Lass mich kommen! Erotischer Roman
unzufrieden. Sie verschwand wieder im Geschäft, um die anprobierte Kleidung wieder zurückzuhängen und nach etwas Neuem zu suchen. Sandra blieb nackt in ihrer Kabine zurück. Sie stellte fest, dass Rachel auch die Garderobe mitgenommen hatte, die Sandra beim Betreten des Ladens angehabt hatte. Jetzt schon fühlte sie sich mit den Nerven am Ende. Die Vorstellung, dass jemand versehentlich den Vorhang zu ihrer Kabine zurückreißen konnte, um sie so zu sehen, bereitete ihr Magenschmerzen.
Einige Minuten später kehrte Rachel zurück. Sie hatte einen neuen Fetzen dabei – von Sandras ursprünglicher Kleidung fehlte jede Spur. Sandra hatte außerhalb von bestimmten Musikvideos ein solches Kleidungsstück noch nie gesehen. Es war zu einem großen Teil rückenfrei, über ihren Bauch streckten sich nur einige dünne Schnüre, sogar die unteren Kurven ihrer Brüste waren zu sehen. Sandra war es unverständlich, warum sich überhaupt jemand darin in der Öffentlichkeit zeigen wollte.
»Na, das steht dir doch schon besser«, flötete Rachel. »Komm mal raus, hier vorn ist ein großer Wandspiegel, da kannst du dich ein bisschen besser betrachten.«
Sandra bedachte Rachel mit einem halb verzweifelten, halb flehenden Blick, den diese geflissentlich ignorierte. Also stolperte Sandra aus ihrer Kabine, um sich in dem großen Spiegel zu begutachten. Ihr wurde schwindelig bei diesem Anblick, und sie wagte nicht, ihre Augen nach links oder rechts schweifen zu lassen, um zu sehen, welche Blicke von welchen Kunden sie in dieser Aufmachung auf sich zog.
»Das nehmen wir schon mal«, stellte Rachel zufrieden fest. »Du kannst es wieder ausziehen.«
Sandra schlüpfte in ihre Kabine zurück, riss sich den Fetzen vom Körper und wollte ihn Rachel reichen. Die stand diesmal jedoch schon einige Meter entfernt, durchkämmte einen Ständer, an dem mehrere Oberteile hingen, und machte keinerlei Anstalten, Sandra das Kleidungsstück abzunehmen.
»Rachel!«, rief Sandra leise, ohne zugleich die Aufmerksamkeit von anderen Leuten zu erregen.
Rachel blickte kurz auf, zeigte sich ansonsten aber ungestört. »Häng es dort über den Bügel«, wies sie Sandra an und widmete sich wieder ihrem Ständer.
Sandra konnte es nicht fassen. Erwartete ihre Peinigerin tatsächlich, dass sie bis auf die Stöckelschuhe splitterfasernackt aus ihrer Kabine trat? Tonlos formte sie mit ihren Lippen das inständig gehauchte Wort »Bitte!«. Rachel bekam es mit Sicherheit mit, zeigte sich aber ungerührt.
Sandra konnte es kaum glauben, als sie aus der Kabine nach draußen stakste, dabei das Kleidungsstück zunächst schützend vor sich hielt. Sie spürte, dass ihr Gesicht knallrot geworden war. Endlich hatte sie den Bügel erreicht und fummelte mit zitternden Fingern den Stoff darüber. Niemals zuvor hatte sie sich dermaßen bloßgestellt gefühlt.
Diesmal konnte sie sich nicht beherrschen. Ihr Blick flog ängstlich zur Seite, um zu sehen, ob irgendjemand in der Nähe stand und sich an diesem Schauspiel ergötzte, das sie gerade bot. Im nächsten Moment hielt sie erschrocken den Atem an. Nur wenige Meter entfernt stand ein Mann mittleren Alters, der sie ebenso fasziniert wie ungläubig anstarrte. Er trug einen grünen Parka und zeigte den ersten Ansatz eines Bierbauchs. Unwillkürlich leckte er sich bei Sandras Anblick über die Lippen.
Sandra war einer Ohnmacht nahe. Sie bedeckte sich notdürftig mit ihren Händen, hätte sich am liebsten zusammengekrümmt, noch lieber unsichtbar gemacht. Aber alles, was sie tun konnte, war, so schnell sie es auf ihren neuen Schuhen schaffte, zurück in ihre Kabine zu flüchten. Dabei nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, dass auch Rachel den anderen Kunden bemerkt hatte und auf ihn zutrat.
In ihrer Kabine angekommen, kauerte Sandra sich in eine Ecke und presste die eine Hand gegen ihre Brüste, die andere schützend gegen ihren Schoß. Bei der Berührung durchfuhr sie ein elektrischer Schlag. Sie hatte vor lauter Scham und Panik gar nicht gemerkt, wie erregt sie geworden war. Der Aufruhr ihrer Gefühle war längst zu einem kompletten Chaos geworden.
Sie sprang in die Höhe, als der Vorhang ihrer Kabine beiseite geschlagen wurde. Dann atmete sie erleichtert auf. Es war nur Rachel. Nur Rachel? , fragte sie sich im nächsten Moment. Wieweit musste sie schon mit der Nerven runter sein, dass der Anblick ihrer Peinigerin ihr wie eine Erlösung vorkam?
Dass es in der Tat verfrüht gewesen wäre aufzuatmen, wurde ihr im nächsten
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