem Rest? Valentin sammelte offensichtlich permanent Informationen über sie, ihre Gewohnheiten und ihre Umgebung. Nur so konnte er seine Angriffe bis ins Detail planen. Deshalb beobachtete er sie den größten Teil des Tages.
    Sie überlegte. Tat er das wirklich? Immer noch? War es nicht eher so, dass Valentin mittlerweile ihren Tagesablauf, ihr Umfeld kannte und seine Anschläge beliebig plante? Wahrscheinlich folgte er ihr gar nicht mehr ununterbrochen, nur noch, wenn er die Wirkung seiner Attacken auf sie beobachten und genießen wollte.
    Die Erkenntnis traf Andrea wie ein Blitz. Sie fühlte eine gewisse Erleichterung. Aber nur kurz. Dann erkannte sie, dass sich ihre Situation dadurch nicht verbesserte. Im Gegenteil. Valentin war demnach in der Lage, seine Angriffe schneller hintereinander auszuführen. Und sie saß immer nur da und

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