Lass mich kommen! Erotischer Roman
Freundinnen handelte, als das Rachel es ihr frohgemut präsentierte.
So fuhren sie an diesem Tag zu zweit zu einem Einkaufszentrum am Rande der Stadt. Rachel war in ein eierschalenfarbenes Designerkostüm gekleidet, Sandra trug dieselben Klamotten am Körper wie in letzter Zeit immer: die billige Bluse, den viel zu kurzen Rock und ein Paar Second-Hand-Pumps. Keine Unterwäsche.
Schon beim Betreten der Mall spürte Sandra, wie viele Männeraugen sich auf sie richteten. Es war klar: Sowohl Rachel als auch sie selbst boten, auf ganz unterschiedliche Weise, einen absoluten Augenschmaus für viele Kerle. Während Rachels Attraktivität durch die Eleganz ihrer Kleidung unterstrichen wurde, war es bei Sandra gerade das Billige, Flittchenhafte, das die Blicke auf sich zog. Nicht zuletzt die irritierende Spannung zwischen den so unterschiedlichen Kleidungsstilen der beiden Frauen mochte einiges zu der Aufmerksamkeit beitragen, die sie erzeugten.
Rachel steuerte zielsicher auf ein Schuhgeschäft zu. »Das allererste, was du brauchst«, erklärte sie selbstbewusst, »ist ein Paar coole Schuhe. Da finden wir bestimmt etwas Passenderes als das, was du jetzt trägst.«
Sandra verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Dieses Gefühl wurde noch stärker, als Rachel sie zu den Regalreihen führte, wo besonders hochhackige Schuhe aufgereiht waren. Rachel ließ ihren Blick über die ausgestellten Exemplare schweifen und griff dann forsch eines von ihnen heraus. »Wie wär’s damit zum Beispiel?«
Sandra schluckte. »Ich ... ich weiß nicht, ob ich darin überhaupt laufen kann.«
»Och, ich bin sicher, das wirst du mit der Zeit lernen.« Ein Verkäufer hatte sich in ihre Nähe bewegt – ein junger Mann mit Stoppelfrisur, dem die beiden optisch herausstechenden Besucherinnen seines Ladens natürlich nicht entgangen waren. Rachel winkte ihn zu sich herüber. »Entschuldigung, könnten Sie uns bitte helfen?«, zwitscherte sie.
»Gern, was kann ich für Sie tun?«, erkundigte er sich mit der professionellen Dienstfertigkeit, die solchen Verkäufern zu eigen war. Dabei entging es Sandra allerdings nicht, dass seine Augen wie zwanghaft zu ihrem Körper herüberwanderten, um ihm einen taxierenden Blick zu schenken, während er gleichzeitig versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, als ob er ein völlig normales Verkaufsgespräch führte.
Na super, dachte sie sich. Das ging ja schon mal gut los.
Auch Rachel konnte das wachsende Interesse des Mannes nicht verborgen geblieben sein. Sie blieb davon allerdings unbeeindruckt, wirkte allenfalls ein wenig amüsiert – wie so oft, wenn sie mit Sandra ihre kleinen Experimente anstellte. Sie sah ihre Begleiterin auffordernd an.
»Könnte ... könnte ich dieses Paar vielleicht anprobieren?«, erkundigte Sandra sich stockend.
»Selbstverständlich. Kommen Sie am besten hier rüber, nehmen Sie Platz.« Er wies auf einen schwarz gepolsterten Stuhl.
Sandra gehorchte. Der junge Mann zog einen ebenfalls schwarz gepolsterten Hocker herbei, auf den er sich setzte. Sandra streifte einen ihrer Pumps ab und hielt dem Verkäufer ihren Fuß hin. Dabei versuchte sie, ihre Beine so geschlossen zu halten, wie es ihr nur möglich war. Aber es war zwecklos. So wie sie dem Mann ihren Fuß darbot, spreizte sie ihre Beine automatisch, und ihr Rock rutschte ein weiteres Stück in die Höhe. Der Verkäufer wirkte einen Moment lang überrascht, sie glaubte sogar, ihn ein wenig erröten zu sehen. Er verharrte in der Bewegung, als konnte er selbst nicht glauben, was er da dicht vor seinen Augen sah. Sandra durchfuhr die Erkenntnis, dass er tatsächlich gerade freien Blick auf ihre Muschi hatte. Ein wildfremder Mann! Heiße und kalte Schauer jagten ihr über den Rücken, und zwischen ihren Beinen begann es zu pochen. Am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken. Tatsächlich aber spielte sie ebenso wie der Verkäufer das Schauspiel »Schuhe anprobieren« weiter, als wäre nichts gewesen. Keiner von beiden versuchte, sich nach außen hin etwas anmerken zu lassen. Soweit das möglich war. Die nächsten Minuten verliefen sehr verkrampft; jeder von beiden wich dem Blick des anderen so gut es ging aus.
Was dieser Mann wohl von ihr dachte? Hielt er sie für eine Frau, die es nicht wahrhaben wollte, dass sie die dreißig hinter sich hatte und sich deshalb mit einer wesentlich jüngeren Bekannten zu einem gemeinsamen frivolen Einkaufsbummel traf, bei dem sie wildfremden Verkäufern beiläufig einen Blick auf ihre
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