Lass mich kommen! Erotischer Roman
jetzt ernsthaft unverrichteter Dinge zurück in ihr Büro gehen, geil bis zum Anschlag, wie sie mittlerweile war? Die Hoffnung auf baldige Erlösung hatte sie zusätzlich heiß gemacht. Oder sollte sie in einer der Toiletten ihre Zuflucht finden? Aber Rachel hatte ihr das mit Nachdruck verboten und ihr nur die Bibliothek als Ort der Erleichterung freigestellt, was ohnehin schon gnädig von ihr gewesen war. Sandra war es inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen, auf welch fiese Weise sie regelmäßig bestraft wurde, wenn sie sich einem von Rachels ausdrücklichen Befehlen widersetzte. Sicher, einerseits konnte sie sich sagen: Wie sollte Rachel je herausfinden, wo Sandra sich einen abgeschubbert hatte? Andererseits konnte man nie so dumm denken, wie es dann kam. Sandra wusste, dass sie keine überzeugende Lügnerin war, und sie traute Rachel durchaus zu, dass sie sie später ins Kreuzverhör nahm oder dass Sandra sich sogar aus purem Ungeschick verplapperte.
Nein, sie würde es hier in der Bibliothek tun müssen oder überhaupt nicht.
»Großer Gott«, murmelte Sandra vor sich hin. »Großer Gott ...« Sandra trat in eine andere Buchreihe und zog willkürlich einige Bände heraus. Sie warf einen kurzen Blick darauf, es handelte sich um Sekundärliteratur zur sogenannten American Renaissance, also immerhin etwas aus ihrem Fachbereich. Sandra nahm diese Bücher, trat damit an eine der langen Tischreihen und wählte einen Platz am Fenster, also weit entfernt vom Gang. Dort ließ sie sich nieder und schlug einen der Bände auf.
Da saß sie nun also! Die linke Hand auf dem Tisch neben dem Buch, die rechte scheinbar locker in ihrem Schoß. In ihrem Schoß, der immer noch sehnsuchtsvoll glühte und pochte.
Sie konnte jetzt nicht wirklich anfangen, sich heimlich abzuschubbern, oder doch?
So unauffällig wie möglich blickte sie sich um. In einiger Entfernung vor ihr saßen jeweils für sich allein zwei Studenten über ihre Lektüre vertieft. Die beiden stellten vermutlich keine Gefahr für sie dar, in ihrem Hinterkopf hatten sie schließlich keine Augen. Heimlich sah Sandra über ihre Schulter, da saß, mehrere Tische hinter ihr, eine Studentin, die sich aus einigen aufgeschlagenen Büchern eifrig Notizen machte. Das Mädchen schien in seiner Arbeit versunken zu sein.
So gesehen sah alles relativ günstig aus. Problematisch allerdings war der Hauptgang und die verschiedenen Regalreihen, aus denen immer wieder mal jemand heraustrat, Bücher auf einem der Tische ablegte und in die nächste Regalreihe weiterschlurfte. Sandra hingegen sah alles andere als unauffällig aus, sondern eher wie ein erotischer Knallbonbon, der Blicke wie magnetisch auf sich lenkte.
Die Situation war ohne Zweifel riskant. Und dieser Kitzel erregte sie nur noch weiter. Ihre Finger glitten unter ihren Rock – kurz genug war er ja –, fanden das Zentrum ihrer Lust und begannen, sich dort zu bewegen.
Schon die bloße Berührung hätte fast ausgereicht, dass Sandra aufjaulend in die Höhe geschossen wäre. Sie konnte sich gerade noch beherrschen, presste die Lippen aufeinander und blätterte mit der freien Hand eine Buchseite um, als ob nichts wäre.
Unwillkürlich musste sie an all die Kerle denken, die offenbar im Zustand besinnungsloser Geilheit ihren Penis in das Rohr von Staubsaugern, die Düsen von Whirlpools und andere denkbar ungünstige Öffnungen gesteckt hatten, um sich damit selbst zu befriedigen, nur um sich zu verletzen, festzusaugen, steckenzubleiben oder sich auf andere Weise zum Gespött ihrer Mitmenschen zu machen. Wenn Sandra solche Berichte gelesen oder davon gehört hatte, hatte sie es zum Schreien komisch gefunden, zu welchen Dummheiten Männer sich von ihrer Erregung treiben ließen. Von Exhibitionisten, Voyeuren und anderen Sonderlingen einmal ganz abgesehen. Und nun war sie plötzlich selbst in einer derartigen Situation, wo ihr sonst klarer Verstand sie im Stich zu lassen schien und nur noch ihre Geilheit zählte. Was hatten Frank und Rachel nur mit ihr angestellt?
Es war unfassbar, jeder einzelne Gedanke, mit dem sie ihre Situation reflektierte, steigerte Sandras Erregung. Und so wurden die Finger in ihrem Schoß schneller und schneller. Sandra spürte, wie ihr am ganzen Körper der Schweiß ausbrach und ihr Atem schneller ging.
Aus einer der Regalreihen trat eine superschlanke Studentin mit Kurzhaarschnitt hervor und sah kurz zu Sandra herüber.
Der Blick war kurz, aber er ging Sandra durch Mark und Bein. Fast
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