Lass mich kommen! Erotischer Roman
auf den Hörer in ihrer Hand. Die Bibliothek. Ein Stockwerk unter ihr. Um diese Uhrzeit sehr gut besucht. Das konnte doch unmöglich Rachels Ernst sein!
Vielleicht sollte sie doch besser versuchen, sich weiter zusammenzunehmen?
Andererseits fühlte sie sich so dermaßen geil wie noch nie zuvor in ihrem Leben. In diesem Zustand würde sie sich unmöglich auf ihre Arbeit konzentrieren können. Ihr fiel da eine etwas abgelegene Abteilung der Fachbibliothek ein, in die sich, soweit sie das mitbekommen hatte, nur selten jemand verirrte. Dort standen vor allem uralte Bücher und Folianten, bei denen es reizvoll war, sie im Bestand des Fachbereichs zu haben, die aber nicht wirklich als Literatur zur Recherche für Hausarbeiten und Referate taugten.
Wenn sie dorthin gehen würde ... Mit dem Rücken zur Wand, sodass sie rechtzeitig jeden kommen sah, den es doch dorthin verirrte, die Finger unter ihren kurzen Rock schob, unter dem sie ja keine Unterwäsche mehr trug, und hoffte, dass sie beim Orgasmus ihre Lustschreie unterdrücken konnte ..?
Aber war es wirklich so weit mit ihr gekommen, dass sie ihre Arbeit unterbrechen musste, um sich zwischendurch in der Bibliothek abzuwichsen? Das war unvorstellbar!
Und doch erlahmte Sandras Widerstand schließlich, Also machte sie sich auf den Weg.
***
Mit zitternden Beinen betrat Sandra die Bibliothek. Eigentlich war dies einer der Orte, den sie mit besonderer Sicherheit und Geborgenheit verbunden hatte. Wenn ihr die Hektik und der Stress des Alltags zu viel wurden, dann hatte sie sich als Studentin gern in einen solchen Raum zurückgezogen, der so geschützt wirkte vor aller Unruhe der Außenwelt, und wo man sich über Stunden hinweg in spannende Forschungsliteratur vertiefen konnte, ohne zu merken, wie die Zeit verstrich.
Wie grotesk anders hingegen war die Situation, in der sich Sandra an diesem Tag befand! Das Mädchen, das an der Ausleihe saß und alle Hereinkommenden und Hinausgehenden mit wachem Blick darauf überprüfte, dass nichts in die Bibliothek gelangte, was dort nichts zu suchen hatte, und auch nichts heimlich herausgeschmuggelt wurde, hatte auch in einem von Sandras Seminaren gesessen. Natürlich, es handelte sich schließlich um die Bibliothek des Fachbereichs, in dem Sandra unterrichtete. Sandra warf ihr ein schiefes Lächeln zu und stöckelte an ihr vorbei.
Wie so oft beim Betreten eines Raumes merkte Sandra sofort, wie viele Blicke sich auf sie richteten. In ihrer aufreizenden, flittchenhaften Kleidung wirkte sie an diesem Ort des Lernens wohl noch mehr wie ein störender Fremdkörper als ohnehin schon an so ziemlich allen anderen Orten dieser Universität.
Herrgott, fluchte Sandra innerlich, könnt ihr eure verdammten Köpfe nicht in eure Bücher stecken und euch auf das konzentrieren, weshalb ihr hergekommen seid? Einmal mehr fühlte sie sich wie die letzte Nutte auf dem Streifzug nach Freiern. Sie schluckte und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Zwischen ihren Schenkeln aber pochte es wilder als zuvor.
Zu ihrem Elend musste sie beide großen Räume der Bibliothek durchqueren, um zu der abgelegenen und nur von einer Stelle einsehbaren Regalreihe zu gelangen – eine Art Sackgasse –, die sie im Sinn gehabt hatte, um sich endlich, endlich Erleichterung zu verschaffen. Mit wild schlagendem Herz bog sie dorthin ab, nur um mitten im Schritt entsetzt zu verharren.
Ausgerechnet an diesem Tag standen zwei Studenten an den Regalen. Eine junge Frau scannte stehend die Buchreihen, neben ihr saß im Schneidersitz ihr Kommilitone auf dem Fußboden und hatte einen Stapel Bücher vor sich stehen. Ihrem Alter nach gehörten sie wohl zum Erstsemester. Die beiden unterhielten sich flüsternd. Als Sandra am offenen Kopfende dieser Regalreihe erschien und von einer Sekunde zur anderen zur Salzsäule erstarrte, sahen die beiden zu ihr auf und musterten sie irritiert.
Einen Moment lang wusste Sandra nicht, wie sie reagieren sollte. Dann tat sie ein wenig verwirrt – was ihr leicht fiel –, ließ ihren Blick suchend über die Buchrücken fliegen, versuchte, den Eindruck zu erwecken, in der falschen Reihe gelandet zu sein und trat in den Hauptgang zurück.
Konnte das wahr sein?! Ausgerechnet heute! Anscheinend meinten es nicht nur Rachel und Frank, sondern auch das Schicksal übel mit ihr. Fast schossen ihr Tränen in die Augen. Was sollte sie jetzt tun? Die beiden konnten wer weiß wie lange mit ihrer Literatursuche an diesem Ort beschäftigt sein. Sollte sie
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